Heller Sandstrand, pralle Sonne und das kühle Nass der Bleilochtalsperre, untermalt von sommerlichen Elektrobeats – bei der diesjährigen 26. Ausgabe des „SonneMondSterne“-Festivals in Saalburg-Ebersdorf im Saale-Orla-Kreis am vergangenen Wochenende kam pures Urlaubsfeeling auf. Auch wenn wahrscheinlich bei den meisten der etwa 35.000 Raver und Raverinnen nach der Megaparty erst mal wieder etwas Urlaub vonnöten sein wird. Mehrere Tage bei 30 Grad durchtanzen. Bier und Longdrinks en masse. Wenig Schlaf und Ravioli aus der Dose. Dass da der gestresst Party-Körper nach einem mehrtägigen Feiermarathon nach etwas Ruhe sehnt, ist wenig verwunderlich.
SonneMondSterne: Party in Saalburg
Die ersten Festival-Jünger reisten bereits am Mittwoch an. 10 Uhr öffnete der Campingplatz, der sich über zwei Kilometer entlang der Bleilochtalsperre erstreckt. Lange Schlangen sorgten dafür, dass Schüler aus Saalburg sogar Schulausfall hatten, weil der Bustransfer wegen des Anreiseverkehrs nicht gewährleistet werden konnte. Kurz nach dem Öffnen der SMS-Pforten ging die Party schon los. Viele Gäste hatten eine ganze Gartenausstattung samt High-End-Musikanlage im Gepäck.
SMS-Kick-Off
Am Donnerstag gab es bereits den ersten Vorgeschmack auf das bevorstehende Festival-Wochenende. Auf der Freifläche vor dem eigentlichen Eingang zum SMS-Gelände konnten die Tanzenthusiasten ihre Beinmuskulatur beim SMS-Kick-Off beanspruchen. Von 18 Uhr bis 1 Uhr am Morgen brachten acht DJs mit singenden-klingenden Namen wie „2 Engel und Charlie“ oder „Hähnchenteile“ die Meute zum Stampfen. Und wer es nicht zur Pre-Party schaffte, hatte die Möglichkeit, bei zig von den Gästen selbst errichteten Minidancefloors bis in den Freitagmorgen hinein zu eskalieren. Wer braucht schon Schlaf, wenn der Beat lockt?
Am Freitag um 18 Uhr dann der große Knall. Mit Pauken und Trompeten eröffnete der lokale Traditionsverein die 46-stündige Sause. Auf sieben riesigen Dancefloor – und da zählen wir das Party-Boot nicht mit – spielten etwa 150 DJs, Acts und Hip-Hop-Stars. Zu den großen Namen zählten Calvin Harris, Steve Aoki, Amelie Lens, Kontra K, Ski Aggu und Brutalismus3000. Generell ließen sich die Veranstalter des „SonneMondSterne“ nicht lumpen. Technisch und visuell wurde in diesem Jahr enorm aufgerüstet. Die SMS ist ein Fest für alle Sinne. Allein an der Mainstage errichteten die Party-Techniker eine etwa 600 Quadratmeter große LED-Fläche, über die die wildesten Animationen flimmerten. Da war auch des nächtens die Sonnenbrille ein wichtiges Accessoire. „Der Main Circus hat neue Traversen, die ein sehr cooles Bühnenbild ergeben und die Deko-Wall an der Mainstage ist dieses Jahr mit Gaze-LED neu gemacht, da es einfach sehr geil aussieht und wir flexibler auf Design-Änderungen reagieren können“, so Festivalsprecher Philipp Helmers.
Influencer-Marketing bei TikTok und Instagram
Generell gehen die modernen Zeiten an den Festivalmachern nicht vorbei. Zwischen den SMS-Besuchern und -Besucherinnen tummelten sich die ein oder anderen Social-Media-Sternchen. Influencer-Marketing bei TikTok und Instagram heißt das Zauberwort, so Helmers: „Die sozialen Medien sind natürlich wichtig, weil die Plattformen stark genutzt werden. Und wenn wir Creator cool finden, dann gehen wir auch Kooperationen ein.“
Ein friedliches Festival
Es war wieder einmal ein überwältigendes Wochenende. Da stimmen auch Polizei, Feuerwehr und DRK ein. Es gab kaum prekäre Vorfälle. Die Polizei sprach von einem sehr friedlichen Festival, es gab lediglich 230 Delikte, meistens wegen Betäubungsmitteln. Rund um die Uhr war alleine das Rote Kreuz mit 178 Leuten inklusive Notärzten vor Ort. Schnittwunden, tanzbeanspruchte Gelenke, Wespenstiche und Verstauchungen hießen die Festival-Wehwehchen.
Das Publikum im Alter zwischen 16 und 66 kommt nicht umsonst aus aller Herren Bundesländer angereist, um an der Bleilochtalsperre zu tanzen. Oder wie Philipp Helmers sagt: „Wir sind ein Ort, an dem Rassismus, Sexismus und Diskriminierung jeglicher Art keinen Platz haben. Das war schon immer so. Wir stehen für Weltoffenheit und haben auch kein Problem damit, das über die Landesgrenzen hinaus zu tragen.“