Mitteldeutschland ist zunächst einmal ein unscharfer Sammelbegriff für die Bundesländer Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Während im öffentlich-rechtlichen Rundfunk einzelne Themen aus der Region zwischen der Altmark, dem Eichsfeld und Görlitz nebeneinander gestellt werden, versucht sich eine neue Zeitschrift daran, die verbindenden Elementen dieses kulturgeschichtlich sehr ähnlichen und heute stark vernetzten Raums herauszuarbeiten. Die Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter für die erste Ausgabe des „Mitteldeutschen Magazins für Kultur und Zeitgeschichte“ ist Ende Mai mit einer Finanzierung von über 130 Prozent erfolgreich zuende gegangen. Nun steht das erste Heft als PDF kostenfrei zum Download bereit und wurde in einer kleinen Auflage von 80 Exemplaren gedruckt.
Köpfe hinter Mitteldeutsches Magazin
Die beiden kreativen Köpfe hinter dem Projekt betreiben den Journalismus zwar nicht (mehr) im Hauptberuf, bringen aber über zehn Jahre Erfahrung in der Redaktionsarbeit mit: David Leuenberger aus Jena und Frank Kaltofen, den es inzwischen nach Leipzig verschlagen hat, kennen sich durch ihre jahrelange Zusammenarbeit beim interkulturellen Hochschulmagazin unique an der Friedrich-Schiller-Universität. „Die Idee entstand 2014, als wir nach einem Kinobesuch in Weimar noch bei einem Bier zusammensaßen. Wir überlegten, wie wir den Themen aus den Bereichen Kultur, Geschichte und Wissenschaft, die wir für die unique oft und gern bearbeiteten, ein größeres, über Thüringen hinausgehendes Format geben könnten“, erinnert sich David. Dabei sahen die beiden Initiatoren eine Nische, die durch die Vielzahl der auf Events und lokale Themen ausgerichteten Stadtmagazine nicht bedient wird – und von denen sich auch das nüchterne Design des „Mitteldeutschen Magazins“ bewusst abgrenzt. Fernab von großflächigen Fotos wird Interviews oder Hintergrundberichten, zum Beispiel über die mitteldeutsche Kurzfilmszene in der Pandemie, bergbaubedingte Umsiedlungen in der Region oder ein Förderprojekt für innovative, interkulturelle Unternehmensgründungen an den Hochschulen in Halle, Jena und Leipzig viel Platz eingeräumt. Eine Schmuckfarbe trennt die Ressorts „Regional- & Zeitgeschichte“, „Kultur & Kritik“ und „Innovation & Forschung“ optisch voneinander.
Erscheinung quartalsweise
„Perspektivisch soll das „Mitteldeutsche Magazin“ quartalsweise erscheinen. Die Pilotausgabe war jetzt für uns in erster Linie auch eine Art ‚Machbarkeitsstudie‘ – gerade, weil wir eigentlich auf der Leipziger Buchmesse vor Ort potenzielle Kooperations- und Vertriebspartner ansprechen wollten“, erklärt Frank. Die coronabedingte Absage habe ihnen hierbei natürlich einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Trotzdem wollen wir weiter an dem Vernetzungsgedanken für Initiativen in den drei Bundesländern festhalten – gerade bei demokratiepädagogischen Projekten, was uns als Zeichen gegen das Erstarken antidemokratischer Parteien besonders am Herzen liegt. Dabei freuen wir uns auch thematisch immer über Input von außen“, so Frank weiter.
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Hard Facts
- Infos und die PDF der Pilotausgabe zum Download HIER.