Wooden Peak ist ein Duo aus Leipzig, das ständig die eigenen Grenzen auslotet. Mit ihrem Gerüst aus Schlagzeug, Gitarre, Elektronik und Gesang bewegen sich Sebastian Bode und Jonas Wolter irgendwo zwischen der stimmlichen Unaufgeregtheit von Lambchop, The Notwist und der elektronischen Klangsprache von Acid Pauli. Die feingezeichneten und zerbrechlich anmutenden elektroakustischen Songs auf dem vierten Album des Leipziger Duos stoppen immer wieder kurz vor dem Pop. Am 6. Dezember kommt das Duo auch zu uns nach Thüringen. Wooden Peak treten Trafo in Jena auf. Im t.akt-Interview wollten wir deshalb wissen, was das Besondere an ihrer Musik ist und auf was wir uns beim bevorstehenden Auftritt in der Zeiss-Stadt freuen können.
Wie würdet ihr eure Musik selbst beschreiben?
Jeder Song hat sein eigenes Element, sein eigenes Thema, seine eigene Farbe. Es ist Musik die viel Kraft hat, entführen und auch aufwühlen kann. Wir verwischen Grenzen und stoppt vor der allseitigen Gefälligkeit.
Was unterscheidet euer bald erscheinendes Album „Yellow Walls“ von eurem Erstlingswerk „Frog“?
“Yellow Walls” ist fordernder geworden, die Texte haben einen anderen Anstrich, sie verpacken Sichtweisen und Zustände unserer aktuellen Zeit. Die Musik ist viel elektronischer geworden für unsere Verhältnisse. Das kommende Album ist ein Blick ins Hier und Jetzt, ein Zeitzeugnis. Es unterscheidet sich deshalb stark zum Debüt, weil wir auf Frog viel mehr im Tunnel der Musik steckten. Texte waren da nicht Priorität, sondern ein Element von vielen und die Tracks instrumental sehr verspielt.
Zehn Jahre Zusammenarbeit im Duo – was hat sich beim Songs schreiben verändert?
Eigentlich gar nicht wirklich viel, es ist aber viel intensiver und vor allem differenzierter geworden. Die neue Platte entstand, wie alle anderen Alben mit einer neuen und einzigartigen Arbeitsweise. Auf “Yellow Walls” hat jedes Stück eine andere Grundidee, auf die aufgebaut wird – zum Beispiel ein bestimmter Rhythmus oder auch nur Texturen und sich überlagernde Geräusche.
Wir saßen am Anfang vor experimentellen Soundcollagen im Studio und fingen gleich an die besten Zutaten zu suchen, um die Musik mit ihnen zu verweben. So und anders läuft das schon sehr lange bei uns und wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Das Album erscheint am 18. Januar und wir freuen uns sehr darauf.
Ihr seid 2019 in verschiedenen Besetzungen unterwegs – als elektronisches Duo und als Band mit Gast am Bass. Wie werden sich die Konzerte unterscheiden?
Wir haben uns im Vorfeld viele Gedanken gemacht und den Wunsch nach unterschiedlichen Möglichkeiten für eine Wooden -Peak-Liveshow umgesetzt. Im nächsten Jahr gibt es dann zwei ganz unterschiedliche Sets mit verschiedenen Bearbeitungen der Songs. Das bedeutet für zwar mehr Proben, aber im Gegenzug dürfen wir diese neue Freiheit genießen. Das freut uns sehr.
Was können die Leute in Jena bei eurem Auftritt erwarten?
Wir werden mit “Yellow Walls” ein Pre-Release Konzert spielen und verschiedene Bilder für den Kopf malen. Es wird große Bögen in der Liveshow geben, wo wir mehrere Songs in einem Stück aufführen werden. Dies ist auch für uns eine eigene Welt und wir begrüßen gerne viele Zuhörer auf der Insel Wooden Peak. Es wird sicher ein intensives Konzert mit tollen Menschen. Auf den Support Martin Hansmann sind wir auch sehr gespannt.
Mehr zur Band und zum Auftritt in Jena findet ihr hier:
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Homepage von Wooden Peak
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Wooden Peak bei Facebook
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