Techno ist längst kein Nischensound mehr – auch in Thüringen nicht. Doch wer sich einen Überblick über Raves, Clubs und DJs im Freistaat verschaffen wollte, stieß bislang schnell an Grenzen und hatte zudem ganz schön viel zu tun. Genau hier setzt der Instagram-Kanal „Techno Thüringen“ an. „Es war eigentlich ein Bedürfnis, das dann spontan zur Idee wurde“, sagt Rob, Gründer der Seite. „Wir hatten uns schon immer eine Plattform gewünscht, die über Veranstaltungen, DJs, Veranstaltungsorte informiert. Eines Tages habe ich entschieden, das Projekt anzugehen.“
Techno Thüringen: Ein Instagram-Kanal für die Szene
Der Account wirkt strukturiert und klar in seiner Ausrichtung: Jeden Montag erscheint eine Liste aktueller Veranstaltungen, regelmäßig werden Video-Highlights geteilt und in der Rubrik „Kennst du schon?“ stellen die Techno-Influencer wöchentlich einen DJ aus Thüringen vor. Laut Rob ist die Mission einfach: informieren, vernetzen, unterstützen. „Thüringen hat eine unfassbar starke und große Technoszene im Verhältnis zur Größe des Bundeslands. Wir wollten zeigen, wie viele tolle Menschen, Kollektive und Veranstaltungen es hier gibt.“
Eventlisten, DJ-Porträts und Video-Highlights
Ursprünglich startete das Projekt zu dritt – mit Freundin und Freund, die beide eigene Aufgaben übernahmen. Heute stemmt Rob die Arbeit allein. „Das ist eine Herausforderung, weil ich nur begrenzt Zeit habe. Aber das Projekt ist mir viel zu wichtig.“
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An Informationen mangelt es dennoch nicht. Events, Kollektive oder DJs schreibt er direkt an, dazu kommt viel persönliche Recherche. So entsteht ein Überblick, den viele Veranstalterinnen und Veranstalter dankbar annehmen. „Wir bekommen unfassbar viel Liebe und Dankbarkeit zurück“, sagt Rob. „Viele sehen uns als Bühne, die sie sonst nicht hätten.“
Zwischen Leidenschaft und Zeitdruck
Politisch positionieren möchte sich der Kanal nicht. „Unsere private Meinung hat auf einer neutralen Seite nichts zu suchen“, erklärt Rob. Dennoch gibt es klare Werte: Sicherheit, Awareness und die Unterstützung von Projekten, die für die Szene Mehrwert schaffen, wie die Freie Kulturkarawane in Jena. „Die Menschen sollten immer im Vordergrund stehen. Sicherheit und Awareness müssen einen größeren Stellenwert bekommen.“ Als positives Beispiel nennt Rob den Club Kalif Storch in Erfurt, der mit einem konsequenten Konzept zu einem Safespace geworden sei.
Nach radikalem Komplettumbau: Nicht nur die Einrichtung ist neu im Kalif Storch in Erfurt
Auch bei der Eventliste gilt Struktur. Nur öffentliche Technoveranstaltungen werden veröffentlicht. Seit einigen Monaten verzichtet Rob zudem bewusst auf sogenannte Mischveranstaltungen, bei denen unterschiedliche Genres laufen. „Wir konzentrieren uns auf Techno und seine Subgenres. Bei Ausnahmen informieren wir über unsere Storys, dass es dort auch Techno gibt.“
Dankbarkeit und Feedback aus der Community
Rob beobachtet die Szene aufmerksam – und benennt auch Lücken. „Es braucht mehr Fürsorge für die Feiernden. Obstplatten oder gratis Wasser schaden keinem Veranstalter. Außerdem wäre mehr staatliche Unterstützung wichtig, um das Clubsterben zu verhindern.“ Veranstaltungen selbst zu organisieren sei aber kein Ziel. „Wir tragen mit unserer Eventliste schon einen Teil bei. Den Rest überlassen wir den Kollektiven.“
„Techno steht für Energie“
Was bleibt, ist die persönliche Bedeutung. Für Rob ist Techno weit mehr als nur Sound. „Techno steht für Energie – man spürt sie, wenn man in der bebenden Masse tanzt. Für Vielfalt – jeder kann er selbst sein, frei von Normen und Diskriminierung. Für Safespace und Selbstentfaltung.“ Es sei ein Ventil für Ängste und Stress, sagt er, ein Raum, der süchtig mache nach Gemeinschaft und Klang.
Techno als Energie, Safespace und Selbstentfaltung
Dass diese Leidenschaft nicht nur in Berlin oder Leipzig, sondern auch mitten in Thüringen gelebt wird, zeigt „Techno Thüringen“ jeden Tag. Und vielleicht macht der Account bald noch sichtbarer, dass die Szene hier nicht nur existiert, sondern wächst – und mehr ist, als ein Randphänomen.
Hard Facts
- Instagram : techno.thüringen
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