Die zweite Auflage des Blaumachen Festivals steht an. Am Wochenende gibt es volle Indie-Power am Zughafen in Erfurt auf die Ohren. Mit dabei sind Bands und Musiker:innen wie Tränen, Soft Loft, Ann Can’t Talk oder Willow Parlo. Und weil dem ehrenamtlichen Verein, der den bunten Konzerttag organisiert, noch weit mehr am Herzen liegt als nur gute Musik, haben sie sich von verschiedenen Gruppen und Aktivist:innen Unterstützung geholt. Toleranz, Vielfalt und Gleichberechtigung sind Themen, die sich das Blaumachen auf die Fahne geschrieben hat. Deshalb setzt das Team gemeinsam mit der Zeichenrunde Erfurt unter dem Motto „music united – Musik vereint” ein buntes Zeichen mit großformatigen Bannern und sie haben sich die Music Women* Thüringen ins Boot geholt. Letztere sind mit ihrer Ausstellung „musicmetoo“ am Zughafen vertreten.
„Blaumachen“ gegen Gewalt in der Musikbranche
Die musicmetoo-Ausstellung zeigt Ausschnitte von anonymisierten Berichten, in denen Betroffene ihre Erfahrung mit (sexualisierter) Gewalt und Machtmissbrauch in der Musikbranche schildern und unter anderem auf der Plattform musicmetoo.de eingereicht werden können, wie uns Anna-Lena Öhmann von der Initiative Music Women* Thüringen erklärt. „Das Ziel der Plattform und der Ausstellung ist es, Gewalt und Machtmissbrauch in der deutschen Musikbranche sichtbar zu machen, aufzuzeigen, dass Diskriminierung und Belästigung in diesem Kontext keine Einzelfälle sind, und weiterhin Erstinformationen anzubieten, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.“
Vorwürfe gegenüber Till Lindemann
Die Plattform sei im Sommer 2023 als Weiterentwicklung des Instagramkanals „deutschrapmetoo“ entstanden im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegenüber Till Lindemann und der Band Rammstein. Die Ausstellung wurde von Music Woman* Thüringen und weiteren Unterstützer:innen erstmals im Herbst 2023 beim Reeperbahnfestival gezeigt, um die Berichte von der digitalen Welt ins Analoge zu holen und die Möglichkeit zu haben, auf Musikveranstaltungen das Thema sichtbar zu machen und ins Gespräch zu kommen.
Mit unserem Ländernetzwerk setzen wir uns für Diversität und Sichtbarkeit dessen vor, auf und hinter der Bühne ein. Um eine diverse, gleichberechtigte Musikbranche zu erreichen, brauchen wir auch eine sicherere Branche – als Arbeitsort für Bands und Crew und als Freizeitort für die Gäste. Daher ist die Beschäftigung mit Prävention und der Umgang mit bestehender Gewalt und Machtmissbrauch auch Teil der Arbeit für eine vielfältige und gleichberechtigte Musikbranche“, sagt Anna-Lena Öhmann und fügt an: „Deshalb unterstützen wir die Arbeit der Plattform musicmetoo.de und nehmen die Ausstellung z. B. mit zum Blaumachen Festival oder im August zum Leipzig Popfest.“
Hard Facts:
- Blaumachen Festival am 6. Juli | ab 12 Uhr
- Wo?: Zughafen Erfurt | Zum Güterbahnhof 20
- Mehr unter: blaumachen-festival.de | www.musicmetoo.de