Die Neue Galerie für Zeitgenössische Kunst in der Häselburg Gera lädt zur Ausstellung „And now for something completeley different 13“ des slowenischen Künstlerduos Nika Oblak & Primož Novak ein, die von 12. März bis 24. April zu sehen ist, sie wird in Zusammenarbeit mit dem Jenaer Kunstverein realisiert, wie uns das Kulturhaus Häselburg mitgeteilt hat. In der Gesamtschau der beiden Ausstellungsteile in Gera und Jena entfaltet sich die ganze Bandbreite des Schaffens und der künstlerischen Entwicklung des Duos.
Künstlerduo in Häselburg Gera und Kunsverein Jena
Zu sehen sind Fotografien, Installationen sowie performative und kinetische Videoarbeiten seit den frühen 2000er Jahren, in denen sich Nika Oblak & Primož Novak ebenso humorvoll wie tiefsinnig mit soziologischen, politischen und philosophischen Themen beschäftigen. Aufgrund der noch andauernden Einschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wird auf eine klassische Vernissage verzichtet und stattdessen wird zum Soft Opening in die Galerien eingeladen. Der Künstler Primož Novak und die Kuratorin, Michaela Mai, kommen an den Eröffnungstagen in Jena und Gera gern mit Ihnen ins Gespräch.
„You won’t know the facts until you see the fiction” – Dieses Zitat aus dem Kultfilm Pulp Fiction könnte auch von Nika Oblak & Primož Novak stammen, denn sie widmen sich in zahlreichen Werken der brennenden Frage nach Abgrenzung und Durchdringung von Fiktion und Realität. Ist alles, was sichtbar ist, auch wahr? Welche Bezüge bestehen zwischen medialen Bildern und unserer Realität? Gibt es überhaupt (noch) eine Grenze zwischen digitaler und physischer Wirklichkeit? Diesen und weiteren gesellschaftlich wichtigen Fragestellungen geht das Künstlerduo auf überraschend humorvolle Weise nach. Dabei finden sie immer neue Mittel und Wege, Widersprüchlichkeiten und Absurditäten des alltäglichen Lebens offenzulegen. Durch ihren experimentellen, spielerischen Umgang mit (darstellungs-)technischen Möglichkeiten neuer Medien entstehen innovative und außergewöhnliche Installationen, die die Trennlinien zwischen medialer und realer Welt verwischen.
Absurditäten des Alltäglichen und Humor als Strategie
Eine zentrale Rolle nimmt das Hinterfragen von Normen, Routinen und Mustern ein, in denen Individuum und Gesellschaft wie auch die Künstler selbst verhaftet sind. Was ist der Motor, der uns antreibt? Welche Ziele verfolgen wir? Und was bedeutet eigentlich Fortschritt? Oblak und Novak stellen Sehgewohnheiten auf die Probe und treiben Handlungen ad absurdum, um das Alltägliche, das oftmals groteske Züge trägt, in Zweifel zu ziehen. Indem sie den Blick durch hintergründigen Witz öffnen, werden Reflexionsprozesse angestoßen: Wie sinnvoll sind verfestigte Handlungsmuster und Vorstellungen, und inwiefern können oder sollten sie durchbrochen werden? Antworten liefert das Duo nicht, durch die Kunstwerke aufgeworfene Fragen regen jedoch dazu an, selbst mit einer gewissen Leichtigkeit über die Bedingungen und die Verfasstheit der Gesellschaft, in der wir leben, nachzudenken. Dass Nika Oblak & Primož Novak Humor als zentrale künstlerische Strategie einsetzen, lässt auch der Titel der Ausstellung erkennen – ein Zitat aus Monty Pythons Film Die wunderbare Welt der Schwerkraft.
Nika Oblak & Primož Novak
Seit dem Abschluss ihres Studiums an der Akademie der Schönen Künste in Ljubljana und an der Universität der Künste in Berlin haben Nika Oblak (*1975) und Primož Novak (*1973) zahlreiche internationale Ausstellungsprojekte realisiert. Sie erhielten zahlreiche Stipendien und Preise, darunter den CYNETART Award der Trans-Media-Akademie Hellerau in Dresden, den White Aphroid Award für künstlerische Leistungen von MMC KIBLA, Maribor sowie die Rihard-Jakopic-Ehrenerwähnung, die höchste nationale Auszeichnung für bildende Kunst verliehen vom Verband der slowenischen Gesellschaften für bildende Künstler, der Akademie für bildende Kunst und Design in Ljubljana, dem Museum für moderne Kunst in Ljubljana und dem slowenischen Verband der Kunstkritiker. Ihre Werke befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen, u.a. in Beirut, Hong Kong, Seoul und Stockholm.
Begleitprogramm
Unter jenaer-kunstverein und ngfzk-gera sowie auf den Social-Media-Kanälen (Instagram, Facebook, YouTube) werden digitale Vermittlungsangebote veröffentlicht. Geplant ist ein Künstlergespräch zur Finissage der Ausstellung.
Von der Kuratorin begleitete Rundgänge durch die Ausstellung werden auf Anfrage und an folgenden Terminen angeboten:
- Donnerstag, 31. März 2022, 18 Uhr, Galerie im Stadtspeicher Jena
- Donnerstag, 07. April 2022, 18 Uhr, Neue Galerie für Zeitgenössische Kunst Gera
Es wird um Anmeldung per Email an info@jenaer-kunstverein.de bzw. ngfzk@haeselburg.org gebeten. Teilnahme und Eintritt sind kostenfrei, es darf gerne eine Spende hinterlassen werden.
Hart Facts:
- Wo? Neue Galerie für Zeitgenössische Kunst, Kulturhaus Häselburg Burgstraße 12, 07545 Gera
- Eröffnung am 12. März 2022, 15–18 Uhr, Neue Galerie für Zeitgenössische Kunst Gera
- Öffnungszeiten: Mi, Fr: 12-16 Uhr I Do: 12-19 Uhr I Sa: nach Vereinbarung
- Kontakt: Tel: 0365 55246844 I ngfzk@haeselburg.org
- Wo? Galerie im Stadtspeicher Jena, Jenaer Kunstverein e.V. Markt 16, 07743 Jena
- Eröffnung am 11. März 2022, 18–21 Uhr, Galerie im Stadtspeicher Jena
- Öffnungszeiten: Mi, Fr, Sa: 12–16 Uhr I Do: 12–19 Uhr
- Kontakt: Tel: 03641 6369938 I info@jenaer-kunstverein.de