Die Erfurter Band MAMA vereint einzigartigen Stil aus Elementen von Electro-Pop, Synth-Pop und Dance-Music. Mit „Wildest Dreams“ kehren die drei Erfurter auf die Bühne ihrer Heimatstadt zurück und spielen dort erstmals seit 2019 wieder eine eigene Show. Grund genug mal nachzufragen, was da war und was da kommt. Wir sprachen mit MAMA-Sänger Andrei Vesa.
Woher kommt euer Bandname MAMA?
Der Bandname ist so ein bisschen der ungünstigste Bandname, den es überhaupt gibt (lacht). Wenn man MAMA in eine Suchmaschine eingibt, findet man alles, aber nicht uns. Das war ursprünglich eine Zusammensetzung aus den Anfangsbuchstaben zweier Namen. Und zwar Martin, mein Bandkollege, und damals gab es noch den Max, der hat im Projekt gesungen und ich habe nur Gitarre gespielt. Später bin ich dann dazu gekommen als Sänger und dann ist MAMA geblieben. Es ist ein bisschen Fluch und Segen zugleich. Alle finden ihn cool und einprägsam und merken sich den gleich. Aber wenn man uns sucht, findet man Mutter Ratgeber etc. Das macht das ganze Online-Ding schwierig. Deshalb droppen wir meistens gleich: wir heißen @mamasmusic auf Instagram (lacht).
Ihr wart erst zu zweit und jetzt seid ihr zu dritt. Wie habt ihr euch kennengelernt und wie kam es dazu?
Im Zughafen habe ich mein erstes Album, bzw. meine ersten Songs aufgenommen. Dort lernte ich Martin kennen. Er hat mich gefragt, ob ich bei seinem Projekt, das ebenfalls MAMA hieß, Gitarre spielen will. Ich sagte sofort zu, kein Problem. Bei den ersten Aufnahmen funkte es direkt zwischen uns und wir beschlossen, das Projekt als Duo fortzuführen. Ich übernahm auch den Gesang. So kamen wir als Band zusammen.
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Jonas, der heute Keys und Bass bei uns spielt, stieß später dazu. Wir trafen uns im Studium, und er verstand sich sofort mit allen in der Band und im Team. Er ist ein riesiger Gewinn für unsere Liveperformance, weil wir dadurch viel mehr arrangieren und die Show vielseitiger gestalten können. Martin produziert zwar viel Musik, spielt aber kein Instrument – er ist eher ein Break-DJ. Unsere Shows sind immer fette Partys. In Leipzig zum Beispiel schwitzten die Leute so sehr, dass das Wasser an den Wänden kondensierte und mein Verstärker dadurch den Geist aufgab.
Am 19. Oktober spielt ihr euer Konzert in Erfurt. Wie kam es dazu, dass ihr nach so langer Zeit wieder die Bühne sucht?
2019 hatten wir unsere letzte eigene Show, im Kalif Storch. Dann hat uns die Pandemie komplett ausgebremst. Wir haben noch ein paar Support-Shows gespielt und immer wieder versucht, hier und da ein Konzert einzubauen, aber es hat nicht richtig funktioniert. Als die Pandemie vorbei war, brauchte es Zeit, bis wir uns wieder zusammengerauft, das Team neu aufgestellt und neue Songs geschrieben hatten. Jetzt starten wir 2024 einen neuen Anlauf mit einer eigenen Show. Es läuft gut und ich bin echt froh, dass die Leute auf die neuen Songs und den neuen Sound so positiv reagieren.
Das beste Gefühl ist, in der eigenen Stadt zu spielen. Wir haben in Berlin, München und Leipzig gespielt, alles waren großartige Shows. Aber zuhause ist es doch etwas ganz anderes. Unser Release-Konzert 2019 im Kalif Storch war eine krasse Erfahrung, und genau das wollen wir nochmal erleben. Wir haben richtig Bock auf die neue Show am 19. Oktober in der Zentralheize!
Die Show läuft unter dem Titel „Wildest Dreams“. Wie kamt ihr auf den Namen und worauf können wir uns freuen?
Der Name der Show stammt von unserem Song „Wildest Dreams“, der einen Tag vor der Show released wird. Die Show selbst ist schon voll durchgeplant, und es steht eine Menge auf dem Programm. Eine fette Soundanlage sorgt dafür, dass der Bass ordentlich dröhnt, und mit einer coolen Lightshow verwandeln wir die Zentralheize für eine Nacht in einen Club.
Außerdem haben wir Gäste eingeladen, die mit uns auftreten. Wir sind extrem froh darüber, dass wir Deslin Ami Kaba als Supportact gewinnen konnten, weil wir ihre Musik schon seit langer Zeit sehr feiern! Und mit 7Miles wird eine Band dabei sein, mit der wir einen Song als Feature veröffentlicht haben.
