Eine italienische Sommernacht erwartete euch am 30. August auf Schloss Friedenstein. Dann trifft die Thüringen Philharmonie auf Giovanni Zarrella. Wir konnten den Musiker mit italienischen Wurzeln vorab ein paar Fragen stellen.
Giovanni Zarrella bringt Italien nach Schloss Friedenstein
Am 30. August trittst du mit der Thüringer Philharmonie vor der beeindruckenden Kulisse des Schloss Friedenstein auf. Wie bereitest du dich auf dieses besondere Event vor?
Wir werden zusätzliche Probentage einstreuen, es ist schon etwas anderes, ob Du mit Deiner Band, die Du ja in- und auswendig kennst, spielst, oder mit einem Orchester. Es ist ein Traum von mir, später einmal, lieber früher als später, mit einem Orchester auf Tour zu gehen. Diesen Gedanken finde ich sehr spannend. Die Arrangements und der Sound werden anders sein und doch sind es gelernte und bekannte Melodien, die durch das Orchester noch mal eine ganz andere Größe bekommen. Ich werde mich sehr gewissenhaft vorbereiten, es ist eine wunderschöne Herausforderung – lasst euch am besten überraschen.
Was dürfen die Zuschauer von diesem Auftritt erwarten?
Einen unbeschwerten Kurzurlaub in Bella Italia. Eine Auszeit aus Ihrem Alltag und tolle Musik von herausragenden Musikern von einem der renommiertesten Orchester Deutschlands. Aber auch ganz viel fürs Herz, eine kleine Zeitreise, ein bisschen auch aus meiner Biografie, da ist für jeden etwas dabei, lachen, vielleicht die eine oder andere Träne verdrücken, tanzen und feiern.
Deine Musik ist bekannt für ihre italienische Lebensfreude und große Leidenschaft. Wie bringst du diese Energie auf die Bühne?
Das Schöne ist, dass ich mich kein bisschen verstellen muss, einfach ich selbst sein kann. Singen, tanzen, lachen und erzählen – ich liebe wirklich, was ich mache. Die Gäste bekommen mich ungefiltert. Ich glaube, das ist auch ein Schlüssel zum Erfolg aller Künstler, die Menschen spüren sehr wohl, ob man ihnen etwas vorspielt, oder ob man authentisch ist.
Der Titel deiner Open-Air-Tour lautet ,,Eine italienische Sommernacht‘‘. Wie wirst du dieses Thema musikalisch und visuell umsetzen?
Wunderschöne italienische Lieder und Melodien, die größten Italo-Hits, insbesondere aus den Achtzigern, als Italo-Pop bzw. die Italo-Welle durch ganz Europa und die Welt schwappte. Ich habe in meinen bisherigen Konzerten mit großer Verwunderung und noch größerer Begeisterung feststellen können, wie Textsicher die Deutschen sind, dass sie alle Lieder kennen und lieben. Und wie viel Spaß es allen bereitet, mich auf diesen Kurztripp nach Bella Italia zu begleiten.
Gibt es ein bestimmtes Stück oder eine besondere Performance, auf die du dich bei deinen Auftritten besonders freust?
Die meisten Songs gehen eher in die Beine, aber es gibt einen ruhigen Teil, inmitten meines Sets, mit drei wunderbaren, großen italienischen Liebeslieder bzw. Balladen, die direkt ins Herz gehen und auch mich immer wieder berühren. Da ist es für mich die Herausforderung, ohne Knoten im Hals, die Songs zu Ende zu singen, das ist immer ein persönliches Highlight für mich.
Welchen Einfluss hat die Kombination von klassischer Orchestermusik und deinem modernen Pop-Stil auf deine Performance?
Timing, Intonation, Geschwindigkeit, Ausdruck, es ist ein großer Unterschied. Sehr herausfordernd, sehr besonders und für mich ganz wundervoll. Ich kann verstehen, warum sich weltweit schon viele große Künstler zu großen Orchestern hingezogen fühlten, von Robbie Williams zu Howard Carpendale … es versprüht so eine Eleganz, eine Größe, eine Qualität. Insgesamt eine tolle Erfahrung, die ich nicht missen möchte.
Deine neuesten Songs „Fantastico“ und „Danza“ sind im Frühjahr und Sommer dieses Jahres erschienen. Kannst du uns etwas über die Inspiration und den Entstehungsprozess dieser Stücke erzählen?
Ich hatte ja das große Glück, mit Interpretationen und Coverversionen von deutschen großen Hits auf Italienisch eine zweite Karriere geschenkt zu bekommen. Aber natürlich gehört zu meinem Selbstverständnis als Musiker und Künstler dazu, auch eigene Songs zu singen. Und da habe ich mich inspirieren lassen von den Helden meiner Kindheit, die meine Kindheit und frühe Jugend begleitet und geprägt haben. Denn bevor ich Thriller und Billie Jean kannte, Like a Virgin oder Marterial Girl lief bei uns zu Hause Sempre Sempre und Felicità rauf und runter.
Meine Musik ist eine Hommage an eben diesen Italo Pop der Achtzigerjahre, mit dem coolen Sound der heutigen Zeit, modern und zeitgemäß, aber auch Elementen aus der Pop Welt von damals. Ihr kennt aktuell ja nur zwei Songs, Danza und Fantastico, es werden schon bald weitere kommen, die euch das ein oder andere Mal überraschen werden, seid gespannt darauf.
Was meinst du, warum stehen die Deutschen so auf italienische Songs?
Sommer, Sonne, Meer, Dolce Vita, Sophia Loreen, Sehnsucht, die italienische Lebensart, Cappuccino, Gelato, Pizza, Pasta und Amore. Die Deutschen lieben Italien und umgekehrt. Dazu kommt auch, dass die italienische Sprache einfach so schön klingt. Italienische Musik hat eine lange Tradition in Deutschland, in keinem Land war Eros Ramazzotti erfolgreicher als in hierzulande. Irgendwie ist italienische Musik oder die italienische Sprache genauso wenig wegzudenken aus Deutschland wie Pizza oder Pasta.
Hard-Facts:
- Giovanni Zarrella in Gotha: 30. Aug.
- 30 Uhr | Schloß Friedenstein
- Mehr unter: www.friedenstein-openair.de
Mehr coole News für euch:
-
Kämpferin für künstlerische Freiheit: Kunsthaus Erfurt präsentiert Gabriele Stötzer
-
Bock auf Picknick? Das sind die schönsten Parks in Erfurt
-
Die besten Bilder: So war das Highfield Festival 2024