Der Schutz von Meeren und Gewässern ist eine Aufgabe für uns alle. Egal, ob wir direkt an der Küste oder im Landesinneren leben. Denn auch Plastik, das an Flussufern im Landesinneren weggeworfen wird, kann mit der Zeit ins Meer gelangen. Zudem ist die Belastung für Tiere und ihre Nahrungsquellen ein grenzüberschreitendes Problem. Deshalb ruft die Aktion „Plastikpiraten. Das Meer beginnt hier!“ bereits seit 2016 dazu auf, in gemeinsamen Aktionen die Gewässer von Plastik zu befreien.
Jeder kann mitmachen
Viele Schulen und Aktionsbündnisse in Thüringen nehmen bereits Teil. Sei es die AG „Fair Future“ vom Martin-Luther-Gymnasium Eisenach, die „Anti-Plastik-Helden“ der Klasse 6 des regionalen Förderzentrums ‘Ludwig Bechstein’ in Schmalkalden oder die „Seepferdchen-Quallen-Entdecker“ vom Amt für Jugendarbeit der Stadtverwaltung Saalfeld – jeder kann mitmachen und ein Plastik-Pirat werden.
Plastic Pirates – Go Europe!
Vom 15. September bis 15. November heißt es deshalb „Plastic Pirates – Go Europe!“ – auf Mission gegen den Plastikmüll. Die Aktion ruft Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren dazu auf, sich mit dem Thema Plastikmüll in der Umwelt – insbesondere in und an Gewässern unterschiedlicher Art – auseinanderzusetzen. In Projektgruppen erheben Jugendliche bei der Aktion „Plastikpiraten“ bundesweit Daten zu Kunststoffvorkommen an und in deutschen Fließgewässern. Dabei gehen sie folgenden Fragen nach: Wie viel und welcher Plastikmüll lässt sich dort finden? Wo sammelt sich besonders viel Müll? Und welche Rolle spielt die Fließgeschwindigkeit dabei?
Hand in Hand mit der Wissenschaft
Mit wissenschaftlichen Methoden wird Makroplastik, wie zerrissene Tüten, weggeworfene Plastikflaschen oder verknotete An-gelschnüre und Mikroplastik, kaum wahrnehmbare Kleinstpartikel, gesucht, gezählt und dokumentiert. Die bisherigen Ergebnis-se lassen sich auf einer digitalen Deutschlandkarte einsehen. Außerdem arbeitet die Kieler Forschungswerkstatt mit den gewonnenen Daten weiter. Dort wird zum Beispiel analysiert, welche Flussabschnitte besonders stark mit Plastik verschmutzt sind und wie sich die Belastung von der Quelle bis zur Mündung eines Flusses entwickelt. Daraus lassen sich wirksame Schutzmaßnahmen ableiten, die Flüssen, Meeren und letztlich uns selbst zugutekommen.
Bewusstsein schaffen
„Plastic Pirates – Go Europe!“ ist eine länderübergreifende Citizen-Science-Aktion der Bildungs-, Wissenschafts- und Forschungsministerien Deutschlands, Portugals und Sloweniens. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Bedeutung und den Schutz von Flüssen als natürliche Ressourcen zu stärken. Geplant ist eine Ausweitung der Aktion auf die gesamte Europäische Union, sodass weitere Länder Europas künftig ebenfalls an der Aktion teilnehmen können, um die Plastikverschmutzung gemeinsam zu bekämpfen.
Unterstützung durch die Ruhr-Universität Bochum
Um den wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Nutzen der Aktion in den Fokus zu stellen, führt die Ruhr-Universität Bochum (Lehrstuhl für Lehr-Lernforschung) zudem eine Begleitforschung durch. Im Mittelpunkt steht die Frage: Wie wirkt die Aktion „Plastic Pirates – Go Europe!“, für wen funktioniert sie, unter welchen Bedingungen und in welchem Umfang?
Hard Facts
Der nächste Aktionszeitraum läuft vom 15. September bis zum 15. November 2021.
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