„Manche gehen in ihren Garten – Die Erfurter können hierher kommen, wenn sie eine Auszeit vom Stadttrubel brauchen“,
sagt Karolin. „Wir sind eine große, bunte Spielwiese. Wir bieten Spiel, Spaß und Musik“, scherzt Judith. „Die Kleine Rampe ist einfach ein besonderer Platz. Ein kleiner Garten am Rande der Stadt. Unser Bungalow“, fügt Anita an.
Karolin Hertlein, Anita Grey und Judith Hörnlein, das sind nicht etwa die drei Mädels von der Tankstelle. Vielmehr sind es drei jungen Damen, die einer von Erfurts wohl hipsten Off-Locations jeden Mittwoch Leben einhauchen. Die Kleine Rampe ist ein „Café-Bar-Cometogether-Veranstaltungsort“ in Erfurt, der sich gar nicht so genau in eine Schublade stecken lässt.
Jeden Mittwoch ab circa 17 Uhr erwarten die drei Mädels mit Sekt, Live-Musik und viel Charme ihre Gäste am Zughafen, um ihnen im authentischen und irgendwie stylischen Ambiente den Abend zu versüßen. Rings um die Kleine Rampe, die einst eine Verladerampe am Erfurter Güterbahnhof war, zimmerten sie in Eigenregie Paletten- und Holz-Sitzbänke, komplettierten das Ganze mit Retro-Möbeln sowie Oldskool-Deko vom Flohmarkt und garnierten ihr eigenes kleines Garten-Reich mit ganz viel Pflanzen, Herzlichkeit und einer Spur Ironie.
Keine Schnaps-, aber eine Sektidee
Seit 2017 gibt es die Kleine Rampe schon. Karo und Judith, die bereits seit 2012 am Zughafen arbeiteten, kannten den Ort bereits gut: „Wir haben hier Potenzial gesehen. In einer Sektrunde Ende März 2017 ist die Idee entstanden“, erinnert sich Judith. „Wir dachten uns: Warum nicht hier was machen“, sagt Karo. „Damals war das quasi ein toter Raum. Eine Laderampe mit einem Abstellraum. Und wir überlegten, wie man den nutzen könnte“, blickt Anita zurück.
Von der spritzigen Sekt-Idee bis zur fertigen Off-Location, die vom Flair des alten Backstein-Güterbahnhofs profitieren soll, bis zur Eröffnungsveranstaltung war es nicht weit. Die Mädels bauten mit Freunden Outdoor-Bänke, bepflanzten Blumenkübel und besorgten von überallher Vintage-Möbel. Sie rissen Wände ein, bauten eine Bar, verlegten Wasserleitungen und besorgten sich eine Kaffeemaschine sowie Kühlschränke, in denen sie regionale Biere von der „Heimathafen-Braumanufaktur“ und nachhaltiges Wasser von „Viva con Agua“ auf eine angenehme Trinktemperatur herunterkühlen.
„Zur Fête de la Musique 2017 öffneten wir und wurde geradezu überrannt“, blickt Judith zurück. „Die Wassertaufe war gelungen. Nicht schlecht für ein paar Mädels, die vorher nichts mit Gastronomie am Hut gehabt haben“, bemerkt Karo. „Im vergangen Jahr hatten wir zwar einige Probleme mit dem Wetter. Doch eigentlich es gibt ja kein schlechtes Wetter – nur schlechte Kleidung“, fügt Anita lachend an.
2018 scheint allerdings das Jahr für die Kleine Rampe zu sein. Dauersonnenschein und Hitzewelle locken die Gäste an den Zughafen, wie die Bienen zum Honig. Solange es warm ist, wollen die drei Mädels an seichten Sommerabenden mit ihren Besuchern eine schöne Zeit verbringen. Geplant sind Konzerte, Spezial-Events und natürlich die allmittwöchentlichen DJ-Happenings, bei denen die Leute „einfach mal ihren Kopf ausschalten können“, so Karo. „Alle sind willkommen. Wir wollen mit den Leuten einfach eine schöne Zeit verbringen“, erklärt Judith. Und auf den Punkt bringt es wohl Anita: „Der Ort, die Möglichkeiten und natürlich wir machen die Kleine Rampe zu etwas ganz Besonderem.“