Vom 11. bis 14. Juli 2024 öffnete das MELT Festival ein letztes Mal seine Tore in Ferropolis. Über 150 Künstler:innen und täglich 15.000 Besucher:innen machten die finale Ausgabe zu einem unvergesslichen Erlebnis. Zu den Höhepunkten zählten Auftritte von James Blake, Sugababes, Bonobo, Paula Hartmann, Sampha, Chase & Status und vielen mehr, wie es in einer Mitteilung der Veranstalter:innen heißt. In den 27 Jahren seiner Geschichte lockte das Festival über 500.000 Menschen an. Das MELT war bekannt für seine außergewöhnliche Location und die einzigartige Atmosphäre, die Festivalbesucher aus aller Welt immer wieder anzog. Diese letzte Ausgabe sollte ein würdiger Abschluss einer beeindruckenden Festivalära werden.
Eröffnung und Nachhaltigkeit
Am Donnerstagmittag hieß das MELT-Campingareal Gäste aus ganz Europa willkommen. Bereits um 13 Uhr eröffnete Miszo die Refugee Worldwide Radio Stage mit einem ekstatischen DJ-Set und startete damit die 75 Stunden Liveprogramm der letzten MELT-Ausgabe. Der Donnerstagnachmittag stand im Zeichen von Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Das MELT-Team organisierte eine Podiumsdiskussion mit dem Forum Rathenau im Rahmen des CarbonCycleCultureClub (C4). Mit dabei waren Jayda G, DJ und Spezialistin für Umwelt-Toxikologie, sowie Prof. Dr. Antje Boetius, wissenschaftliche Direktorin für Tiefseeökologie und Technologie am Alfred-Wegener-Institut des Helmholtz-Zentrums für Polar- und Meeresforschung. Diskutiert wurde über die CO2-Speicherung durch Blue Carbon. Die Diskussion wurde auch per Livestream übertragen, sodass Interessierte weltweit daran teilhaben konnten.
Vielfältiges Musikprogramm
Das Festivalgelände öffnete um 18:30 seine Pforten und bot ein vielfältiges Programm, das Musikliebhaber aller Genres begeisterte. Romy lieferte eine gefühlvolle Show im Abendlicht, während Sampha mit seiner Liveband Gänsehaut-Momente an der Gremmin Beach Stage kreierte. Das Electronic-Breakbeat-Duo Overmono und die Drum-&-Bass-Legenden Chase & Status brachten die Menge mit ihren energiegeladenen DJ-Sets zum Tanzen. Zeitgleich zeigte HorsegiirL auf dem Autoscooter, warum der Hype um ihre schnellen Trance-Beats und 90s Edits absolut berechtigt ist. Marcel Dettmann und VTSS bewiesen im Back-to-Back-Set ihre Ausnahmestellung in der Technoszene. Jayda G, die zuvor an der Podiumsdiskussion teilgenommen hatte, zeigte als finaler Act auf der Gremmin Beach, dass sie nicht nur im Umweltschutz, sondern auch als DJ eine Koryphäe ist.
Unwetter und Highlights des zweiten Tages
Am zweiten Festivaltag musste das 24-Stunden-Programm aufgrund einer Unwetterwarnung um die Mittagszeit kurzzeitig unterbrochen werden. Nach der kurzen Pause wurde die Hauptbühne am Strand besonders eindrucksvoll durch das Chorkollektiv A Song For You eröffnet. Gemeinsam mit Special Guest Kelvyn Colt entstanden fast schon erleuchtende Momente auf und vor der Bühne. Mount Kimbie, die erst kurzfristig für das MELT bestätigt wurden, bestachen mit einer Liveshow voller experimenteller und eingängiger Sounds. Paula Hartmann bewies einmal mehr, warum sie als Zukunft der deutschen Musiklandschaft gehandelt wird. Der unangefochtene Grime-Gott Skepta rief im Anschluss zu Moshpits vor der Mainstage auf, denen das Publikum euphorisch folgte. Den Abschluss am Gremmin Beach machte am zweiten Festivaltag MELT-Stammgast Bonobo, der bereits unzählige Male live und als DJ auf dem Festival vertreten war. Auf der 30kv-Stage erwartete die Besucher ein abwechslungsreiches Programm mit Acts wie John Glacier, Domiziana und Kenya Grace. Auch am Autoscooter sorgten unter anderem Malugi back to back mit Marlon Hoffstadt für ausgelassene Stimmung, und vor der Big Wheel Stage wurde zu den Klängen von DJ Mell G back to back Helena Hauff oder X-Club bis in die Morgenstunden gefeiert. Überraschungsact Blümchen und die sehr gut besuchte Karaoke-Show von Luis Lametta im Juicy Theatre verbreiteten mit Song-Klassikern große Nostalgie.
Abschied und Nachhaltigkeit
Die letzten 24 Stunden des MELT Festivals wurden ohne Foto- und Videoaufnahmen gefeiert, um sich bewusst dem Moment hinzugeben. Highlights waren Auftritte von James Blake, Sugababes, DJ Heartstring und vielen mehr. Der legendäre Sleepless Floor bot ein 24-Stunden-Programm mit Künstlern wie Roosevelt, Digitalism und DJ Koze. Ellen Allien und Honey Dijon setzten den finalen musikalischen Schlusspunkt. Festivalleiter Florian Czok blickte mit Stolz und Melancholie auf das letzte MELT zurück: „Noch ein letztes Mal unter den Baggern der Stadt aus Eisen zu tanzen und fantastische Musik zu genießen – das war ein bedeutender Moment für uns alle.“ Er dankte der gesamten Crew, allen Künstlern und den Besuchern.
Das MELT Festival stand 27 Jahre lang für Gemeinschaft und spannende Musik aus verschiedenen Genres. Aufgrund verschiedener Faktoren in der Festivallandschaft kann es nicht weitergeführt werden. Die Veranstalter werden sich auf neue Konzepte konzentrieren. Das letzte MELT Festival erhielt eine bewegende Resonanz und zeigte den hohen Stellenwert des Festivals in der Musikszene.