„Hundert gegen Rechts“ heißt eine Aktionswoche, die vom 19. bis 25. August in Erfurt ein Zeichen setzen will. Mit verschiedenen Formaten und Spendenaktionen wollen sich die Initator:innen aktiv gegen rechte Netzwerke und für eine offene und starke Zivilgesellschaft in Thüringen einsetzen. Ob DJs, Musiker:innen, Techniker:innen, Booker:innen, Grafiker:innen, Künstler:innen und Unterstützer:innen – 100 gegen Rechts sind hundert Menschen, die symbolisch aufstehen gegen Rassismus und Intoleranz, wie es in einer Mitteilung heißt: „Hundert Menschen, die nicht zuschauen wollen, wie rechtspopulistische Parteien immer mehr Zulauf bekommen. Hundert Menschen, die darauf aufmerksam machen, dass die freie Kulturszene bedroht ist, wenn rechtsextreme Kräfte in Thüringen immer stärker werden.“
100 gegen Rechts: Aktionswoche in Erfurt
Zur Aktion in Erfurt sind unter anderem Vorträge, Konzerte, Workshops, Karaoke, eine Comedy Show und mehr geplant. „Alle Künstler:innen unterstützen die Aktion ohne Gage, damit die Gewinne gespendet werden können“, wie Mitorganisator Andreas Busch vom Erfurter Netzwerk für kulturelles Leben e. V. (ENkL) sagt.
Start der Woche
Los geht es am Montag, 19. August, mit einem Vortrag im Café Duckdich in der Engelsburg. Dabei werden neben den etablierten neonazistischen Gruppierungen auch verschiedene neurechte Bewegungen und Akteur:innen in den Blick genommen. „Wir stellen die Bedeutung rechter Musik (Rechts-Rock) für die Szene heraus und beleuchten die Thüringer Konzert- und Bandszene. Dabei gehen wir auch auf musikalische Großereignisse als strategisch aufgebautes Phänomen rechter Erlebniswelt ein“, heißt es in der Ankündigung.
Am Dienstag heißt es dann ab 18 Uhr „Auf ein Getränk gegen Rechts“. Die Kleine Rampe und der Zughafen stellen sich zusammen gegen Rechts. Im schnuckeligen Außenbereich der Rampe habt ihr die Chance auf vier intime Konzerte inklusive DJ Aftershow ganz umsonst. Euch erwarten die Musiker:innen Josephaa Wawaa, Magma, Teeya Lamée, Kamm und DJ derbystarr.
„Eure Stimme gegen rechts“
Zusätzlich könnt ihr am Dienstag um 15 Uhr in der Franz Mehlhose Plakate gestalten als Ausdruck politischer Meinung- und Willensbildung. Karaoke gegen Rechts, Comedy gegen Hass, ein Soli-Konzert mit Metalgulasch und weitere Workshops sowie Konzerte folgen. Zum Abschluss erwartet euch am Samstag, 24. August, im Kalif Storch der Engelsburg und dem Kickerkeller eine Party in drei Clubs mit insgesamt 22 DJs bevor am Sonntag „eure Stimme gegen rechts“ gefragt ist, bei einer Demonstration am Thüringer Landtag samt Konzert mit Futurebae, Deslin Ami Kaba, Kontraproduktiv und Frittenbude. Gemeinsam rufen der DGB Hessen-Thüringen, das „Auf Die Plätze Bündnis“ und Vertreter:innen der Kulturszene dazu auf.
Solidarität, Gleichberechtigung, Gerechtigkeit
Gerade in Erfurt als Landeshauptstadt sei es nach Ansicht der Initiator:innen wichtig, ein deutliches Zeichen zu setzen. „Überall in Thüringen konnte die AfD bei den Kommunal- und Europawahlen massive Stimmenzuwächse verzeichnen und ist in einigen Kreisen sogar stärkste Kraft. Bei der Landtagswahl droht die rechtsextreme Partei nun stärkste Kraft zu werden und Blockademacht im Parlament zu erhalten“, schreiben die Veranstalter:innen. Darunter auch Renate Sternatz, stellvertretende Vorsitzende des DGB Hessen-Thüringen, die sagt: „Ein Erstarken rechter Parteien bei der Landtagswahl in Thüringen am 1. September bedeutet die Gefährdung des Wirtschaftsstandortes und vieler Arbeitsplätze in Thüringen.
Die AfD bietet keine Lösungen an, sie ist rechtsextremistisch, verbreitet rassistische Vorurteile, ist gegen den Sozialstaat und macht Politik für Reiche. Damit steht sie gegen alles, wofür wir Gewerkschaften stehen: gesellschaftliche Teil-habe, Solidarität, Gleichberechtigung, Gerechtigkeit und Demokratie. Deshalb wollen wir vor der Landtagswahl gemeinsam ein klares Zeichen setzen, um die Demokratie zu schützen.“
Auf die Plätze Bündnis
„Wer AfD wählt, wählt die Deportation von Millionen Menschen, wählt die Verharmlosung des Holocausts, wählt die Abschaffung von Demokratie und Rechtsstaat und darum braucht es ein starkes Zeichen der Zivilgesellschaft gegen Rechtsextremismus“, erklärt Anna-Lena Metz vom Auf die Plätze Bündnis, die ähnlich wie der Initiator der Aktion, Andreas Busch (ENkL), erklärt: „Wir trommeln kurz vor der Landtagswahl in Thüringen 100 Kulturakteure zusammen, um darauf aufmerksam zu machen, dass die Vielfältigkeit der Kultur in Gefahr ist, wenn rechtskonservative Parteien an Macht gewinnen.“
Hard Facts:
- 100 gegen Rechts – Aktionswoche: 19. bis 25. August
- Wo? verschiedene Orte in Erfurt
- Mehr unter www.instagram.com/enkl_ev
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