„We Are Not Down“ – So heißt eine Veranstaltung, die am kommenden Wochenende die Erfurter zum Tanzen und Spenden animieren soll. Boombatze-Entertainment organisiert im VEB Kultur ein Konzertereignis, dass für Vielfalt, Diversität und Rechtsstaatlichkeit einsteht. Das Solifest bereitet die Bühne für insgesamt neun Bands und drei DJs, um Geld für ezra und MOBIT einzusammeln, die sich für Demokratiebildung und Opfer rechter Gewalt einsetzen.
Musik als Protest: Erfurt wird bunt beim Solifest
Laut Marcus „Atze“ Neumann von Boombatze-Entertainment kam die Idee für das Event nach den Kommunalwahlen auf, „als sich abzeichnete, dass viele Wähler:innen zu den Landtagswahlen ihre Kreuze an die rechtsextremen Wahlvorschläge verschwenden werden. Und da wollten wir allen Menschen, die sich eine progressive Politik in Kommunen, Land und im Bund wünschen, ein Zeichen setzen und ihnen sagen: Wir sind noch lange nicht am Boden. Daher ist dann auch der Name: ‚We Are Not Down‘ entstanden.“
Gemeinsam für Vielfalt & Toleranz
Das zentrale Anliegen ist, durch ein positives Gemeinschaftserlebnis das Vertrauen in die Demokratie zu stärken und sowohl persönliches als auch institutionelles Empowerment zu fördern. „Wir möchten demokratische Strukturen sichtbar machen und Menschen stärken, die für diese Werte einstehen“, sagt Marcus Neumann, der anfügt: „Uns war wichtig, dass wir zum einen ein diverses Line-up haben und zum anderen, dass die Künstler:innen sich stabil für demokratische Werte einsetzen.“
Demnach soll das bunte und generationsübergreifende musikalische Programm für die Gäste zum Erlebnis demokratischer Gemeinschaft werden. Die Musikstile sowie Haltungen der Künstler:innen stehen demnach für Authentizität, Gerechtigkeit sowie Solidarität und unterstreichen das Erlebnis. „Wir möchten den Menschen die Möglichkeit bieten, nicht nur Musik und Kultur zu genießen, sondern sich auch über demokratische Angebote und Netzwerke zu informieren“, sagt Neumann.
„Super, dass du die Fahne hochhältst“
Rock, Punk, Psy-Rock, Soul und Ska sind die Genre des Abends. Mit dabei sind die Bands Fifty Five Feffi Fuckers! Und 1ADHOKK aus Erfurt, Atkov und Deslin Ami Kaba aus Leipzig sowie WauMiau aus Düsseldorf, Frau Doktor aus Wiesbaden und viele weitere. „Super, dass du immer noch die Fahne hochhältst, vor allen in Zeiten wie diesen“, oder „Toll und wichtig was ihr da auf die Beine stellt“ und „Das klingt für uns sehr gut, auch wenn die Realität im Osten wahrscheinlich nach den Wahlen leider nicht geiler wird“, waren nur einige der positiven Antworten, die die Bands infolge der Einladung gaben. Auch MOBIT und ezra freuten sich über die Aktion. Beide Institutionen nahmen das Event mit großem Wohlwollen auf und waren sehr dankbar für die Solidarität und dem zivilgesellschaftlichen Engagement. „Worte wie ‚tröstlich‘ und ‚motivierend‘ hab ich in dem Zusammenhang ebenfalls noch gut in Erinnerung“, erklärt der Organisator.
Spenden werden zum größten Teil über den Eintritt gesammelt. Es gibt neben dem normalen Grundticket für Menschen, die sich nicht so viel leisten können, noch gestaffelte Solitickets, bei dem die Gäste in Fünf-Euro-Schritten selbst entscheiden dürfen, wie viel sie noch dazu packen möchten oder können. Außerdem werde es selbstverständlich Spendenboxen sowie die Möglichkeit geben, am Abend über Online-Bezahldienste noch ein paar Euros dazu zu geben.
Kulturelle Angebote schaffen
„Kultur und Musik sind mächtige Werkzeuge, um für Demokratie zu werben, weil sie uns zum Nachdenken anregen und uns zusammenschweißen. Sie ermöglichen es uns, frei zu denken und zu kommunizieren – ein zentraler Aspekt demokratischer Gesellschaften“, sagt Marcus Neumann. „Musik ist besonders wirksam, da sie Menschen aller Niveaus zusammenbringt, egal ob Profi oder Anfänger, was in der Subkultur großen Anklang findet. Sie fördert Selbstbewusstsein und Offenheit für andere Meinungen.“ Dem Veranstalter ist klar, „wenn wir gemeinsam Musik machen, lernen wir, aufeinander zu hören – eine Fähigkeit, die auch in der Demokratie unverzichtbar ist. Kulturelle Angebote, kulturelles Handeln ist sinnstiftend und konstituierend für eine Gesellschaft. Umso wichtiger ist es unserer Meinung nach, kulturelle Angebote zu schaffen, die Werte wie Menschlichkeit, Solidarität und eine kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Missständen fördern.“
Hard Facts
- Solifest in Erfurt
- 1. März | ab 17 Uhr
- Wo: VEB Kultur, Hugo-John-Straße 10
- Mehr unter: www.boombatzeentertainment.de/events