Vorpommerns gefährlichste Band erobert die deutschen Kinos: Charly Hübners Film „Wildes Herz“ porträtiert den Sänger der Band Feine Sahne Fischfilet
Feine Sahne Fischfilet ist eine Band, die sich positioniert – gegen den aufkeimenden Fremdenhass in Deutschland. Mit Aktionen wie der Anti-Rechtsruck-Kampagne „Noch nicht komplett im Arsch“ setzt sich die linke Punkband aus Mecklenburg-Vorpommern für das Bestehen einer pluralistischen Gesellschaft ein. Jetzt ist sie auch auf der Leinwand zu sehen: „Wildes Herz“ heißt der Dokumentarfilm um den Frontmann Jan „Monchi“ Gorkow und seine Band. Mehr als drei Jahre haben die Regisseure Charly Hübner, Sebastian Schultz und ihre Filmcrew den Sänger durch seinen Alltag begleitet. Entstanden ist das intime Porträt eines jungen Musikers, der sich nicht unterkriegen lässt.
„Von der ersten Lebensminute an immer auf Power“, so beschreibt Monchis Mutter ihren Sohn im Film. In seiner Jugend hatte er als Ultra schon früh Kontakt mit der Polizei. Mit 14 Jahren mussten ihn seine Eltern aus dem Gewahrsam abholen. Es sind diese Erfahrungen, die die späteren Texte der Band prägen und ihnen den Vorwurf einer anti-staatlichen Haltung einbringen. Feine Sahne Fischfilet startete zunächst als Schülerband, heute bezeichnet der Verfassungsschutz sie als „Vorpommerns gefährlichste Band“. Was sie außerdem sind: Ein Vorbild für unzählige Jugendliche, die sich dem politischen Wandel der letzten Jahre nicht hingeben wollen. In einem Bundesland, in dem die AfD als zweitstärkste Kraft in den Landtag einzieht und Rechtsradikale auf die Straße gehen, ruft Feine Sahne Fischfilet zum Widerstand auf.
Charly Hübners Film erzählt von ihrem Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und Homophobie.
Gleich vier Preise gewann „Wildes Herz“ beim 61. DOK-Filmfestival in Leipzig. Der Film sei „Bauch, Kopf, Wut, Verstand, eigene Geschichte und die Geschichte eines Bundeslandes – alles im Übermaß und alles richtig dosiert“, so die Begründung einer der Jurys. Man darf gespannt sein. Offizieller Kinostart ist der 12. April. Wer bis dahin nicht warten möchte, kann den Film vorab bei der Premiere am 6. und 8. April in mehreren Kinos in Thüringen sehen.
Vor-Premieren-Termine in Thüringen
Erfurt: 6. April, 20 Uhr, Cinestar Erfurt
Jena: 6. April, 21 Uhr, Kino im Schillerhof, 8. April, 20 Uhr, Kino im Schillerhof, mit Monchi
Weimar: 6. April, 20 Uhr, Cinestar
Eisenach: 6. April, 20 Uhr, Cinestar Eisenach Capitol
Gera: 6. April, 19 Uhr, Metropol Kino Gera, 6. April, UCI Kino
Gotha: 8. April, 16 Uhr, Cineplex
Suhl: 6. April, 19:15 Uhr, Cineplex
Saalfeld: 8. April, 17 Uhr, Klubhaus Saalfeld, mit Monchi
Nordhausen, 6. April, 20 Uhr, Filmpalast Nordhausen
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