Mit seinem Aussehen erinnert der Duisburger eher an einen eingestandenen Hard-Rocker. Doch der Mann hinter der Wollmütze und der dunklen Sonnenbrille bringt mit seinen Geschichten ganze Hallen zum Lachen. Die Rede ist von Markus Krebs. Uns beehrt der symphatische Comedian am 16. Februar mit seinem neuen Programm „Pass auf….kennste den?!“ in der Thüringenhalle in Erfurt.
Du kommst mit deinem neuen Bühnenprogramm „Pass auf….kennste den?!“ am 16. Februar nach Erfurt in die Thüringenhalle. Was erwartet das Publikum, über was sprichst du?
Im Endeffekt wie im alten Programm auch wird ein Witz nach dem anderen erzählt. Es geht unter anderen um einen Urlaub der in die Hose gegangen ist.
Deine Bühnenrequisiten sind ein einfacher Stehtisch, ein Barhocker und eine Flasche Bier. Bist du selbst ein Kneipengänger oder genießt du dein Bier lieber daheim?
Ich bin Kneipengänger. Also ich muss ganz ehrlich sagen, zu Hause ist es auch mal schön. Aber zu Hause habe ich eigentlich selten Bock auf ein Bier, da geht zum Beispiel auch ein Tee. Was man mir vielleicht gar nicht zutraut. Ansonsten gehe ich sehr gerne in die Kneipe. Ich gehe auch gerne etwas früher in die Kneipen der Städte, wo ich auftrete, um die Aborigines kennenzulernen. Welche Baustelle wird gerade nicht fertig? Wie ist der Oberbürgermeister drauf? Usw. Das kann man ganz gut fürs Programm gebrauchen.
Willst du das auch in Erfurt machen?
Ich gehe in Erfurt immer vorher in das Irish Pub schräg gegenüber vom DasDie.
Ah, also hast du das schon mal erlebt?
Jaja, ich bin da schon mehrmals gewesen. Ich habe damals öfter bei der Comedy-Lounge im DasDie mitgemacht. Und da war immer beste Stimmung. Diesmal wird es genauso sein, da bin ich mir hundertprozentig sicher.
Wie sieht bei dir eigentlich ein typischer Kneipenabend in anderen Städten aus?
Es kommt immer darauf an, wie entspannt die Menschen sind. Ich mag es ganz gern, wenn es nicht zu voll ist, weil man sich dann noch vernünftig unterhalten kann. Wenn der Wirt in Ordnung ist und nur leichte Hintergrundmusik läuft, dann passt das. Ich habe eine Kneipe in Duisburg, da weiß ich, da läuft alles, wie ich es mir vorstelle.
Und wie sieht in Duisburg ein typischer Kneipenabend aus?
Ich darte viel. Wir haben mehrere Dartmöglichkeiten und ich liebe es zu darten! Und damit ich wenigstens ein bisschen Sport mache, habe ich mich eben dem Dartsport verschrieben. Obwohl draußen, vor der Kneipe, auch noch ein Fußballplatz wäre … aber ich bleibe erstmal beim Darten.
Du trittst in der Öffentlichkeit immer mit schwarzer Wollmütze und einer Sonnenbrille auf. Bekommst du schnell kalte Ohren?
Nee. Das hat eigentlich folgenden Hintergrund. Ich habe damals sehr stark geschielt auf einem Auge und deswegen die Sonnenbrille immer aufgesetzt. Weil die Sonnenbrille alleine doof aussah, kam die Mütze dazu. Dann habe ich ein bisschen mit den Kiemen gewackelt, da kam dann der Hocker ins Spiel. Und so entstand die gesamte Figur. Ist also alles durch Zufälle gekommen.
Gehst du in die Kneipe dann auch ohne Mütze und Sonnenbrille?
Ja. Natürlich erkennt man mich durch die vielen Fernsehauftritte mittlerweile auch ohne Mütze und Sonnenbrille, aber ich habe damit auch kein Problem. Ob Fotos machen, Autogramme geben und all sowas – ich bin nicht kontaktscheu und bisher habe ich noch nichts Negatives erleben müssen. Dass mir einer zu sehr auf den Sack ging, oder so, das hatte ich noch nicht.
Also ist dir noch nie etwas Unangenehmes mit einem Fan passiert, als du privat unterwegs warst?
Tatsächlich noch nie. Ich habe ja noch nicht mal einen Stalker. Weißt du wie schlimm das für mich ist? Ich habe keine Groupies. Nichts! Ich weiß, ich sehe nicht aus wie Brad Pitt, aber ich wohne hier in Duisburg mit jemandem zusammen, da kann ich mich ab und zu ausheulen.
Was denkst du welchen Beruf du heute ausüben würdest, wenn es als Comedian nicht geklappt hätte?
Ich hätte eine kleine Eck-Kneipe. Ich hatte damals schon eine. Sowas hat mir immer Spaß gemacht und das ist auch was für die Zukunft. Wenn es irgendwann nicht mehr läuft, werde ich eine Kneipe aufmachen und den Leuten erzählen, wie es einmal war.
