Musik als Extremsport, das ist Hard-Tekk. Warum? Ein normaler Mensch, der gerade auf der Couch sitzt, hat eine Herzfrequenz von etwa 70 Schlägen pro Minute. Betreibt man Extremsport, kann der Puls schon einmal auf 180 steigen. Ähnlich wie die Herzfrequenz, wird auch die Geschwindigkeit von Musik gemessen. Sprich: in Schlägen oder Beats pro Minute (BPM). Und 180 Schläge pro Minute macht nicht nur das Herz bei Extremsport, sondern 180 BPM ist auch die Geschwindigkeit auf der Hard-Tekk abgespielt wird – eine Musikrichtung, die in Thüringen und Deutschland immer beliebter wird.
Thüringer Partyreihen wie „Tekk is Back“ und die Veranstaltungen des Thüringer Labels „Hell Kartell“ machen es vor. Tausende Fans bei Facebook, ausverkaufte Hallen und Hunderte Meter lange Schlangen am Einlass sind ein eindeutiges Indiz. Junge Menschen wollen Extremsport auf die Ohren. Und das weiß auch Christopher Pöhlitz, ein Musiker, der hinter dem mittlerweile deutschlandweit erfolgreichen DJ-Pseudonym „Kopf und Hörer“ durch die Bundesländer tingelt.
Hard-Tekk ist mehr als schnelle Bässe
Immer mit Maske unterwegs – das Hard-Tekk-Duo Kopf und Hörer. Foto: Kopf und Hörer
Seit 2011 mischt der Gothaer die Hard-Tekk-Szene auf. „2011 musste man noch schauen, dass man Auftritte bekommt. Da war es viel, wenn ich ein- oder zweimal im Monat aufgetreten bin“, erinnert sich Pöhlitz. „Heute habe ich teilweise bis zu vier Gigs am Wochenende. Von 2013 bis jetzt haben sich die Fanzahlen bei Facebook verzehnfacht.“
Der junge Musiker merke dies jedoch nicht nur an den Likes bei Facebook. Auch die Anzahl der Veranstaltungen, auf denen er spielt, haben sich in den vergangenen Jahren vervielfacht. Und dies sei nicht zuletzt den Hard-Tekk-Fans zu verdanken. „Die Leute, die zu unseren Partys kommen lieben diese Musik. Für sie ist es mehr, als die Geschwindigkeit der Bässe. Vielmehr ist das Zusammengehörigkeitsgefühl, das die Szene so stark macht.“
Die Musik schlägt im „t.akt“ der Fan-Herzen
Laut Christopher Pöhlitz, der mittlerweile nicht nur in Thüringen auftritt, sondern deutschland- und europaweit, seien die Fans so begeistert von der Musik und den Hard-Tekk-Künstlern, dass sie keine Kosten und Mühen scheuen, um ihren Extremsport zu feiern und zu fördern. „Sie kaufen sich Pullover, T-Shirts der Künstler und Veranstaltungsreihen, ziehen verrückte Kostüme an, reisen nach Sachsen, Thüringen und in der ganzen Bundesrepublik herum“, sagt er.
Ein ähnliches Lied kann auch Alexander Theis von Event-Media-Management in Erfurt singen. Der Veranstalter ist für die Hard-Tekk-Partyreihe „Tekk is Back“ verantwortlich, die in der Thüringer Landeshauptstadt ihre Wurzeln hat und mittlerweile in ganz Deutschland Veranstaltungen mit Tausenden Ravern realisiert. Hard-Tekk wird immer beliebter. Da sind sich Theis und Pöhlitz einig – und das nicht nur, weil die Musik im Takt des Herzens der Fans schlägt.
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