Paleo, Low Carb, vegetarisch, vegan, gluten- oder laktosefrei – will man heutzutage alle Freunde oder die Familie an einen Tisch bekommen, kann es schwer werden. Jede:r ernährt sich anders. Fleischloses Essen liegt im Trend. Unverträglichkeiten werden mehr. Da ist es umso schöner, wenn man ein Gericht ganz flexibel an alle Ernährungsweisen anpassen kann. Das dachte sich auch die Food-Bloggerin, Autorin und Restaurantbetreibern Karina BothPeckham. In ihrem neuen Buch „Mrs. Peckhams Geheimnis des flexiblen Kochens“ geht die Erfurterin genau auf diese Themen ein. Alle sollen an einen Tisch kommen und gemeinsam essen – egal wie die Vorlieben sind. In ihrem Buch reiht Karina ein leckeres Rezept an das andere.
Neues Kochbuch der Bloggerin Mrs. Peckham
Von Ei-Käse-Muffin über Cloud-Bun-Burger bis Pancakes mit Karamell und Erdbeeren – für jede Tageszeit ist das Passende dabei. Der Clou: jedes Rezept ist leicht abwandelbar. Und das ist längst nicht alles. Superfoods, Zutatenalternativen, Einkauftipps und mehr – Karina legt nicht einfach nur ein Kochbuch vor. Sie führt in eine Welt der alternativen Ernährungsformen ein. Uns hat sie ihre Geheimnisse offenbart.
Der Name ist in deinem Buch Programm. Doch was ist das Geheimnis des flexiblen Kochens?
Ui, Spoiler-Alarm, das kann ich natürlich nicht schon jetzt preisgeben. Außer soviel: Flexibel kochen gelingt einfacher, als viele denken – und wie, das verrate ich in meinem Buch. Das ist besonders spannend für alle, deren Familie oder Freunde sich unterschiedlich ernähren, sei es vegetarisch oder mit Fleisch, vegan, Low Carb, paleo oder laktose- und glutenfrei. Flexible Rezepte bringen alle wieder an einen Tisch.
Warum legst du so viel Wert darauf, dass alle an einen Tisch kommen können?
Damit Essen wieder das wird, was es schon immer war: ein gemeinschaftliches Erlebnis. Heutzutage haben wir alle die wunderbare Möglichkeit, uns bewusst für die Ernährungsform zu entscheiden, die zu uns passt und uns persönlich guttut. Aber wie schade wäre es, wenn verschiedene Ernährungsweisen dem gemeinsamen Essen entgegenstehen. Hier setzt mein Buch an: Es liefert neben leicht abwandelbaren Rezepten auch spannendes Hintergrundwissen, um die Grundlagen vieler gängiger Ernährungsformen für alle nachvollziehbarer zu machen und erklärt auch, welcher Nutzen sich hinter den verschiedenen Ansätzen verbirgt. Denn Verstehen fördert ungemein das gegenseitige Aufeinander-Zukommen. Vor allem auch beim gemeinsamen Essen.
Wenn die Enkelin also ankündigt, dass sie sich vegan ernährt oder die beste Freundin nochmal vor dem geplanten Brunch daran erinnert, dass sie keine Laktose und kein Gluten verträgt, dann braucht niemand mehr den Kochlöffel überfordert oder entnervt in die Ecke zu werfen, sondern kann sich mit dem passenden Rezept in der Hand einfach auf den lieben Besuch freuen. Menschen auf diese Art wieder zusammen zu bringen, ist mit das Schönste, das ein Buch bewirken kann, finde ich.
Warum hast du dich für die gewählten Ernährungsarten entschieden?
Es ist eine Zusammenstellung der Ernährungsformen, die mir in meinem Alltag als Küchenchef im Peckham’s in den letzten 13 Jahren am häufigsten begegnet sind. Wir kochen täglich für viele Gäste, die sich paleo, lowcarb, vegetarisch, mit Fleisch, vegan oder gluten- und laktosefrei ernähren. Und das gelingt uns täglich mit einem einzigen Tagesgericht, das wir individuell anpassen. Persönlich habe ich auch ein großes Interesse an den ausgewählten Ernährungsformen, mit jeder verbindet mich etwas: Ich habe selbst eine ausgeprägte Laktose- und Glutenunverträglichkeit – und ernähre mich sehr gerne phasenweise paleo, lowcarb oder vegan, weil ich merke, dass mir die Vorteile dieser Ernährungsformen sehr guttun.
