Thüringen am Gaumen: Nicolai & Sohn planen Whiskybrennerei in Erfurt
Für Thomas Nicolai und seinen Sohn Leopold ist Whisky mehr als nur ein Getränk.
So wie Musik oder Malerei auf den Geist wirkt, macht es auch das flüssige Gold. Darin steckt genauso viel Liebe, Kreativität und persönliche Note, wie in den feinen Künsten. Und du kannst ihn nicht genießen, wenn du ihn einfach die Kehle runter kippst – so wie du Musik nicht genießen kannst, wenn 3 Songs gleichzeitig spielen. Ruhe, Respekt und Produktqualität verursachen die wahre Gaumenfreude.
Dieser Überzeugung sind zumindest Thomas und Leopold. Vater und Sohn. „Partner in Crime“ in Sachen Whisky. Dem Getränk und dem Traum ebenso im Blute verbunden, wie sich selbst.
Doch wer sind die beiden?
Thomas Nicolai, seines Zeichens Bildhauer, Erfinder, bildender Künstler, Schriftsteller und Tausendsassa. Der 53-jährige ist bereits sein ganzes Leben Whiskyfan. Schon zu DDR-Zeiten stand eine Flasche bei ihm zu Hause – „ein Produkt aus einer anderen Welt“ – wie er selbst sagt. Sein Traum wuchs über die Jahre: „Wenn du mal Rentner bist, dann brennst du Whisky.“
Sein Sohn Leopold, der gerade seinen Master in Anglistik macht, hat im Rahmen seines Studiums auch viel Zeit in England und Wales verbracht. In dieser Zeit hat der 28-jährige einiges über die Kultur der Spirituose gelernt – und natürlich auch viel davon getrunken.
Gemeinsam reifte in den beiden eine Überlegung, wie wohl auch das flüssige Gold reifen würde: langsam, aber gehaltvoll: „Warum bis zur Rente warten? Warum noch so viel Zeit vergehen lassen, um ihn dann vielleicht nicht einmal mehr selbst kosten zu können?“
Immerhin braucht ein gutes Tröpfchen mindestens 3 – 5 Jahre Lagerzeit. Rechnet man die Vorbereitungszeit hinzu – die Konzepterstellung, Organisation der Rohstoffe, die Suche der passenden Fässer und eines geeigneten Orts – war ein frühzeitiger Start fast schon ein Muss.
„Erlebnis für alle Sinne“
Denn der Anspruch der „Nicolai & Sohn Whiskybrennerei“ ist kein geringerer, als in der Destille ein Erlebnis für alle Sinne zu schaffen. Auf dem Gelände des Erfurter Zughafen am Güterbahnhof entsteht so ein zusätzlicher und absolut neuer Kulturfaktor: eine Brennerei mit Führungen, Tastings, Kursen und einer Strandbar. Denkbar ist auch ein Loungebereich mit Happenings wie Konzerten, Lesungen oder kleinen Filmvorführungen. Hier sind „Nicolai & Sohn“ auch immer offen für „schräge Sachen“.
Der Fokus liegt und bleibt jedoch auf dem Hauptprodukt: ein Erfurter Whisky, der seinen Genprint von der Thüringer Landschaft hat. „Der Whisky bekommt sein Gesicht von den Menschen und der Natur, durch die er entsteht.“ so Thomas. Deshalb ist es ihm und Leopold wichtig, dass das Wasser aus einer Thüringer Waldquelle kommt und auch die Rohstoffe so regional wie möglich bleiben. Wie genau er am Ende schmecken wird, darauf sind auch die beiden Enthusiasten neugierig. Die Anfänge zumindest sind gemacht: die Brennblase ist bestellt.
Sämtliche vorab beschriebenen Annehmlichkeiten kann man – wenn alles klappt – bereits im Spätsommer diesen Jahres genießen. Und weil da der Whisky noch „in der Küche vorbereitet wird“, kann man sich auf einen ganz besonderen Appetithappen freuen: vor Ort gebrannter echter Thüringer Gin.
Slàinte!
Um die Idee zur Erfolgsgeschichte werden zu lassen und so Erfurt als Wirtschafts- und Kulturstandort noch weiter zu stärken, haben Thomas und Leopold eine Crowdfunding-Kampagne gestartet: www.visionbakery.com/whisky
Hier suchen sie nach Menschen, die ebenso an das Projekt glauben, wie sie selbst.
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