Arschtritt in die Fresse, Raus aus mein’ Haus, Undankbar, P.O. Box und No Sports – das sind die klangvollen Betitelungen der illustren Bands, die das diesjährige Badlife-Festival am 24. August in Bösleben im Ilmkreis zu einer wahren Lustbarkeit verwandeln. Taucht ein in eine „Skalaxy“ voller feinstem Ska-Punk. Euch erwarten harte Riffs, pupende Beats und punkige Verskunst. Wir sprachen vorab mit Skelli vom Team-Badlife, der mit uns in die Tiefen von Post-Oi-Blasmusik und D.I.Y.-Ska-Punk-Poesie abtaucht.
Das Badlife-Festival gibt es schon seit dem Jahr 2010. Wie ist das Festival damals entstanden?
Angefangen hat alles im Jugendclub in Bösleben. Dort haben auch vor dem eigentlichen Festival schon verschiedenste Konzerte stattgefunden, die von den Leuten vor Ort organisiert wurden. Irgendwann kam die Idee, eine Veranstaltung ins Leben zu rufen, die sich jährlich wiederholen soll. Der größte Teil der Organisator:innen stammt aus Bösleben und Umgebung. Von daher lag es nahe, auch das Festival direkt in Bösleben zu veranstalten, um auch die ländliche Region mit guter Musik zu versorgen.
In eurem Line-up habt ihr Bands aus Stuttgart, Chemnitz als auch aus Frankreich. Wie geht ihr bei der Auswahl der Bands vor?
Das Hauptaugenmerk des Festivals liegt auf den eher nischigen Genres Ska sowie Ska-Punk. Die Band-Auswahl ist dadurch nicht ganz so groß, man entdeckt aber regelmäßig neue Bands aus den Genres, die wir dann anfragen, wenn sie uns gefallen. Natürlich gibt es auch bekannte Bands aus der Ska-Richtung, welche man Jahr für Jahr anschreibt in der Hoffnung, dass sie ins Budget passen, Zeit haben und bei uns spielen möchten.
Die meisten eurer Bands spielen Punk und SkaMusik. Wer würdest du sagen, ist das typische Publikum eures Festivals?
Das Publikum ist kunterbunt gemischt und es sind Menschen aller Altersstufen vertreten. Viele sagen, es fühlt sich jedes Jahr an wie ein großes Familienfest. Wir haben Besucher:innen, die kommen jedes Jahr, egal, welche Bands spielen. Das sind entweder Menschen aus dem Dorf oder den umliegenden Dörfern oder auch Menschen aus der Szene, die diese Musik einfach gern hören. Jedes Jahr verirren sich auch Menschen zu uns, die noch nie bei uns waren, das freut uns natürlich ganz besonders. Es gab auch schon Leute, die eine weite Anreise auf sich genommen haben, um unser Festival zu besuchen.
Wie würdest du sagen, hat sich das Festival seit Beginn weiterentwickelt?
Die Besucher:innenzahl ist gestiegen, wir haben mehrfach die Location gewechselt und sind nun schlussendlich auf einer großen Wiese gelandet, die auch genug Platz für alle Menschen bietet, die campen möchten. Davon gibt es von Jahr zu Jahr mehr. Die Crew ist auch gewachsen, was natürlich super ist, denn je größer das Festival, desto mehr helfende Hände braucht man. Was über all die Jahre geblieben ist, ist der Grundgedanke: DIY.
Einige Bands sind schon öfters beim Badlife aufgetreten. Was ist denn euer Highlight in diesem Jahr?
Es gibt genau fünf Highlights dieses Jahr: Da haben wir einmal die Band „Undankbar“ aus Chemnitz, welche schon in ihrer alten Formation „Undenkbar“ bei uns gespielt hat. Wir sind sehr gespannt, wie sich die Band weiterentwickelt hat. Zweites Highlight sind „Raus aus mein‘ Haus“ aus dem Erzgebirge, welche uns wärmstens empfohlen wurden und das Badlife-Festival dieses Jahr eröffnen werden. Das dritte Highlight, welches jedes Jahr eines ist, sind unsere Freunde von „Arschtritt in die Fresse“. Ohne sie ist das Badlife kein Badlife. Nummer vier sind „P.O. Box“ aus Frankreich. Wir fühlen uns sehr geehrt, dass sie den weiten Weg ins beschauliche Bösleben auf sich nehmen. Last but not least – „No Sports“. Eine echte Ska-Legende, worüber sich wohl hauptsächlich unsere ältere Zielgruppe freuen wird, denn die Band gibt es schon seit über 35 Jahren und ist vielen noch „von früher“ bekannt.
Warum sollte man sich das Badlife nicht entgehen lassen?
Wir haben bereits die Highlights aufgezählt. Neben den großartigen Bands ist unser Festival jedes Jahr ein herzliches Familientreffen. Kommt vorbei und überzeugt euch selbst davon. Jeder weltoffene Mensch ist bei uns willkommen. Personen mit rechter Gesinnung und AfD-Unterstützer sind ausdrücklich nicht erwünscht.
Hard Facts:
- Badlife-Festival: 24. August
- Einlass: 15 Uhr
- Start: 18 Uhr
- Adresse: Auf dem Berge/Ecke Kirchbach | Bösleben
- Mehr: badlife.de