Musik ist wie ein Gefühl. Man kann zwar beschreiben, wie sie klingt, doch hundertprozentig klappt das ja nie. Wir versuchen es trotzdem. Deshalb gibt es im t.akt-Magazin die Rubrik „Die Lokalen Musikheld*innen“, in der wir nicht nur versuchen, Klänge in Worte zu packen, sondern gleichzeitig Thüringer Musiker*innen die Möglichkeit geben, sich vorzustellen. Dieses Mal sprachen wir mit der dem Musiker Toni Materne aus Erfurt.
Steckbrief
Instrumente: Synthesizer, Drum-Machines, Software
Genre: Electronica, House, Techno
Inspiration: Journey, Eurythmics, New Order, Hans Zimmer, Vangelis
Interview
Wie würdest du deine Musik beschreiben?
So genau kann ich das gar nicht beschreiben, aber vermutlich ist es eine Mischung aus House und Techno mit Ambient und Experimental Elementen. Ich finde es schwierig, mich in Genres auszudrücken. Ein guter Film kann ja zum Beispiel auch ein Krimi und gleichzeitig eine Romanze sein und trotzdem beschreibt das noch lange nicht, wie es sich anfühlt, wenn du ihn dir anschaust.
Seit wann machst du Musik und wie kamst du dazu?
Ich mache seit über 20 Jahren Musik. Damals habe ich mit Kindermusik-Software angefangen, meine ersten Spuren zu arrangieren. Das war noch zu Windows 95 Zeiten. Später wurden mit dem „eJay“ aus vier Spuren acht. Dann kam der Music Maker 2000 und danach irgendwann Fruity Loops und eine ganze Lawine weiterer Musikprogramme und Tools. Ich war schon immer sehr musikinteressiert und wollte eigene Songs oder Tracks produzieren, die im TV oder Radio gespielt werden.
Warum diese Art von Musik?
Elektronische Musik ist einfach super vielfältig und offen für Neues. Das macht es spannend herauszufinden, welche Stile miteinander funktionieren und man muss nicht zuerst zehn Instrumente lernen, bis man einen Song produziert hat. Du kannst Samplen, Experimentieren, Forschen, Schrauben, Verändern und Komponieren, alles am PC oder mit der geeigneten Hardware. Das macht mega viel Spaß.
Was hast du bereits an Musik veröffentlicht?
Ich habe im letzten Jahr ein Vorhaben realisiert, dass schon sehr lange in meinem Kopf herumschwirrte – nämlich jeden Monat einen neuen Track zu veröffentlichen. Das ist mir 2022 tatsächlich gelungen und mit jeder neuen Veröffentlichung wurde ich ein kleines Stückchen besser im Produzieren. Die Reihe nennt sich „Moons of Jupiter“ und zu einigen Tracks gibt es sogar Musikvideos, die ich selbst gedreht, geschnitten und nachbearbeitet habe. Das war teilweise kniffelig, hat aber auch super viel Spaß gemacht. Entstanden sind 12 Tracks in verschiedenen Stilen und Stimmungen.
Was gibt es derzeit Neues bei dir?
Am 14. Juli habe ich nun meine erste EP veröffentlicht: „I Did This On Purpose“. Die EP fängt vor allem Gefühle und Situationen aus meiner Jugend ein – wie es ist, das erste Mal in eine neue Umgebung zu kommen, das erste Mal durch Gassen und Straßen zu ziehen oder das erste Mal mit dem Auto durch die Nacht zu fahren, bei Mondschein und guter Musik im Ohr. Dabei mischen sich Retro-Sounds der 1980er/1990er mit soliden Beats und Melodien, die einem irgendwie bekannt vorkommen und doch neu sind. Zusammen mit der Singer-Songwriterin PaulA aus Erfurt ist dabei der Song „Summer ‘95“ entstanden, der einen richtig schönen Sommer im Jahre 1995 beschreibt. Es geht um einen Umzug in einen neuen Ort und die Angst vor dem Unbekannten, die sich in Luft auflöst, wenn man sich auf neue Erfahrungen und Menschen einlässt.
Was bringt die Zukunft?
Im Oktober wird gleich die zweite EP „delivered“, wie man so schön sagt. Allerdings dieses Mal als Kooperation mit einem Newcomer aus Weimar. Darauf freue ich mich schon tierisch und bin gespannt, welcher Sound dabei entsteht. Außerdem bin ich Teil einer Workshop-Reihe. Wir veranstalten am 14. Oktober im VEB Kultur in Erfurt unser zweites Event als „Elektrisches Frequenz Arrangement“, dass ich zusammen mit Exit-To-Love Records aus Erfurt-Daberstedt hoste.
Hard Facts:
- Mehr zu Toni
- Instagram: @tonimaterne
- Mehr zur Workshopreihe
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