Aus dem Wunsch heraus, einen Raum zu schaffen, in dem Herzlichkeit, Musik, Tanz, inneres Wachstum und Naturverbundenheit zusammenkommen, haben vier Thüringer das „Innerlight“-Festival ins Leben gerufen, das am kommenden Wochenende in Saalfeld das erste Mal stattfinden soll. Austragungsort ist die Villa Weidig, die sich seit 2020 als Ort für Kultur, Seminare und eine vegetarische Lebensweise etabliert hat.
Erstes Innerlight Festival in Saalfeld
Die Besucher:innen erwartet von 9. bis 11. August ein kleines Festival voller Musik, Workshops und Kinderbespaßung. Das „Innerlight“-Team besteht aus Jörg, Katharina, Christin und Franz, die alle eine gemeinsame Leidenschaft für Natur, das Streben nach bewussterem Leben und Nachhaltigkeit teilen. Wir sprachen vorab mit Mitorganisator Jörg Kuhlmey über das Festival, das mit außergewöhnlichen Bands, DJs, Workshops und mehr begeistern will.
Ihr veranstaltet dieses Jahr das erste Mal das Innerlight Festival. Wie kamt ihr auf die Idee?
Die Idee entstand durch die Verbindung der Villa Weidig mit dem Verein Spektrumherz, welcher ein Bewusstseinsprojekt ist, in dem Seminare, Vorträge und Therapie angeboten werden. Die Villa Weidig hat sich als vegetarisches Café und Restaurant, auch als Veranstaltungsort durch eigene Veranstaltungen und den Verein Kleine Bühne Saalfeld etabliert.
Mit vereinten Kräften konnten wir uns vorstellen, das Innerlight Festival auf die Beine zu stellen. Durch eigene Erfahrung weiß ich, wie sich ein Festival entwickeln kann. Als Gründungsmitglied der 2. Generation vom Fusion Festival habe ich eins der größten und vielfältigsten Open-Airs Deutschlands beim Entstehen und Wachsen gestaltend begleitet.
Wir haben Bands, Liveacts, DJs und vielfältige Workshops für Groß und Klein mit tollen Menschen, die alle Lust haben, dieses Festival zu gestalten und den Leuten eine gute Zeit zu bieten. Die Naturverbundenheit zeigt sich im bewussten Umgang mit der Natur und Umwelt auf dem Festival durch zum Beispiel vegetarisches biologisches Essen, Müllvermeidung und Trennung, viele Gäste und Künstler:innen kommen mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Es gibt Komposttoiletten, Strom aus der Solaranlage und einiges mehr.
Das Festival findet im Garten der Villa Weidig statt. Was kann der Ort bieten?
Auf dem Gelände wird es eine Mainstage geben, Zelte für Workshops und eine Kids-Area. Im Haus stehen uns der Saal im Erdgeschoss und unser Seminarraum in der oberen Etage zur Verfügung. Verteilt auf dem Gelände befinden sich für das leibliche Wohl Essens- und Verkaufsstände und Bars. Das Gelände der Villa Weidig ist natürlich nicht riesig. Deswegen haben wir uns dazu entschieden, das Camping auszulagern. Praktischerweise haben wir ja direkt gegenüber einen Campingplatz, der genutzt werden kann.
Wie viele Menschen erwartet ihr und wie läuft der Ticketvorverkauf?
Wir sind sehr zufrieden mit dem Ticketvorverkauf. Als kleines Festival im ersten Jahr hatten wir eine Gästezahl von etwa 300 Leuten angepeilt. Aktuell liegen wir ziemlich genau in der Mitte, haben circa 150 Tickets verkauft. Tagesgäste und Kurzentschlossene sind noch herzlich willkommen. Überrascht hat uns vor allem das überregionale Interesse am Festival – es kommen vereinzelt Gäste aus Berlin, Hamburg, Dresden, Ulm oder Würzburg und natürlich viele aus dem mitteldeutschen Raum.
Stichwort Musik. Ihr hebt euch mit den ausgewählten Musikrichtungen und Künstler:innen von herkömmlichen Festivals ab. Was war euch beim Booking und der Musikauswahl wichtig?
