Magst Du ,,Die Dorks“ kurz für unsere Leser vorstellen?
Lizal: Bons, der Drummer, und meine Wenigkeit haben das Projekt „ Dorks“ 2006 aus einer Bierlaune heraus gestartet.Ich hatte bereits musikalische Vorkenntnisse, wenn man das so bezeichnen kann, durch meine Schlagervergangenheit in der Kindheit. Das ist wirklich kein Witz! Bons und ich starteten als Duo – er am Schlagzeug,ich Gitarre und Gesang. Mit unseren Bassern hatten wir anfänglich etwas Pech und mehrere Wechsel, Passi an der 2. Gitarre ist seit 2009 dabei, Wastl am Bass erst seit 2012 und aktiv als grandioser Keytarist, aka der „Thomas Anders der Gosse“ nun seit 2016 der Donald.
Unser 2. Sänger Maddin ist nun auch schon seit 2012 am Start und unterstützt mich live sehr gut.Die ersten Konzerte waren bei uns noch mehr vom einfach gestrickten Deutschpunk geprägt. Ab 2012 hatten wir jedoch dann Dank des Besetzungswechsels endlich die Möglichkeit, mit motivierten Leuten unseren musikalischen Stil in Richtung Metalpunk auch technisch sehr gut weiterzuentwickeln.Der Iro wohnt aber immer noch in unserem Herzen und ist in den Texten unüberhörbar.
Welche Themen behandelt ihr auf,,Der Arsch auf deinem Plattenteller“und woher nehmt ihr die Inspirationen für eure Texte?
Donald: Manche Texte kommen, wenn ich so vor mich hin grüble und in Schmarrn abschweife, so wie bei „ Sinn des Lebens“, oder dass es noch keinen(mir bekannten) Song über „ Hidden Tracks“ gibt. Andere Textpassagen entstehen als dummer Kommentar bei Heimfahrten von unseren Konzerten, bei denen wir dann eher betrunken sind und das Wochenende Revue passieren lassen. So Sachen dann wie „ Seepferdchenabzeichen im Moshpit“ oder dass ich mittlerweile„ zu fett für meine Lederjacke bin“ und deshalb nicht mehr so punkig rumlaufe. Solche witzigen Kommentare unsererseits verpackt dann Lizal immer sehr gut in neue Lyrics mit gewissem Tiefgang.
Lizal: So wie Donald schon sagt, haben bei mir viele Songtexte ihren Ursprung in coolen Zitaten oder blöden Sprüchen. Ich habe also immer und überall einen Notizzettel und Stift greifbar, um mir das aufzuschreiben. Manchmal kann es auch beim Lesen eines Buches oder Zeitungsartikels passieren, dass mir eine gute Textidee einfällt.
Thematisch geht’s auf „ Der Arsch auf deinem Plattenteller“ nicht nur provokativ und ironisch um die geldgierige Musikindustrie und ihre Opfer selbst, sondern auch um viele andere gesellschaftskritische Themen, die uns gerade in den Sinn kommen und über die wir uns Gedanken machen. Der weiterhin stärker werdende Hass gegen Flüchtlinge in einer Zeit, in der stetig versucht wird, Angst und Panik zu schüren, ist ein Punkt, der uns Ideen für Lieder wie „ Wenn die Angst zum Zeitgeist wird“ oder „ Barrikaden aus Fleisch und Blut“ (leider) nicht ausgehen lässt. Trotz alledem bleibt bei uns auf keiner Platte der Humor auf der Strecke. Zuviel wollen wir aber ehrlich gesagt noch nicht verraten.
Für mehr freshe News und geilen Scheiß:
Mir ist direkt beim ersten Hören aufgefallen, dass eure Songs meist,,Überlänge“ haben – wenn man das mal so mit anderen Punkbands vergleicht. Wie kommt das?
Lizal: Viele unserer Songarrangements sind mittlerweile sehr am klassischen Heavy Metal der 80er-Jahre orientiert.Da ich Bands wie Iron Maiden, Judas Priest und Co. liebend gerne höre,inspiriert mich das natürlich beim Songschreiben. Im Metalbereich gibt es viele Songs, die meist die Vier- bis Fünf-Minutenmarke knacken, was nicht zuletzt auch an den eingebauten Solos liegt. Diese vermisse ich oft bei klassischen Punkproduktionen. Ich mag zwar die Ironie und die Aussagen vieler Punkbands, aber musikalisch bin ich ganz klar bei den metallischen Klängen zuhause und mag lange Lieder, Gitarrensolos oder zweistimmige Arrangements aus dem Powermetalbereich.
Was steht denn nach dem Release bei euch an? Gibt es da schon Pläne? Eine Tour vielleicht?
Lizal: Mit unserer neuen Platte machen wir natürlich Ende des Jahres in mehreren Städten Station. Unsere Konzerte findet ihr regelmäßig aktualisiert auf www.diedorks.de.