Schon seit vielen Jahren ist der Hamburger Christo Foerster draußen unterwegs, bestreitet – wie er es nennt – Mikroabenteuer. Heißt: Morgens los in die Natur, Neues entdecken, abends wieder nach Hause. Allerlei Wissen über die richtige Ausrüstung oder alle Facetten von Outdoor-Unternehmungen teilt er in seinem Podcast „Frei raus“. Nun können wir ihm bei einem ambitionierten Projekt im Kino begleiten: „Abenteuerland“ dokumentiert, wie er einmal vom Süden nach Norden Deutschland durchreist: Zu Fuß auf Straßen oder – auf seinem SUP-Board – auf Wasserwegen. Und: Er will nur draußen schlafen, weder Auto noch Flugzeug nutzen.
Reise auf der Isar und Donau
Die 1602 Kilometer lange Reise startet am 2. August 2021 auf der Zugspitze – von der er sein 40 kg schweres Equipment (neben SUP-Board und zwei Paddeln auch diverse Gaskartuschen, eine Hängematte und natürlich Klamotten) hinunter zum Eibsee schleppt. Auf seiner weiteren Reise soll er auf der Isar und Donau fahren, in Blankenstein auf die Saale übersetzen, im Außenbereich der Strand-Bar „Strand 22“ in Jena übernachten und seine Familie in Döblitz, nordwestlich von Halle wiedertreffen, bevor er auf der Elbe Lauenburg und bald die Ostsee erreicht. Dabei hat er mit vielen Widrigkeiten zu kämpfen: Mehrere Regentage durchnässen seine Ausrüstung, ein verdorbener Magen lässt seine Kräfte schwinden, eine Gegenströmung lässt kein Ansteuern von Sylt von deutschem Boden zu.
Dankbar für eine warme Mahlzeit
Bei den inzwischen zahlreichen, oft spektakulären Outdoor-Aktivitän in Filmform kommt „Abenteuerland“ eine wohltuende Bodenständigkeit zu: Das Leben draußen, in der Natur, wird nicht romantisiert, sondern mit all seinen Widrigkeiten eingefangen. Kein Wunder, dass Christo Foerster abends manchmal schon für eine warme Mahlzeit dankbar ist – und seien es auch gekochte Nudeln mit süßem Mohn, die ihm ein kurzzeitiger Begleiter kredenzt. Die vielen Drohnenaufnahmen (ein Kamerateam um Regisseur Kai Hattermann begleitete ihn) zeigen auf, wie schön Deutschland ist, wie viel auch passionierte Reisende noch entdecken können – und dass Abenteuer direkt vor der eigenen Haustür lauern. Eine Dokumentation, die sich mit seinem Plädoyer für Fokussierung und Entschleunigung unkonventionell jeglichem Fernweh entgegenstellt.
Hard Facts:
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