Der Aufbau einer Kunstsammlung ist langwierig, oft mühsam und erfordert einen langen Atem. Umso schöner sind jene Momente, in denen scheinbar alles anders ist und jahrelange Bemühungen plötzlich durch einen Quantensprung geadelt werden. Eine solche Sternstunde erlebte die Kunstsammlung Jena Ende 2014, als das Museum mit einer rheinländischen Privatsammlung beschenkt wurde. Wie JenaKultur mitteilt, wurde am Freitag, den 3. September um 19 Uhr die Ausstellung „Sammlung Opitz-Hoffmann“ im Volksbad in Jena eröffnet.
Ausstellungseröffnung Sammlung Opitz-Hoffmann
Umfang und Qualität machen diese Schenkung zu der mit Abstand wichtigsten Bereicherung, die die Kunstsammlung Jena in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg erfahren hat. Neben der Botho Graef-Stiftung, mit der Ernst Ludwig Kirchner 1918 das Andenken seines väterlichen Freundes Botho Graef ehrte, indem er der Kunstsammlung sein gesamtes druckgrafisches Frühwerk schenkte, ist es die bis heute umfangreichste Einzelerwerbung für die Jenaer Sammlung.
Kunst aus Ost und West
Die Liste der Künstlernamen ist lang und reicht von Milena Aguilar bis Heinrich Zille. Von einigen klassischen Positionen abgesehen ist es jedoch zuallererst eine Sammlung zeitgenössischer Kunst, die sich damit auf kongeniale Art mit dem Bestand der Kunstsammlung Jena verbindet. War die Jenaer Sammlung bisher von Werken der Klassischen Moderne, der ostdeutschen Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg und einem wachsenden Bestand der nationalen und internationalen Kunst nach 1989 bestimmt, so verbindet sich mit der Sammlung Opitz-Hoffmann nun die Kunst aus Ost und West. Die Ausstellung versteht sich als herzlicher Dank an das Sammlerehepaar, kann jedoch wegen der Fülle von 828 übereigneten Werken und Werkgruppen sowie 157 als Dauerleihgabe hinterlegten Arbeiten nur als Auftakt einer längeren Auseinandersetzung begriffen werden.
Hard Facts
- Wo? Volksbad Jena Knebelstraße 10
- den Bestandskatalog zur Sammlung Opitz-Hoffmann kannst du hier bestellen