Euer letztes Album erschien 2019. Bei Spotify kann man schon neue Musik genießen. Ist das ein Vorbote auf ein neues Album?
In den letzten fünf Jahren haben wir eine Menge Musik geschrieben, seit unser letztes Album rausgekommen ist. Im Moment planen wir noch nicht konkret in Richtung eines Albums, weil der aktuelle Zeitgeist im Musikbusiness anders tickt. Stattdessen wollen wir unser Material nach und nach zusammenfassen und kleinere Alben oder EPs daraus machen. Vielleicht sind wir nächstes Jahr so weit, dass wir ein ganzes Album daraus formen können. Darauf hätte ich auf jeden Fall richtig Bock.
Ihr habt schon einige EPs veröffentlicht. Wie würdest du sagen hat sich euere Musik seit dem Beginn verändert?
Anfangs starteten wir mit dem, was damals war: Martin als Break-DJ und ich als Singer-Songwriter. Unser Sound bestand aus Beats, Gitarre und zurückhaltenden Vocals. Mit dem Album „White Water“ 2019 gingen wir stärker in Richtung Songwriting. Anfangs recht elektronisch, entwickelten sich die Tracks dann zu strukturierten Songs mit Strophen und Refrains. In den letzten Jahren drifteten wir in eine clubige Richtung ab, kehren jetzt aber zurück zu Pop-Songs. Das feiere ich, weil wir dadurch mehr Inhalt transportieren können.
Im September kam euer Song „Cold in a Summernight“ raus. Da arbeitet ihr mit 7Miles zusammen. Wie kam es dazu und wie entsteht bei MAMA eigentlich ein Song?
Wir haben uns in Leipzig bei einem kleinen Festival kennengelernt. Dort kamen wir Backstage ins Gespräch und fanden gegenseitig unsere Shows cool. Wir entschieden uns, in Kontakt zu bleiben und gemeinsam einen Song zu schreiben. Ein paar Wochen später trafen wir uns in meinem Studio in Erfurt, und innerhalb eines Nachmittags war der Song geschrieben und eingesungen. Danach ging es nur noch um die Feinarbeit. Alle sind total hyped, besonders, weil wir zum ersten Mal ein Feature mit einer Band gemacht haben, davor waren es immer DJs oder Solokünstlerinnen. Die Jungs freuen sich riesig, am 19.10. in Erfurt zu spielen – sie hatten bisher noch keine Show.
Was inspiriert euch Musik zu machen?
Für viele Bands sind Aufmerksamkeit und Bestätigung wichtig. Da ich auch Songs für andere Künstler:innen schreibe, geht es oft um Handwerk und Songwriting-Formeln. Bei MAMA kann ich dagegen einfach loslegen und über die Themen schreiben, die mir im Kopf rumschwirren. Auf meinem Handy sammle ich Notizen mit Ideen oder Zeilen, die ich aufgeschnappt habe – diese sind dann meine Inspirationsquelle. Sobald ich ein Instrumental habe oder Martin eins im Studio vorlegt, greife ich auf sie zurück und so entstehen unsere Songs.
Euere erste EP kam 2016 raus. Ihr wart bestimmt seitdem viel als Band unterwegs. Gibt es einen Moment, der euch in Erinnerung geblieben ist?
Ein besonders peinlicher Moment passierte mir bei einem Radiosender. Martin hatte Geburtstag und erzählte es mir live im Radio. Ich glaubte ihm nicht und sagte, das könne nicht sein. Am Ende stellte sich heraus, dass er tatsächlich Geburtstag hatte. Mir war das unglaublich peinlich. Ich musste mich live im Radio bei ihm entschuldigen und ihm dann live gratulieren.
Was sind eure Pläne für die Zukunft?
Unsere Zukunftspläne beinhalten, so viel Musik wie möglich zu veröffentlichen und dabei entspannt zu bleiben. Wir geben unser Bestes für die neuen Songs und Shows. Besonders wichtig ist uns, die MAMA-Community weiter aufzubauen. Nach fünf Jahren Pause wollen wir die Leute wieder mitnehmen, nicht nur in Erfurt, sondern auch in Thüringen und ganz Deutschland. Eine coole Community zusammenzubringen, ist unser größtes Ziel. Wir möchten unsere Fans begeistern und Leuten, die unsere Musik lieben eine gute Zeit bereiten, wie in unserer Show am 19. Oktober in der Zentralheize Erfurt.
Hard Facts:
- MAMA in Erfurt: 19. Oktober
- Zentralheize | Maximilian-Welsch-Str. 6
- Tickets: ticketshop-thueringen.de
- Insta: @mamasmusic
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