Das Publikum wächst, die Hallen werden größer – seit der Gründung der Techno-Marching-Band Meute 2015 ist der Erfolg ungebrochen. Am 11. April bringen sie ihre enthusiastische Show in die ausverkaufte Erfurter Halle 6. Wir haben mit Gründer Thomas Burhorn gesprochen.
Thomas, wie kommt man darauf, elektronische Musik mit Blasinstrumenten zu verbinden?
Wenn man auf der einen Seite Trompete spielt und dadurch eine Affinität zur Blasmusik hat und auf der anderen Seite eine persönliche Affinität zur elektronischen Musik dann schwebt die Idee so ein bisschen in der Luft. Ich fand solche Kombinationen schon immer toll. Ich fand die Idee spannend das Ganze so umzusetzen, dass man es auch auf die Straße bringen kann. Ohne Strom und Effekte. Ich war natürlich gespannt ob es dann auch noch nach elektronischer Musik klingt. Das ist dann irgendwie das Experiment, welches auch immer noch läuft.
Wie hast du dann deine ersten Mitspieler gefunden?
Die meisten kannte ich schon, da ich ja schon seit langer Zeit Musiker in Hamburg bin. Die Musikszene ist ja doch irgendwo überschaubar und wenn man da schon ein paar Jahre unterwegs ist, kennt man den ein oder anderen.
Ihr hattet einen großen viralen Erfolg durch euer erstes Video zum Song „Rej“ von Âme. Hattest du das irgendwie im Gefühl dass das passieren könnte?
Irgendwie hatte ich schon so ein Gefühl, dass da was passieren könnte. Ich habe daran geglaubt, dass es was Besonderes wird durch die spezielle Art von Energie, die freigesetzt wird. Dass es natürlich direkt auf einen Schlag so funktioniert, dass wünscht man sich als Künstler mit jedem Projekt. Oftmals denkt man, das ist jetzt der „Heiße Scheiß“ und am Ende interessiert es keinen. Das gibt es natürlich auch. Wenn es dann klappt, ist die Freude natürlich riesig.
Eure Konzerte werden von Mal zu Mal größer. Macht ihr das alle hauptberuflich?
Tatsächlich sind alle bei uns Profimusiker und spielen somit auch noch in anderen Projekten. Das ist für keinen eine komplette Umstellung. Man ist eben ein bisschen mehr mit Meute unterwegs, als mit anderen Projekten, aber da schaffen alle ihr Balance und ich hoffe dass sich das auch noch lange so hält. Das macht unsere Welt doch ein wenig bunter. Dadurch, dass alle in den verschiedensten Genres unterwegs sind, ist das auch für uns sehr inspirierend.
Seid ihr seit 2016 ein festes Ensemble oder gibt’s da immer wieder mal etwas Fluktuation?
Wir sind tatsächlich seit 2016 unverändert in der gleichen Besetzung unterwegs. Immer wieder gibt es mal Leute, die vertreten werden müssen, da sie eben auch in anderen Projekten tätig sind.
Wie oft könnt ihr euch zum Proben treffen? Schafft ihr das regelmäßig?
Nein, das schaffen wir leider nicht da wir so viel spielen. Wir haben im Schnitt um die 100 Auftritte pro Jahr gehabt, da muss man dann auch nicht mehr regelmäßig proben. Das ist dann eher so, dass wir uns blockweise treffen. So ein bis zweimal im Jahr um neue Sachen einzustudieren. Auf Tour proben wir aber dann auch mal am Nachmittag.
Seid ihr euch mit euren Instrumenten aus Platzmangel schon mal in die Quere gekommen?
Ja, damit müssen wir uns die ganze Zeit beschäftigen. Ich spiele Trompete, das geht noch ganz gut. Aber die Leute mit großen Instrumenten müssen sich schon ihre Wege gut überlegen. Wir gehen ja ganz gerne ins Publikum und das kann manchmal auch problematisch sein. Aber 99 % der Leute, die wir so auf unseren Konzerten erleben, sind sehr rücksichtsvoll. Sie tanzen ausgelassen und fröhlich – aber mit Respekt.
MEUTE by Steffi Rettinger
Was steht bei euch 2019 bei euch an? Kommt ein neues Album?
Wir werden Step by Step noch ein paar Tracks veröffentlichen. Auch dieses Jahr noch.
Wir arbeiten auch an einem neuen Album, aber da lehne ich mich mal nicht aus dem Fenster wann das rauskommt. Das ist eher was für 2020. Aktuell spielen wir ja unsere Tour und spielen auf Festivals. Um dann noch ins Studio zu gehen, fehlt uns einfach die Zeit. Wie DAS BO schon sagte: „Die Leute wollen das was passiert“. Und wir wollen das natürlich auch.
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11. April, 19 Uhr
Halle 6, Erfurt
(ausverkauft)