Um den europäischen Gedanken zu stärken, Vorurteile abzubauen und Menschen aus allen Teilen Europas zusammenzubringen findet in diesem Jahr bereits zum 8. Mal das Wipfelrauschen-Festival nahe Erfurt statt. Am 24. und 25. August wird es dann im Forsthaus Willrode bunt. Treu dem Motto „East meets West“ treffen nationale und internationale Künstler:innen aus East- und Westeuropa zusammen.
Wipfelrauschen im Forsthaus Willrode
„Die Mischung ist in diesem Jahr besonders bunt und hat einen ganz besonderen aktuellen Bezug. Seit über zwei Jahren herrscht im Osten von Europa Krieg. Die Kriegsparteien nannten sich früher ‚Brudervölker‘ und sind durch einen großen Teil ihrer Geschichte verbunden. Nach dem Angriff Russlands auf das Nachbarland hat in der Ukraine der Begriff „Brudervolk“ einen negativen Beigeschmack erhalten“, erklärt Veranstalter Jan Donnerberg, der deshalb die Band Dobranotch nach Erfurt holt.
Musik verbindet
Die Musiker:innen verbindet nicht nur russische und ukrainische Volksmusik mit Jiddischer Musik, sondern auf der Bühne auch Menschen aus St. Petersburg und Kiew. Dabei wurde die Band 1997 in Nantes in Frankreich gegründet. Mitia, der Bandgründer, wuchs wie seine Kollegen in der Sowjetunion auf, bevor er zur Klezmer- und Balkanmusik und zu russischsprachigen jüdischen Lieder kam. Nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine verließen die Musiker ihre Heimat und wohnen seitdem in Deutschland. Auf den Konzerten spielen sie sowohl russische als auch ukrainische Volkslieder, aber auch einzigartige Experimente, wie eine Coverversion des Rammstein-Titels „Du hast mich“ im Stil jiddischer Hochzeitsmusik.
Neben Dobranotch spielt am Samstag Nobutthefrog (Indie-Folk) und Invisible Popcorn (Indie Rock) auf dem Wipfelrauschen-Festival. Am Sonntag, dem 25. August, spielt neben dem Acoustic-Ensemble Traumsalon und der Band Surfsubotnik das französisch-polnische Jazz-Folk-Trio Marion & Sobo Band, die quasi den westlichen Konterpunkt setzt. „Geboren aus der Begeisterung für das Reisen und für Sprachen erschafft das französisch-deutsch-polnische Ensemble seinen eigenen, modernen Stil aus vokalem Gypsy Jazz, globaler Musik und Chanson. Dabei handelt es sich nicht um das bloße Aneinanderreihen kultureller Versatzstücke, sondern um gefühlte lebendige Realität“, so Jan Donnerberg, der betont, dass er für das Line-up mindestens eine Band aus Ost-, eine aus Westeuropa und eine Nachwuchsband aus Erfurt einplant, oder spannende East-West-Kombinationen, wie er sagt.
Bedeutendes Baudenkmal
Besonders an dem Open-Air ist neben der Musik auch der Ort. Das Gebäudeensemble des Forsthauses Willrode gehört zu den bedeutendsten Baudenkmälern im Stadtgebiet von Erfurt und ist quasi ein Platz zur Entspannung und zum Wohlfühlen, so der Veranstalter. Zudem gibt es ganz dem Ort im Wald entsprechend leckere Wildspezialitäten vom Grill oder aus dem historischen Holzbackofen. „Aber auch leckere Sachen für Veganer bieten wir an“, sagt Jan Donnerberg und fügt an: „Regionale Produkte und alles zu fairen Preisen, weil alles durch den Verein ehrenamtlich umgesetzt. Nicht Profit, sondern Kostendeckung ist das Ziel.“
Neben all den Sinnesfreuden bietet das Festival zudem ein Rahmenprogramm für die ganze Familie, wie die Wipfelrauschen-Challenge. Wer kennt sich in der Natur aus? Und wer kann schnell über Hindernisse laufen, mit Kiefernzapfen treffen und andere Geschicklichkeiten beweisen? Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald hat ein buntes Quiz vorbereitete, es gibt kleine und große Preise. Zudem bietet das Wipfelrauschen einen traditionellen Markt am Sonntag. „Der Verein der Freunde des Forsthauses Willrode e. V. und viele ehrenamtliche Helfer freuen sich auf viele Gäste“, bleibt Jan Donnerberg abschließend nur noch zu sagen …
Hard Facts:
- Wipfelrauschen: 24. und 25. August
- Forsthaus Willrode, Forststr. 71
- Tickets und mehr unter: wipfelrauschen.de
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