Grenzen sprengen, Mauern einreißen, Neues wagen: Unter dem Motto „Grenzen! Los!“ treffen sich vom 16. bis 19. Oktober rund 70 junge Theaterbegeisterte aus ganz Thüringen zum 26. „TREFF: Junges Theater in Thüringen“. Ein Festival, das kein Wettbewerb sondern, sondern ein Labor für Kreativität, Austausch und gemeinsames Ausprobieren, wie die Veranstalter erklären – die Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Thüringen e.V. (LKJ) die LAG Spiel und Theater in Thüringen e.V., die Schotte Erfurt und das Stellwerk Weimar.
TREFF zeigt, dass Theater in Weimar und Erfurt mehr kann
Jugendliche entscheiden bei dem Festival selbst, welche fünf Produktionen bei dem Amateurtheaterfestival in diesem Jahr auf die Bühnen kommen und als beste Inszenierungen auserkoren werden. Eine Jugendjury sichtete alle Bewerbungen und wählte aus – ein klares Zeichen für Teilhabe und Mitbestimmung. „Das Festival lebt davon, dass junge Menschen selbst gestalten, auswählen und reflektieren“, heißt es von der LAG.
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Die ausgewählten Stücke zeigen, wie vielseitig junges Theater sein kann: In „Ausradiert!“ vom „stellwerk junges theater weimar“ geht es um die Aufarbeitung der NS-Eugenikverbrechen – eine dokumentarische Collage mit eindrucksvollen Bildprojektionen. Das Ensemble der Schotte Erfurt bringt gleich zwei Produktionen mit: „Definitiv Vielleicht“, eine Szenencollage über das echte Leben zwischen Pickeln und Partys, und „Elektra“, eine moderne Bearbeitung des antiken Dramas. Außerdem stehen „Princess Island“, eine feministische Märchenanalyse mit Glitzer und Tiefgang, sowie „Spotlight“ vom Jugendclub des Theaters Erfurt auf dem Programm – ein Spiel zwischen Realität, Fiktion und Gefühlschaos.
Junges Theater in Thüringen sprengt Grenzen
TREFF sei dabei weit mehr als ein Theaterfestival. „Es ist ein jugendpolitisches Forum, ein Ort für Begegnung, Reflexion und Austausch. Neben den Aufführungen finden Workshops statt, in denen sich die Jugendlichen mit dem Festivalthema auseinandersetzen, über gesellschaftliche Fragen diskutieren und neue Formen des Ausdrucks erproben“, wie die Veranstaltenden erklären.
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Publikum ist in diesem Jahr leider nicht zugelassen – die Säle des Stellwerkes und der Schotte sind bereits mit den Teilnehmenden voll besetzt. Allerdings werden die einzelnen Stücke in den aktuellen Spielzeiten in den teilnehmenden Theatern aufgeführt und sind bis dato noch nicht komplett ausverkauft.
Im Stellwerk und in der Schotte wächst das Theater der Zukunft
Auch wenn der Vorhang beim Festival ohne externe Zuschauer fällt, ist das Event alles andere als ein Geheimtipp hinter verschlossenen Türen. Denn TREFF zeige, wie kraftvoll junge Menschen mit Theater die Welt befragen – mit Neugier, Haltung und jeder Menge Spiellust, so die Organisator:innen. Und das sei immer so, wenn Thüringens Jugend die Bühne übernimmt.
