Dominik Hartz ist für Erfurt schon längst ein alter Bekannter: Nach einem Konzert im letzten Jahr gibt sich der vielseitige Musiker am 20. Oktober im Kalif Storch erneut die Ehre. Im Rahmen seiner aktuellen Tour hat er neben einer Band auch sein brandneues Debütalbum im Gepäck, das heißt wie der Musiker – Dominik Hartz. Seine Musik reicht von House und Hip-Hop bis hin zu Post-Punk. So richtig gut lässt er sich da nicht festlegen. Wir sprachen vor dem Gig in Erfurt mit dem Musiker über die Tour-Vorbereitungen, seine markanten Haar-Styles und weitere Zukunftspläne.
Kleine assoziative Frage zum Einstieg … Welcher Cocktail wäre Dominik Hartz?
Dominik: Frei aus der Hüfte heraus würde ich antworten: Old Fashioned (Red.: Whiskeycocktail). Ein bisschen was Herberes. Wenn auch Longdrinks erlaubt sind, würde ich Gin Tonic wählen.
Im Oktober letzten Jahres hat deine Tour im Kalif Storch begonnen … Wie war dieser Kick-off und wie hast du Erfurt in Erinnerung?
Voll gut! Der Kalif Storch ist eine sehr coole Location. Wir waren davor schon mal dort und haben Support gespielt, also kannte ich den Club eh schon. Der Tour-Start letztes Jahr war megaschön, da war ich mit meinem Produzenten Lucas (Lucas Riemenschneider aka Wolfskind, Anm. d. Red.) hier. Für diese Tour sind wir mit einer Band unterwegs und freuen uns alle schon sehr. Da wirds noch mal mehr Energie geben!
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Das ist ja nun nicht deine allererste Tour. Im Touren bist du ja schon ein Profi. Wie bereitest du dich darauf vor, hast du da eine Routine?
Naja, aller guten Dinge sind drei (lacht)! Ich hab’ nicht mehr so viel Knautschzone … Erst mal muss ich gesund werden und die letzten Ausläufer einer Erkältung auskurieren. Rituale habe ich keine direkt. Ich spreche vorher mit Lucas, wie die Show werden soll und was wir vorher noch produzieren müssen. Mit der Band wird es etwas mehr Aufwand. Wir hatten ein kleines Bandcamp und acht Tage Probe. Aber ich freue mich, wenn das alles zusammenkommt, das wird sehr cool! Ich muss während dieser Tour auf jeden Fall Sport machen, damit ich das alles durchhalte. Also eigentlich auch eine Art Bootcamp. Und Wellness gibts vielleicht danach …
Für alle Single-Auskopplungen seit „ficken3000“ hast du dir ein neues Design auf die Haare färben lassen, was auch auf den Cover der Songs zu sehen ist. Megacoole Idee, wie bist du darauf gekommen?
Eine Freundin sagte, sie fände das cool. Ich war mir erst nicht sicher, ob ich mir das zutraue. Und dann hatten wir eine Inspiration von einem anderen Creator aus den USA gesehen und überlegt, für „ficken3000“ dieses Herzmuster zu benutzen. Und gerade, weil ich davor Angst hatte, sah ich es dann als eine Herausforderung. Aber ich fand, da geht mehr. Also haben wir es auch für die weiteren Veröffentlichungen gemacht. Wegen der Haare wurde ich schon vermehrt angesprochen. Ich habe auch schon Leute im Publikum damit gesehen! Für die Tour wird es auch eine neue Farbe geben – die letzte. Aber das bleibt noch ein Geheimnis und wer sie sehen möchte, muss zur Tour kommen!
Nach dem ganzen Blondieren und Färben traue ich mich das fast gar nicht zu fragen. Wie gehts denn deiner Kopfhaut? Hat die das alles gut verkraftet?
