Pervers. So übersetzt Google das Wort „kinky“, um das es sich alles bei der Party im Club Central am 8. Februar in Erfurt dreht. Nun muss allerdings eingeräumt werden, dass das englische Adjektiv „kinky“ mehrere Bedeutungen haben kann. Wirr, spleenig, irre oder provokativ sexy – das sind weitere deutsche Interpretationen. Es kommt auf den Kontext an.
„Pure Freiheit und Ekstase“
Lassen wir die Veranstaltenden den Interpretationsspielraum verkleinern. Sie schreiben: „Die größte Kinky Party der Stadt übernimmt den Central Club und bringt deine wildesten Fantasien zum Leben. Hier gibt es keine Tabus, keine Regeln – nur pure Freiheit und Ekstase.“
„Die Nacht deines Lebens“
Die Vermutung liegt nahe, dass es sich nicht um die nächste Völlerei mit Freunden oder einen Spiele-Abend handelt – zumindest, wenn Brettspiele im Mittelpunkt stehen. Doch lesen wir weiter, was die Gäste der Kinky Party erwartet: „Das Lineup für die Nacht deines Lebens“, heißt es da nebulös in der Ankündigung. Die Gäste erwartet ein „Secret Act“, Richard Liniger, den Meister der tiefen und hypnotischen Klänge, und den Thüringer DJ N4ch1sch4l1er, der „die Menge mit seinem unverwechselbaren Stil zum Ausrasten“ bringen soll.
Berlin Hardcore ist das Thema: „Lass dich von den Profis vom ‚Lustwerk‘ und ‚Atrium‘ in eine andere Welt entführen. BDSM- und Live-Shows, die deine Grenzen verschieben und den Puls rasen lassen – hier wird nicht zugesehen, hier wird erlebt.“ Okay. Der Vorhang ist gefallen. Eine Kinky Party ist eine Veranstaltung, bei der sich Menschen treffen, um ihre erotischen Vorlieben in einem sicheren und einvernehmlichen Rahmen auszuleben.
Erotische Atmosphäre und das gemeinsame Erleben von Fantasien
Doch bevor wir jetzt eine vermeintliche Schmuddel Ebene beschreiten, sei gesagt: Es ist keine klassische „Sexparty“ – oft geht es bei Kinky Partys mehr um erotische Atmosphäre, Ästhetik und das gemeinsame Erleben von Fantasien. Einvernehmlichkeit und Respekt sind oberstes Gebot.
Konsens ist entscheidend
Auch ein Awareness-Team ist anwesend, denn Konsens ist entscheidend. Das Central verfolgt an dem Abend eine Null-Toleranz-Politik gegenüber jeglichem unerwünschten Anfassen. Wer andere ohne Zustimmung berührt, wird sofort und ohne Vorwarnung von der Veranstaltung ausgeschlossen. Denn auch wenn die Party „Tabulos“ heißt, soll doch ein Schutzraum geschaffen werden, eine temporäre erotische Utopie. „Im gesamten Club gilt – alles ist erlaubt. Leb‘ dich aus, genieße die Freiheit ohne Kompromisse“, schreiben die Veranstaltenden, die sogar einen separaten „Playroom“ für Paare zur Verfügung stellen, die es exklusiv wollen … „wo die Lust keine Grenzen kennt.“
„Je gewagter, desto besser“
Der Dresscode des Abends ist streng. „Je gewagter, desto besser. Zeig, was du hast und wer du bist!“, lautet der Imperativ. Straßenkleidung ist verboten. Erotisch muss es sein. Erfurt soll seine wildeste Seite zeigen. Wie diese Seite von Erfurt genau aussieht, erfahren nur Besucher:innen der Kinky Party, denn es herrscht striktes Fotoverbot.
Partys können sehr unterschiedlich sein
Wer also noch immer im Unklaren ist, ob vielleicht doch der nächste Spieleabend im Central ansteht, dem sei gesagt: Wer weiß? Solche Partys können sehr unterschiedlich sein – von stilvollen Maskenbällen mit erotischem Dresscode bis hin zu offenen BDSM-Spielpartys, bei denen es spezielle Bereiche für verschiedene Aktivitäten gibt – wohl aber keinen für eine Runde Uno oder eine kleine Skat-Partie…
Hard Facts
- Kinky Party am 8. Februar
- Central Erfurt, Am Wasserturm 8
- Mehr: centralerfurt.de