Musik ist wie ein Gefühl. Man kann zwar beschreiben, wie sie klingt, doch hundert-prozentig klappt das ja nie. Wir versuchen es trotzdem. Deshalb gibt es im t.akt-Magazin die Rubrik „Die Lokalen MusikHelden“, in der wir nicht nur versuchen, Klänge in Worte zu packen, sondern gleichzeitig Thüringer Musikern die Möglichkeit geben, sich vorzustellen. Dieses Mal sprachen wir mit Hörb von der Band „Klarträumer“ aus Jena und Erfurt.
Steckbrief
Bandmitglieder: Katrin (Gesang), Stefan alias Hörb (Gitarre, Gesang)
Genre: Deutscher Pop-Rock
Inspiration: Das Leben. Klingt kitschig, aber nichts ist inspirierender. Na ja, es gibt da noch was: Ich packe mir neue Saiten auf die Gitarre, bring sie in ein mir noch unbekanntes Tuning, klemm den Kapodaster (Anm.d.Red.:ist eine bewegliche Vorrichtung, um die schwingende Länge der Saiten einer Gitarre zu verkürzen) in irgendeinen Bund und dann entsteht mit Garantie ein neuer Song. Denn so hat das Bewusstsein nichts mehr zu melden, alle gelernten Akkorde funktionieren nicht mehr. Das ist dann der Moment, bei dem irgendwie eine neue Geschichte erzählt werden will. Zuhören, aufschreiben und aufnehmen ist dann angesagt.
Interview
Seit wann macht ihr Musik und wie kamst du dazu?
Katrin und ich haben uns 2018 nach zehn Jahren stiller Auszeit wiedergefunden und Klarträumer gegründet. Wir kennen uns aus früheren Bandzeiten. Ein gemeinsamer Traum zur gleichen Zeit hat uns zusammengeführt – klingt ein wenig esoterisch, aber es stimmt.
Wie würdet ihr eure Musik beschreiben?
Deutsche Pop-Rock-Musik, durch-aus kommerziell mit Ohrwurmfaktor. In jedem Falle nicht experimentell.
Warum diese Art von Musik?
Aktuell schreibe ich die meisten Songs bei Klarträumer und mein Englisch ist – milde gesagt – unter-irdisch. Ich schreibe auf Deutsch, weil ich die Songs – zumindest anfangs – für mich selbst geschrieben habe. Denn mit den Songs habe ich eine Möglichkeit gefunden, um die küchenpsychologisch-ausufernden Gespräche mit Katrin über das Leben, seine Krisen und wie wir so unseren Platz und unser Glück finden in Vier-Minuten-Songs zu packen. Und es sind Songs entstanden, die wir uns tatsächlich fast jeden Tag auf die Ohren geben, weil sie uns einfach gut tun. Sie geben uns Energie. Manchmal funktionieren sie auch als Arschtritt, den man einfach ab und zu braucht, um sich wieder auf die Bahn zu holen. Inzwischen kann ich das total wertschätzen: Es ist ein Geschenk, mit eigener Musik das Gefühl zu erzeugen und die Message zu senden, die wir gerade persönlich brauchen.
Aber zurück zu den deutschsprachigen Songs: Katrin schreibt zunehmend mehr Texte und sie denkt, fühlt und singt Songideen einfach am liebsten englisch. Und das ist auch voll okay für mich, mehr sogar: Ich bin Feuer und Flamme, dass Katrin ihre Ideen stärker einbringt. Sie hat großartige Einfälle für berührende Harmonien, so wie ich sie nie entwickeln könnte. Ich bewege mich da zu sehr wischen Keller und Erdgeschoss, während Katrin tonal auch gern mal bis hoch ins Dachgeschoss klettert.
Wieso dieser Bandname?
Als ich in der Schweiz arbeitete, bin ich täglich mit der Tram gefahren. Dort lag eine Zeitung mit dem Artikel über Klarträumer und das Phänomen, dass Menschen in einer Art Halbschlaf Dinge erträumen und dabei auch lenken können und diese dann dann in der Realität wieder reproduzieren können. Ich hatte den Begriff vorher noch nie gehört, hab mich aber darin absolut wiedererkannt. Ich dachte mir damals: Wenn ich irgendwann wieder ein Musikprojekt starten würde, dann sollte es so heißen.
Was gibt es derzeit Neues bei euch?
Anfang September haben wir eine neue Single „Finder sein“ rausgebracht – In einer straighten, rockigen Variante und in einer Akustikversion. Die Single wird aktuell von einem Mini-Podcast-Format begleitet: Finderviews. Im Song und den Podcasts geht es darum, sich im Leben auf seine Träume und Leidenschaften zu fokussieren, weil das der Schlüssel zum Glück ist und dem Leben mehr Bedeutung gibt. Hier sprechen wir unter anderem gemeinsam mit John Strelecky – dem Bestsellerautor der Buchreihe „Das Café am Rande der Welt“.
Was bringt die Zukunft?
Wir waren in den letzten zwei Jahren fleißig und kreativ. Es werden nun Stück für Stück die Songs feingeschliffen und fertig produziert. Wir planen dieses Jahr noch zwei bis drei weitere Songs zu veröffentlichen. Auch möchte ich weitere Podcastfolgen produzieren, ich bin da irgendwie jetzt angefixt.
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