Als einst „heißester Punkt im Kalten Krieg“ verurteilt die Point Alpha Stiftung Putins Angriffskrieg Geisa/Rasdorf. „Für ein Europa in Frieden und Freiheit!“ – In dieser Aussage stecken auf den Nenner gebracht die Aufgaben und Inhalte, die sich Stiftung und Akademie von Point Alpha auf die Fahne geschrieben haben. Ein Ziel, eine Botschaft, die seit vergangener Woche mit Waffen beschossen, mit Raketen bombardiert und mit Blut verschmiert wird. „Auch wir sind fassungslos, sprachlos und ohnmächtig. Der Angriffskrieg und die damit verbundene Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine muss vom russischen Diktator Putin unverzüglich beendet werden“, fordert der Stiftungsvorstand von Point Alpha, und erklärt sich gleichzeitig solidarisch mit allen Bürgern, die den Mut haben, diesbezüglich ein Zeichen zu setzen. „Knapp 1.000 Kilometer sind es von Rasdorf und Geisa bis an die ukrainische Grenze. Weit weg, könnte man meinen. Putin hat die Ukraine überfallen, weil dieses Land und die Mehrheit seiner Einwohner sich ihm nicht unterordnen möchten. Sie wollen frei, friedlich und demokratisch leben. Das empfindet er als Bedrohung. Dann sind auch wir eine Bedrohung, dann ist das auch eine Attacke auf uns“, sagt der Geschäftsführende Vorstand Benedikt Stock.
Point Alpha Stiftung weist auf die Geschichte
Die Point Alpha Stiftung hat das Gefühl als wurden die Uhren zurückgestellt. Fast genau 70 Jahre ist es her, als das SEDRegime mit dem Wohlwollen des „großen Bruders“ in Moskau eine Polizeiverordnung erließ, in deren Folge die sogenannte „Grüne Grenze“ befestigt und zur Todeszone wurde. Die Folge: ein „Eiserner Vorhang“ senkte sich über Europa. „Wir fühlen uns erinnert an den Kalten Krieg als sich Ost und West unversöhnlich gegenüberstanden und sich mit Atomwaffen bedrohten. Und immer bestand die Angst, dass hier im „Fulda Gap“ der dritte Weltkrieg hätte beginnen können“, erklärt Stock. „Das heutige Szenario erscheint ähnlich, nur der Ort ist ein anderer und wir haben schon einen heißen Krieg.“ „Nichts ist und wird sein, wie es einmal war.
Wir alle kennen den Kalauer vom Opa, der vom Krieg erzählt, also von alten Klamotten, die heute keinen mehr so wirklich interessieren. Verdreht man nicht oft auch die Augen im Hinblick auf die deutsch-deutsche Geschichte und den Kalten Krieg, weil man glaubt, das ist schon so lange her, dass es eh nie wieder passieren wird? Die aktuellen grausamen Ereignisse beweisen das Gegenteil: Politik und Gesellschaft müssen sich immer wieder vor Augen führen, dass Frieden keine Selbstverständlichkeit ist. Das Wissen über Freiheit, Frieden, Demokratie, Menschenrechte und Völkerverständigung bekommt man nicht geschenkt. Man muss es erlernen und manchmal auch bereit sein, gelernte Standpunkte zu überdenken“, betont Studienleiter Philipp Metzler. „Nicht nur der Krieg in der Ukraine zeigt, dass unsere Wertegemeinschaft heute in besonderem Maße gefordert ist. Aufklärung tut Not, immer und überall. Auch die zum Teil offene Rückwärtsgewandtheit die in der Gesellschaft offen zu Tage tritt, schürt Gräben, die es im Sinne eines geeinten Europas zu überwinden gilt.
intelligent mit Geschichte und Gegenwart
Historisches Bewusstsein fördert ein gutes politisches Gespür“, führt der Geschäftsführende Vorstand Benedikt Stock weiter aus. Es gelte, intelligent mit Geschichte und Gegenwart umzugehen, aus ihr zu lernen. Und an dieser Stelle komme die Bedeutung von Point Alpha sowohl als Gedenk- und Mahnstätte als auch als Begegnungs- und Lernort, der sich der historischen, politischen Jugend- und Erwachsenenbildung widmet, zum Tragen. „Point Alpha ist ein Ort, der auf der Basis historisch-politischer Erfahrungen insbesondere auf die Gegenwart und Zukunft wirken und dabei neue Perspektiven und Blickwinkel eröffnen möchte,“ so Stock. Der 3. Oktober 1990 hat gezeigt, was möglich ist, wenn Freiheit sich Bahn bricht. Hier auf Point Alpha, dem vielleicht heißesten Punkt des Kalten Krieges, ist Freiheit spürbar und die Trennlinie zwischen Unfreiheit und Freiheit intensiv greifbar. Die Point Alpha Stiftung wünscht sich, dass in der Ukraine die Waffen sofort verstummen, und das Land und die Menschen ihren Platz in einem freien und friedlichen Europa wiederfinden können.