Text: Julian Sondhauß
Weimar wird zum Sammelpunkt der Filmkunst. Denn vom 23. bis 25. Oktober lädt das Return International Film & Art Festival in das Kulturzentrum und Kino mon ami ein – und feiert mit der fünften Ausgabe ein kleines Jubiläum. „Uns freut es wahnsinnig, dass wir das Festival schon zum fünften Mal feiern. Das zeigt uns auch, dass unser Konzept sehr gut ankommt“, sagt Festivalleiterin Mahsa Nejadfallah.
Wachsende Besucherzahlen belegen den Erfolg des Festivals
Wie in den Vorjahren startet auch das diesjährige Festival unter einem bestimmten Motto. In diesem Fall lautet es: „Civilization: Did you read the terms & conditions?“ Eine „ironische Frage, die wir absichtlich sehr offen stellen“, sagt der künstlerische Direktor Christian Koch. „Zivilisation wird ja immer gerne benutzt, um zu sagen: ‚Das ist der Höhepunkt der Menschheit.‘ Doch dabei werden viele Dinge außer Acht gelassen, wie Konflikte und weltweite Kriege.“
Film als Spiegel der Zivilisation
Vielmehr geht es um Fragen wie: „Was gehört zu dieser Zivilisation? Was macht sie aus?” Diese Fragen werden überall anders definiert und dargestellt. „Wir wollen die verschiedenen Sichtweisen durch die Filme zum Vorschein bringen und jeden dazu einladen, seine Ideen und seinen Standpunkt in den Austausch einzubringen“, sagt Koch.

Das Kernteam des Return International Film & Art Festivals in Weimar: (von links) Rahh Fleur (Kreativdirektor), Christian Koch (künstlerischer Leiter) und Mahsa Nejadfallah (Festivalpräsidentin).© Darko Velazquez | Darko Velazquez
Koch zufolge eigne sich das Medium Film als Kunstform besonders gut, um auf die Auswirkungen politischer Entwicklungen auf einzelne Menschen oder Familien aufmerksam zu machen. „Das kommt im Film meistens sehr gut durch Emotionen rüber.“ Wichtig sei es daher, eine Mischung zu finden, „die nicht überfordert und bei der man gleichzeitig am Ball bleibt“. Aus diesem Grund werden satirische Filme mit einer ernsten Dokumentation oder einem Animationsfilm kombiniert.
Hochkarätige Jury bewertet die Filme
Aus rund 600 Einreichungen aus über 60 Ländern hat das Festivalteam schließlich 27 Filme ausgewählt. Diese werden dem Publikum an den drei Tagen in unterschiedlichen Kategorien präsentiert. Darunter sind die Genres Animation, Fiktion und Dokumentarfilm vertreten. Auch ein Film aus der direkten Nachbarschaft wird dabei sein: von der Bauhaus-Universität.
Return Filmfestival in Weimar zeigt alle filmischen Facetten
Eine Jury bewertet die Filme und bestimmt die finalen Gewinner. In diesem Jahr besteht die Jury aus hochkarätigen Schauspielern und Regisseuren. Mit von der Partie sind Rainer Bock, Christian Kahrmann und Yvonne Andrä. Abgerundet werden die Filmprogramme durch Filmgespräche mit den anwesenden Filmemachern, in denen das Publikum mit ihnen in Austausch treten und diskutieren kann.
Besucher aus ganz Deutschland erwartet
Das Konzept kommt gut an – über alle Altersgruppen hinweg. „Von Studenten bis zu Rentnern haben wir wirklich jeden im Publikum dabei“, sagt Koch. Das Publikum kommt sogar aus ganz Deutschland. „Wir möchten unterschiedliche Generationen zusammenbringen“, ergänzt Mahsa Nejadfallah. Eine Möglichkeit hierfür sind die Workshops, die vom 18. bis 22. Oktober einen Einblick in die Filmkunst geben. Besucher können dort den Bereichen Filmproduktion und Postproduktion, Animation und 3D-Modellierung, Filmmarketing sowie kreative Werkstätten und Netzwerke näherkommen.
600 Einreichungen, 27 ausgewählte Filme – internationale Vielfalt in Weimar
Bei den vorherigen Festivals lag der Durchschnitt bei etwa 600 Besuchern. „Doch der Trend ist steigend“, sagt Koch. „Unser Ziel ist es, eine Marke zu werden – nicht nur für die Filmkunst, sondern auch für Weimar und Thüringen. So wie der Zwiebelmarkt.“
