Johannes Oerding: Zahnarztbesuche als Ausgleich zum Musikerleben
Mit seinem 5. Album „Kreise“ geht der preisgekrönte Sänger Johannes Oerding auf Sommertour. Auch nach Thüringen macht er Station – am 9. Juni zum SAW-Familientag am Kyffhäuser-Denkmal. Wir haben mit ihm über seinen Ausgleich zur Musik und die anstehende Fußball-WM gesprochen.
Du bist im Sommer wieder viel unterwegs. Du kennst ausverkaufte Hallen und großes Publikum. Diesmal scheinst du bewusst auch kleinere Orte und Veranstaltungen mit kulturellem Schwerpunkt ausgesucht zu haben. Gibt es dafür einen Grund?
Wir hatten diesen Sommer das Glück, uns auch Locations auszusuchen, bei denen es eher untypisch ist, dass da Konzerte stattfinden. Mal nicht auf die klassischen Konzert- und Festivalgelände, sondern in alten Ruinen oder auf Schlossplätzen. Ich komme selbst aus einem kleinen Dorf und habe mich immer gefreut, wenn bei uns in der Nähe Konzerte gespielt wurden. Oft werden ja eher Großstädte als kleine Regionen bedacht.
Auch Menschen zu erreichen, die nicht immer eine Stunde zum Auftritt fahren können. Die mich im Radio hören, aber keine Ahnung haben, was ich live mache – denn das ist mein Steckenpferd. Ich freu mich dann immer auch auf neue Leute.
Gibt es einen Ort, auf den ihr besonders neugierig seid?
Da ist einiges dabei. Von den Bergen bis hin zu einem kleinen Katamaran rund um Sylt. Oder auch das Kyffhäuserdenkmal, bei dem allein die Anreise schon ein Highlight ist. Ich freu mich einfach, dass es so unterschiedlich ist.
Du bist zwei Mal in Thüringen in kürzester Zeit (9. Juni Kyffhäuser Denkmal). Verbindest du etwas mit Thüringen?
Wir haben oft in Thüringen Station gemacht. Klassiker wie Erfurt, Weimar oder Jena – wir haben da immer gern gespielt und auf die Leute war immer Verlass. Als Künstler kommt man da immer wieder gern hin. Wir haben dann auch oft das Rennsteiglied gemeinsam mit dem Publikum gesungen.
Du bist generell viel unterwegs, was ist ein Ruhepol oder Ausgleich für dich?
Das Nichtstun. Ich freu mich über zwei Tage zu Hause, in denen man die Wäsche waschen und mal zum Zahnarzt gehen kann. Auch mit Freunden und Familie was essen zu gehen oder einen Kaffee zu trinken genieße ich sehr. Oder einfach mal eine Serie zu schauen.
Alle 1-2 Jahre bringst du ein neues Album raus, zuletzt dein mittlerweile fünftes „Kreise“. Wie lange feilst du an einem Songtext?
Das ist ganz unterschiedlich. Ich habe auch schon mal sechs Jahre an einem Songtext gearbeitet, weil er nie gut genug war. Und manchmal ist ein Song schon nach 20 Minuten fertig. Es gibt da kein Konzept oder Regelmäßigkeit. Jetzt gerade ist so viel um mich rum, dass mir die Geschichten nicht unbedingt zufliegen.
Mit welchem deiner Songs verbindest du emotional am meisten?
„Alles brennt“ hat mir als Künstler viele Türen geöffnet. Und es ist für mich noch wichtiger geworden, weil es für viele Menschen da draußen so wichtig geworden ist. Das spürt man auch, wenn man auf der Bühne steht. Aber auch so intime Songs wie „Zwischen Mann und Kind“ mag ich sehr – weil es so zeitlos ist.
Freust du dich auf die Fußball-WM? Und wer gewinnt?
Ich bin großer, großer Fußballfan und auch selbst im „Fanzug Nationalmannschaft“. Auch bei den meisten Länderspielen bin ich dabei – nach Russland werde ich es leider nicht schaffen.
Ich glaube die Chancen stehen sehr gut für uns. Es kommt ein wenig auf die Verletzungen an, die jetzt noch aufgetreten sind. Aber mit Deutschland muss immer zu rechnen sein, wir sind einfach eine gute Turniermannschaft und natürlich hoffe ich, dass sie den Titel verteidigen.
radio SAW HIT ARENA mit Stargast Johannes Oerding
9. Juni, 20 Uhr
Kyffhäuser-Denkmal/Steinthaleben
Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen oder unter www.ticketshop-thueringen.de