Und die Arbeitszeiten wären da kein Problem für dich?
Ne, ne, da bin ich locker. Außerdem ist es auch schön, wenn du dann weiteren Leuten einen Job anbieten kannst. Meistens möchte man eine Dame hinter der Theke stehen haben. Die vielleicht noch nach was aussieht. Dann kommen die Leute dann freiwillig. Was wollen sie schon einen Dicken hinter der Theke sehen, wenn da eine hübsche Blondine arbeitet?
Was dürfte in deiner Kneipe nicht fehlen, außer einer Dartscheibe?
Gute Musik. Es würde Heavy Metal und Rockabende geben, aber auch traditionelle Abende mit Bingo und sowas. Comedy-Abende mit einem kleinen Publikum könnte ich mir auch vorstellen. Nicht des Geldes wegen, sondern um einfach Spaß zu haben.
Du hattest schon viele Auftritte bei anderen erfolgreichen Kollegen. Gab es schon mal Streitigkeiten untereinander oder seid ihr privat auch cool miteinander?
Zu manchen hat man Kontakt und zu manchen muss man auch nicht den Kontakt haben. Du merkst das ja auch, mit wem du klar kommst und mit wem nicht. Aber paar Freundschaften, wie zum Beispiel mit Torsten Sträter, Matze Knopp oder Chris Tall, sind schon entstanden. Vor allem mit Chris Tall. Mit dem bin ich damals bei der Ochsentour vor sechs Leuten aufgetreten. Also ein paar Kollegen sind wirklich in Ordnung. Und mit jedem man kann sich eh nicht verstehen.
Ich bin immer ganz froh, wenn ich Leute wie Mike Krüger kennenlerne. Der Held meiner Jugend! Und dann ist der auch noch nett. Das hat mich sehr, sehr beruhigt. Ich habe immer Angst, dass manche Leute, von denen ich geschwärmt habe, nicht nett sind. Also Mike Krüger kann ich da schon mal abhaken. Der ist in Ordnung.
Und würdest du mit dem gerne mal eine Kneipentour machen?
Mit Pink würde ich gerne eine Kneipentour machen. Ich höre zwar Heavy Metal, aber Pink höre ich auch sehr gerne. Und ich finde diese Frau einfach nur cool. Die hatte mal Bilder gepostet, wie sie in Deutschland mit dem Fahrrad unterwegs ist. Einfach ganz normal. Sowas mag ich. Damit kann ich arbeiten. Sowas finde ich in Ordnung.
Du bist ja bald wieder in Thüringen. Hier wirst du zwar nicht Pink treffen, doch hast du eigentlich einen Thüringenwitz für uns?
Ja, den habe ich sogar mit im Programm.
Und zwar frage ich jemanden: „Wo kommst du denn her?“
Und er sagt: „I’m a door-westler.“
Du setzt dich unter anderem für die Stiftung Rolli-Rockers-Sprösslinge e.V. ein, der sich um kranke Kinder kümmert. Wie kam es dazu?
Oftmals ist es so, dass ich angeschrieben werde, oder die Sachen über Leute kennenlerne. Wir haben zum Beispiel eine kleine christliche Gemeinde hier in Duisburg, die sich um Obdachlose kümmert oder die Einkäufe für ältere Leute erledigt. Das ist eine richtig gute Sache. Ich habe bei Johannes B. Kerner mal 7.000 Euro gewonnen und das Geld dafür gespendet. Sobald da irgendeiner eine Idee hat, bin ich gerne bereit mitzumachen.
Deine Shows sind teilweise restlos ausverkauft. Wie fühlt es sich für dich an, vor einem so großen Publikum aufzutreten?
Groß ist gut, aber so tausend Leute ist eigentlich das Optimale. Ich fühle mich in so kleineren Hallen wohler. Ähnlich wie bei den Kneipen. Die großen Hallen haben zwar auch ihren Reiz, aber da musst du richtig Gas mit der Stimme geben. Ich hoffe dann immer, dass die Leute mich auch hören. Die haben dafür bezahlt und da wollen sie auch etwas dafür bekommen. Ich habe das selber schon in der Lanxess-Arena miterlebt. Da war ich bei jemanden und verstand kaum ein Wort. Das ist auch immer eine Technik-Frage. Ich habe davon keine Ahnung. Zum Glück machen das andere bei mir, dann funktioniert das auch.
Zum Abschluss erzählst du uns sicher noch deinen liebsten Flachwitz?
Da fragt ein Mann am Bahnhof den Schaffner: „Wie lange hält der Zug eigentlich?“
Darauf der Schaffner: „Bei guter Pflege so 35 Jahre.“
Hard Facts:
- Wann? 16. Februar 2020 | 20 Uhr
- Wo? Thüringenhalle | Erfurt
- Mehr Infos dazu findet ihr hier.
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