Würdest du sagen, alternative Ernährung ist ein Trend?
Alternative Ernährung ist auch ein Trend, aber nicht nur. Da steckt wesentlich mehr dahinter. Wer sich beispielsweise laktose- und glutenfrei ernährt, tut das meist aus gesundheitlichen Gründen. Ich werde zum Beispiel nie in ein klassisches Weizenbaguette beißen können, denn eine Glutenunverträglichkeit verschwindet nicht einfach – mit einem Trend hat das dann nichts zu tun. Auch die paleo-, lowcarb- und ausgewogen vegane Ernährung sind langfristig gesundheitsfördernd ausgelegt und keine kurzlebigen Modeerscheinungen.
Wo ich allerdings tatsächlich einen Trend sehe, ist, dass Menschen sich mehr mit ihrer Ernährung auseinandersetzen. Zum einen stehen uns heututage umfassende Informationen zu Vorteilen und Nachteilen aller Lebensmittel zur Verfügung, zum anderen leben wir in dem Luxus, dass nahezu alles verfügbar ist, was das Herz begehrt. In diesem Überfluss an Informationen und Möglichkeiten ist es ganz natürlich, dass wir uns orientieren, auswählen, abwägen, sortieren – die verschiedenen Ernährungsformen leisten dabei einen ganz wesentlichen und hilfreichen Beitrag.
Dein neues Buch ist nicht einfach nur ein Kochbuch. Stichwort: Vorratsschrank, Einkaufstipps, Superfood etc. Was war dir beim Erstellen deines aktuellen Werkes wichtig?
Die Philosophie zu transportieren, die hinter einer Ernährung steckt, die wirklich glücklich macht. Sich dabei nur auf Rezepte zu fokussieren, wäre zu kurz gedacht – denn Ernährung ist ein sehr vielschichtiges Feld. Es spielt so viel hinein, sei es der Zeitfaktor, sei es die Umweltbilanz der Lebensmittel, die ernährungsphysiologische Ausgewogenheit der verwendeten Zutaten. Geschickte Vorratshaltung kombiniert mit dem Einkauf frischer, saisonaler Zutaten kommt sowohl dem Zeitfaktor als auch der Umweltbilanz zu Gute. Den gleichen Effekt erzielt die Wahl regionaler Lebensmittel, weshalb es mir wichtig war, heimische Alternativen zu exotischen Superfoods vorzustellen und sie damit stärker in den Fokus zu rücken.
Worauf hast du neben der flexiblen Kochbarkeit bei der Auswahl deiner Rezepte geachtet?
Dass sie schmecken. Bei aller Philosophie drumherum ist das ja schlicht das Wichtigste, nicht wahr? Es handelt sich um meine Lieblingsrezepte, die ich persönlich gerne esse und mich von morgens bis abends durch meinen Tag begleiten. Rezepte, die alltagstauglich ganz ohne Schnickschnack auskommen und gleichzeitig so lecker schmecken, dass sie immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht zaubern.
Hast du ein Lieblingsrezept? Oder falls du dich nicht festlegen willst: ein Aha-Rezept, das alle begeistert?
Oh ja, die Basilikum-Käse-Sauce. Und die Kloßteig-Gnocchi. Die mache ich sogar dann noch gerne, wenn ich fix und fertig zu Hause ankomme und eigentlich nur noch auf der Couch die Beine hochlegen möchte. Für die paar Minuten, die die Kloßteig-Gnocchi brauchen, finde ich selbst an solchen Tagen noch die Energie. Bei den Desserts ist es definitiv die Schoko-Mousse aus Aquafaba. Die macht mich immer richtig glücklich – wenn ihr davon mal einen Löffel probiert habt, wisst ihr, was ich meine.
Hast du ein paar Koch- und Ernährungstipps, die du jedem uneingeschränkt ans Herz legen möchtest?
Tatsächlich sind es so viele, dass ich gleich ein ganzes Buch dazu geschrieben habe. Wenn ich jetzt mal einen Gedanken aus vielen herauspicke, dann, dass Essen vor allem nachhaltig Freude machen soll.
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