Ich habe gedacht, es geht ihr schlechter. Wir planten durch, wann ich für welchen Song nachfärbe, und ich habe die ganze Zeit Feuchtigkeitsshampoo benutzt. Auch nur zwei Mal pro Woche gewaschen und nicht so viel Shampoo – das meinte mein Friseur zu mir, um die natürliche Schutzschicht zu bewahren. Einmal war es ganz schön heftig, weil wir zwei Mal hintereinander blondieren mussten und das ein bisschen aggressiv war, aber ansonsten gehts der Kopfhaut gut.
Neben der Musik hast du dich zudem einer anderen Kunst verschrieben: Du besitzt eine abgeschlossene Schauspielausbildung, hast deinen Abschluss an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin gemacht. Gibt es Pläne, auch das Schauspiel weiter zu verfolgen?
Das kommt immer auf die Möglichkeiten an. Ich würde schon gern noch mal als Schauspieler arbeiten, aber es sollte nicht zu einem Lückenfüller werden. Ich würde dem dann gern meine ganze Aufmerksamkeit widmen. Und so, wie ich bei meiner Musik auf eine gewisse Qualität achte, so würde ich das beim Schauspiel auch machen. Zeitlich muss es natürlich passen. Letztes Jahr habe ich noch was gedreht und dieses Jahr ein paar Hörspiele gemacht. Ich kann mir gut vorstellen, etwas zu schauspielern, wenn ich älter bin. Jetzt steht eher die Frage im Raum, wann ich mal Urlaub machen kann (lacht).
Apropos Berlin: Ich bin totaler Fan von eurem Cover von „Lok auf 2 Beinen“ von Peter Fox, welches du und Lucas kreiert habt. Er ist ja ohnehin ein Vorbild für dich. Gab es da eine Rückmeldung und würdest du gern auch mal mit ihm zusammenarbeiten?
Eine Zusammenarbeit wäre sehr krass. Ich bin offen für alles, würde aber auch nichts erzwingen wollen. Für die Veröffentlichung des Covers haben wir bisher noch keine Freigabe. Aber: Wir dürfen den Song live spielen. Und ich finde es cool, dass wir das Cover als Überraschung dabeihaben. Das hat ursprünglich mal als Akustik-Version angefangen. Lucas hatte dann noch diesen Beat rumliegen, wir haben den Text draufgepackt und gedacht: Das isses jetzt! Wir remixten es noch mal, damit es länger ist und dazu einen Moshpit eröffnen kann.
Gebürtig stammst du aus Norddeutschland, deine ersten Konzerte hast du in Hamburg besucht. Wie wäre es mal mit einem Song auf Platt?
Boah, ich kann leider kein Platt, ich kenne nur das Wort „Plietsch“ (Red.: Pfiffig). In meiner Familie wurde leider kein Platt mehr gesprochen. Wir waren zu Weihnachten mal in einem plattdeutschen Gottesdienst und ich habe kein Wort verstanden (lacht). Ich kann ein bisschen norddeutschen Dialekt, aber det is was anderes! Vielleicht mache ich mal einen Dialekt-Song oder schreibe einen bestehenden Song auf Norddeutsch um.
Auf einer Skala von eins bis zehn, wie aufgeregt bist du am 18. Oktober dein Debütalbum, mit dem du tourst, zu veröffentlichen?
Das pendelt zwischen einer sieben und einer zehn hin und her. Ich bin schon sehr aufgeregt. Wir haben so viel Zeit und Arbeit da rein investiert, ungefähr zwei Jahre daran gearbeitet und seit letztem November bis August 2024 fertig produziert. Aber ich habe auch etwas vorgesorgt, was die Erwartungshaltung von meiner Seite aus angeht. Ich habe mir eingeschärft, dass ich die Platte sehr toll finde und mir das Feedback eigentlich egal sein sollte. Ich finde, es ist sehr schöne Musik geworden und ich glaube, wenn ich in zehn Jahren auf die Platte zurückblicke, höre ich sie mir immer noch gerne an.
Hard Facts:
- Dominik Hartz auf Tour in Erfurt: 20. Oktober | 20 Uhr
- Wo? Kalif Storch | Zughafen | Zum Güterbahnhof 20
- Website: www.dominikhartz.de
- Tickets unter: www.kalifstorch.com