Die Ursprünge des Reggaes und Rocksteady gemischt mit rebellischer Rockmusik gibt es am 24. Januar in Erfurt zu erleben. Bei der 2. Internationalen Ska-Punk-Night im VEB Kultur treten gleich drei Bands auf, die den Sound des Ska mit einer guten Portion Punk anreichern. Der Konzertabend mischt dabei nicht nur die lokale Szene auf, sondern bringt auch internationales Flair mit. Auf der Bühne stehen „The Offenders“ aus Berlin und Cosenza, Skabooom aus Freiburg und Makabar aus Erfurt.
Veranstalter der Ska-Punk-Night
Mit Knut, der in der Band Makabar Trompete spielt und singt, hat unsere Autorin Ronja gesprochen. Der Musiker ist an dem Abend nicht nur auf der Bühne zu sehen, sondern er veranstaltet die Ska-Punk-Night gemeinsam mit seinen Band-Kolleg:innen. Er gibt einen Einblick in die Herausforderungen, den beiden Rollen gerecht zu werden und erklärt, was das Genre Ska-Punk so besonders macht.
Die zweite International-Ska-Punk-Night steht vor der Tür. Was können die Besucher und Besucherinnen von diesem Event erwarten?
Definitiv drei spielwütige Bands, die auf ein ebenso tanzwütiges Publikum hoffen, um das Konzertjahr 2025 zünftig zu starten. Unsererseits gibt es außerdem einiges noch Unveröffentlichtes auf die Ohren.
Wie habt ihr die Bands für die diesjährige Auflage ausgewählt? Was verbindet euch mit ihnen?
Da haben wir kein bestimmtes Vorgehen. Wir halten einfach immer Augen und Ohren offen und tauschen uns darüber aus, auf was wir Bock haben. Wichtig ist, dass auch eine “internationale” Band dabei ist, sonst würde der Veranstaltungsname ja auch keinen Sinn ergeben. Die Zusammensetzung der Bands stellte sich dann sowohl bei der ersten Ausgabe der Ska-Punk-Night als auch bei der kommenden so dar, dass eine italienische, eine westdeutsche Band und wir als Lokalmatadoren dabei waren bzw. sind. Außerdem muss es sowohl finanziell als auch zeitlich passen.
Ihr tretet nicht nur als Veranstalter, sondern auch als Band auf. Wie schafft ihr es, beide Rollen zu vereinen?
Zum Glück sind wir im Jahr zu 90 Prozent als Band, nicht als Veranstalter aktiv und müssen mit keinem von beiden unseren Lebensunterhalt bestreiten. Aber selbst das ist nur möglich dank enorm verständnisvoller Partner:innen, welche an Gig-Wochenenden sehr häufig Sonderschichten bei der Kinderbetreuung schieben. Und ansonsten nehmen wir uns die Zeit für Planung und Organisation gern, um an solchen Tagen in das Publikum zu schauen und in hoffentlich lächelnde Gesichter zu sehen.
Ska-Punk ist ein Genre, das nicht jeder sofort auf dem Schirm hat. Was macht diese Musikrichtung für euch aus?
Ska-Punk ist vor allem eine sehr hybride Musik. Die Mischung aus schwarzer, tanzbarer Working Class Musik mit Aggression und Attitüde, aber auch der Groove des Punks macht es so besonders. Und beiden Elementen wohnt gemeinsam inne, auf eine irgendwie unterhaltsame Art soziale Missstände anzusprechen.
Habt ihr eine besondere Verbindung zu Erfurt als Veranstaltungsort? Warum ist die Stadt der ideale Ort für die Ska-Punk-Night?
Unsere Band Makabar war in der Gründungsphase hier sehr verwurzelt, teilweise seit Geburt. Dadurch ist es natürlich an sich schon ein besonderes Gefühl, vor allem, da man als Band ja sonst eher immer zu Gast ist. Außerdem ist Erfurt für die meisten Außenstehenden immer zu klein oder schon zu groß, zu laut oder leise, zu sauber oder zu dreckig, zu langweilig oder zu wild – genau wie wir.
Wie sieht die Ska-Punk-Szene in Thüringen und speziell in Erfurt und Umgebung aus? Gibt es eine starke Community?
Also die “einfache” Konzertgänger:innen-Szene würde ich schon als relativ groß betrachten, was wohl vor allem auch am Erfolg von Bands wie „Feine Sahne Fischfilet“, „Oxo86“ oder „Sondaschule“ liegt. Zumindest in den Städten. Mehr geht natürlich immer. Sodass man sich gerade in Erfurt doch das ein oder andere Konzerte wünschen würde oder erstaunt ist, dass eine tolle Band in einer doch relativ kleinen Location auftritt. Speziell für unsere Region ist das „Badlife-Festival“ ein zentraler Termin im Jahr für alle Fans des Ska-Punks.
Habt ihr das Gefühl, dass es genügend Unterstützung für lokale Bands und Veranstalter:innen in Thüringen gibt?
Man merkte während der Corona-Pandemie sehr deutlich, dass Konzerte (und noch mehr Clubs/Raves) als leicht verzichtbare Freizeitbeschäftigung betrachtet werden, nicht als zentrale Orte und Momente sozialer und kultureller Begegnungen. Probe- und Veranstaltungsräume dürfen keine Almosen, sondern fester, unverzichtbarer Bestandteil der Jugendarbeit, Kulturförderung und Stadtplanung sein. Deswegen ist auch wichtig, sich zu vernetzen und in lokalen Kulturvertretungen, Bündnissen und Initiativen aktiv zu werden.
Wie wichtig ist es für euch, kulturelle Veranstaltungen wie diese in der Region zu etablieren?
Als Erfurter Band möchten wir natürlich auch was an “unsere” Stadt zurückgeben. Wir wollen mehr Ska-Punk in unserer Region und wollen unseren Anteil dafür leisten.
Was wünscht ihr euch für die Zukunft der International-Ska-Punk-Night?
Als Veranstalter wünscht man sich immer einen noch besseren Vorverkauf. Leider läuft dieser bei kleineren Konzerten oftmals schleppend, was es für die Veranstalter nicht gerade leicht in Sachen Planungssicherheit macht. Wir sind dankbar für unsere aktuellen Möglichkeiten und hoffen natürlich immer, ein bisschen zu wachsen. Aber es sind keine großen Sprünge nach vorne geplant.
Haben eure Fans und die Besucher:innen der Veranstaltung etwas Besonderes zu erwarten, das ihr schon verraten könntet?
Eventuell gibt es Neuigkeiten am Merch-Stand und wie bereits dargelegt, haben wir eventuell auch das ein oder andere neue Lied am Start.
Hard Facts:
- Internationale Ska-Punk-Nacht: 24. Januar 2025
- Einlass: 19 Uhr
- Beginn: 20 Uhr
- Wo: VEB Kultur/Bandhaus Erfurt | Hugo-John-Straße 8
- Tickets gibt’s hier
- Mehr zur Band