„Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an.“ soll Mark Aurel einst gesagt haben. Und manchmal weichen gelb und rot einer Palette an Grautönen. Und ja, das passiert auch, wenn man gerade in der Erfolgsspur ist. Mit Vollgas.
Erstlingswerk der Autorin Carolin Wett wird mit Vernissage gefeiert
So ging es Carolin Wett Ende 2016. Bis zu diesem Zeitpunkt war die charismatische junge Frau eine Arbeitsmaschine, die mit wenig Schlaf auskam und trotz weit über 80 Wochenarbeitsstunden und großer Mitarbeiter-Verantwortung stets gute Laune hatte.
Schon von klein auf war die jüngste von sieben Geschwistern der erklärte Sonnenschein – die Feel-Good-Beauftragte. Die „Strahlkraft“ wie sie es selbst nennt, sei gleichsam Gabe als auch Verpflichtung. Immer an der Front, immer auf der Überholspur, immer mit dem Credo: Schmerz bedeutet Erfolg. Wenn es weh tut, wirst du besser. Ähnlich wie beim letzten gequälten Liegestütz.
„Aber“ sagt sie heute „nicht alles was du gut kannst ist auch dein Ding! Nach außen habe ich in den buntesten Farben gestrahlt. Aber in mir war es grau. Und ich war die Einzige, die das wusste.“
Ende 2016 begann ihr Körper sich zu wehren. Symptome eines Herzinfarktes führten sie erst ins Krankenhaus und dann in eine selbst gewählte fünfwöchige Auszeit, in der sie ihre graue Seele zusammenkehrte – und im Schutt ein Glitzern entdeckte.
„Ich wusste, ich muss mich verändern, ich wollte weniger arbeiten und mehr leben.“
Aber es ist nicht einfach, mit einer neuen Seele in ein altes Leben zurück zu kehren. Sie musste sich ihre Freiheit hart erkämpfen und vielen Fragen stellen – von Freunden, Mentoren und dem Leben selbst. Aber eben diese Fragen und die Antworten darauf ebneten den Weg in ihren heutigen Alltag als freie Autorin, Coach und Rednerin.
2017 war für die gebürtige Stralsunderin das Jahr des Verstehens. 2018 das Jahr der inneren Veränderung. Und es war auch das Jahr, in dem ein leiser Wunsch laut wurde: ein Buch schreiben, um die Fragen zu teilen, die ihr halfen sich besser zu fühlen. Kein Sachbuch, sondern ein Herzensprojekt. Der Name: „strahlendgrau“. Es enthält 20 Fragen und Carolins Blick darauf. Eine der wichtigsten war für sie: „Was würdest du tun, wenn du zehn Minuten auf einer Bühne stehen könntest und alle Menschen würden dir zuhören?“ – Ihre Antwort war klar: „ ich würde fragen.“
In dieser Zeit traf sie Menschen, die sie bestärkten und ihre Idee mit Leben füllten.
Und so wuchs aus einem Einfall eine vielseitige Kunst-Aktion. Sechs Künstler erschufen jeweils mit ihrem eigenen Duktus etwas Gemeinsames, eine Symbiose: die Malerin Tina Reichel ließ Farben zum Thema „strahlendgrau“ sprechen. Neben
eigenen Bildkreationen gab es auch ein Körperkunst-Happening. Farbe auf nackter Haut, symbolisch für den Prozess des Sich-Zeigens, Verletzbar-Seins. Es wurde von drei Fotografen begleitet: Kathrin Schafbauer, Vero Nicklaus und Anja Branscheidt zeigen das Gesehene aus ihrer ganz eigenen Perspektive. Videograf Max Gerard hielt den Schaffensprozess mit Bewegt-Bildern fest.
Am 28. März erscheint „ strahlendgrau“, begleitet von einer Vernissage, die den Start einer Ausstellung im Kurhaus Simone einleitet. Es sind sowohl die Kunstwerke von Tina Reichel, als auch die Portraitarbeiten der Fotografinnen zu sehen. Komplettiert wird das Ganze von der ersten Buchlesung in selbiger Location am 4. April. Carolin lächelt voller Vorfreude, wennsie daran denkt und fügt an:
„Unsere Schwächen sind unser Wachstumspotenzial. Wir nehmen es häufig so viel mehr wahr als unsere Stärken. Warum sollten wir diese Energie nicht einfach nutzen? Denn genau darin liegt die Chance: in jeder grauen Facette kann etwas glitzern. Wir müssen uns nur öffnen für unsere eigene Ästhetik.“
28. März, 19 Uhr Vernissage und Buchveröffentlichung „strahlendgrau“
4. April, 19 Uhr Buchlesung mit Carolin Wett
beides im Kurhaus Simone
Hier findet ihr Carolin online:
www.carolin-wett.de
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Bei iTunes und Spotify kann man auch ihrem Podcast „Carolin fragt“ lauschen.
Flyer Vernissage