Mit seinem neuen Programm „Dazwischen das Meer“ will das Tanztheater Erfurt einen Meilenstein des zeitgenössischen Tanzes setzen. Die mit Live-Musik bewegte Bühnenproduktion, die in Zusammenarbeit mit der Echodrama Cultural Group aus Athen entstanden ist, wird am 21. Februar im Kontor in Erfurt Uraufgeführt. Neben der Premiere können sich alle Thüringer Tanzfans noch auf zwei weitere Termine am 22. Februar und am 23. Februar freuen.
Tanztheater Erfurt auf der Suche nach Meer
Das Meer ist tief verwurzelt im Bewusstsein der Menschen, deren Alltag es seit tausenden Jahren mitbestimmt. Sein Tempo und Rhythmus prägt die Menschen. Und selbst jene, die nicht alltäglich mit ihm Leben, kennen die Sehnsucht nach seiner kraftvollen Wirkung. Das Meer verbindet und trennt gleichermaßen, es bereichert und beraubt, es ist ein Weg, aber auch Grenze. Auch wenn im Lauf der Jahrtausende Möglichkeiten gefunden wurden, das Meer zu Gunsten des Menschen zu nutzen, demonstriert es doch immer wieder seine immense Kraft. Wenn das Wasser Schauplatz für Leid und Tod ist, hinterlässt es tiefe Wunden und Narben im kollektiven Bewusstsein.
Verbindung vom Gestern und Morgen im Kontor
Das Meer ist eine ambivalente Kraft – es umschmeichelt und trägt, es nährt und berührt aber es schluckt und bedroht uns auch. Seine Weite verführt unserer Seele – seine Tiefe konfrontiert uns mit unseren ureigensten Ängsten. In Ester Ambrosinos neuer Produktion ist das Meer ein Sehnsuchtsort und wesentlicher Teil von Erinnerungen eines alten Mannes. Trennungen, Leid und Melancholie. Es ist auch ein Bild für die Hoffnung auf einen besseren Ort und drückt das Verlangen nach dem immerwährenden Wechsel des Lebens aus, gleich den Bewegungen des Meeres. Ihre Tänzer*Innen erleben wie kraftvoll eine respektvolle Verbindung zum Meer sein kann und wie es Distanz und Fremdheit in Vertrauen verwandelt. Das Meer wird immer da sein. Es verbindet das Gestern mit dem Morgen. Es hat schon alles gesehen.