Bei der Musikauswahl war uns wichtig, das die Künstler:innen zu dem Thema Musik und Stille und der Ausrichtung zu Tanz und Meditation Verbindung schaffen. So ist ein Teil der Musik sehr ekstatisch, ein anderer wiederum sehr meditativ, manchmal auch beides. Der argentinische Künstler Pablo Roza beispielsweise bezeichnet seine Musik als „Sound Healing“.
Gerade für Kinder und Familien bietet ihr ein breites Veranstaltungsspektrum an. Von Mitmachtanz, Yoga für Kinder, Artistik und mehr. Was können die Besucher:innen da erwarten?
Genau. Unser Programm ist so aufgestellt, dass wir möglichst viele erreichen. Das Gelände ist überschaubar; so entsteht schon ganz automatisch eine familiäre Atmosphäre. Natürlich sind es auch Musik und Tanz, die letztlich alle verbinden. Bei den Workshops schaut man einfach, wonach einem gerade der Sinn steht. Hier gibt es sicher für einige auch die Möglichkeit, neue Erfahrungen zu machen und bisher Unbekanntes auszuprobieren.
Lachyoga, Floating, Meditation, Waldbaden – Hauptaugenmerk vom Innerlight sind die Workshops. Wie kam die Vielfalt an Angeboten zustande?
Natürlich erkennt man bei unseren Workshops eine bestimmte Richtung, die sich nicht zuletzt durch persönliche Interessen ergibt: Tanz, Yoga, Meditation, persönliche Entwicklung stehen hier im Fokus. Wir haben auf vorhandenen Kontakten aufgebaut; so entsteht eine Kette an Leuten mit ähnlichen Interessen, die dann wiederum eigene Ideen einbringen und weitere Kontakte und Workshopleiter:innen vermitteln. Das geht dann Hand in Hand.
Ihr schreibt: das „Innerlight ist ein Festival, das Raum für Gemeinschaft, Austausch und inneres Wachstum bietet“. Von welcher Art innerem Wachstum sprecht ihr?
Für uns macht es einen wichtigen Teil des Menschseins aus, das Potenzial und die Gaben, die jedem Menschen mitgegeben sind, zu entfalten. Dadurch wachsen eine innere Fülle sowie Zufriedenheit und man ist mehr mit sich und dem Leben im Einklang. Das gelingt uns, indem wir den Blick nach innen richten und uns Zeit zum Spüren und für Stille geben. Achtsamkeit und Mitgefühl sehen wir als eine heilsame innere Haltung zum Leben und in der Gemeinschaft. Für all dies bietet unser Festival einen sicheren Raum.
„Jeder darf etwas beitragen, um das Festival zu bereichern“, heißt es auf der Homepage. Was wünscht ihr euch von den Besucher:innen?
Wir wünschen uns einfach, dass die Leute offen und neugierig auf uns zukommen. Natürlich bietet so ein Festival auch Platz für Austausch und Möglichkeiten, den eigenen Horizont zu erweitern. Wir freuen uns total, dass uns so viele Leute ihr Vertrauen schenken und direkt im ersten Jahr dabei sein wollen.
Euer Ziel ist, eine Bewusstseinskultur und Vielfalt zu fördern. Warum ist das eurer Meinung nach wichtig?
Vielfalt und Toleranz sind ja in jeder Hinsicht aktuelle und wichtige Themen. Gerade im ländlichen Raum, hier in Thüringen, fällt es manchen Leuten schwer, sich für andere Kulturen, Lebensweisen oder einfach bestimmte Themen zu öffnen. Wir bieten einen Raum, in dem unterschiedlichste Menschen zusammenkommen. Jeder und jede ist eingeladen, hier mal reinzuschnuppern und sich ein bisschen inspirieren zu lassen, einfach mal raus aus dem Alltag und der eigenen Bubble.
Wollt ihr das Festival jetzt regelmäßig veranstalten?
Na klar, der Termin für nächstes Jahr steht schon. 15. bis 17. August 2025. Wir haben fest vor, das Festival als wiederkehrendes Event zu etablieren und bestenfalls auch wachsen zu lassen.
Hard Facts:
- Innerlight Festival: 9. bis 11. August
- Am Weidig 1 | Saalfeld/Saale
- Programm und mehr: www.innerlightfestival.de