2003 gründeten Yonas, Hirsch und Max die Band Montreal. Letztes Jahr erschien ihr bereits siebentes Studioalbum, das den Namen „Hier und heute nicht“ trägt. Am 28. März wäre die Band im Erfurter Kalif Storch zu Gast gewesen. Mit Sebastian „Hirsch“ Sievers sprach ich im Vorfeld über Nahtoderfahrungen, ihre bisherigen Erinnerungen an Erfurt und natürlich über das neue Album.
Montreal gibt es nun schon 17 Jahre. Wie erinnert ihr euch an das erste Konzert, welches ihr gespielt habt?
Unser erstes Konzert in dieser Besetzung war sogar noch etwas früher: am 7. Mai 1999 also vor fast 21 Jahren – und die Erinnerung daran ist bei mir noch sehr gut erhalten (im Gegensatz zu vielen Konzerten danach): wir hatten sehr viel Spaß bei dem Konzert, was man auch dem wackeligen Videomitschnitt entnehmen kann. Und uns war danach schnell klar, dass wir das unbedingt bald wieder machen wollen.
Euer siebtes Studioalbum ist seit August 2019 draußen und trägt den Titel „Hier und Heute Nicht“. Was steckt hinter dem Titel?
Der Albumtitel erklärt sich nach einmaligem Hören des Titeltracks recht gut. Da geht es um ein ganz konkretes Erlebnis von Yonas (Gesang/Gitarre) und Hirsch (Gesang/Bass) in Amsterdam, das sie beide nur sehr knapp überlebt haben. Die Ansage ist also eher in Richtung Sensenmann zu verstehen.
Wer schreibt bei Euch die Texte? Und wie kann man sich die Themenwahl für eure Songs vorstellen?
Hirsch schreibt die Texte und ist immer froh und dankbar, wenn er sich nicht großartig auf die Suche nach Themen machen muss, sondern diese sich ganz freiwillig von selbst auf einem Tablett servieren. Das hat sieben Alben lang ganz gut funktioniert und hoffentlich bleibt das noch eine Weile so.
Politische Themen werden in euren Texten oft humorvoll und ironisch behandelt. Ist das eurer Meinung nach der beste Weg, um auf solche Themen einzugehen?
Ob das der beste Weg ist, können wir nicht sagen, aber bis dato ist es für uns der einzige und somit für uns erstmal der beste, wie wir gewisse Themen in Lieder verpackt bekommen. Wenige andere, bekommen auch „ernsthafte“ politische Lieder hin, der absolute Großteil von Versuchen in diese Richtung sind aber schlichtweg gruselig.
Am 26. März startet eure Tour, zwei Tage später spielt ihr in Erfurt. Was verbindet euch mit der Stadt?
Viele wunderschöne Abende und Konzerte sowie eine bizarre Autogrammstunde (nicht unsere, sondern die einer Band mit der wir damals getourt sind) im Jahr 2007 oder so – da saßen allemann ne Stunde in einer Eisdiele, Stifte lagen bereit, Karten sowieso und es kam: Niemand. Da kann eine Stunde (so lang sitzt man dann laut Definition ja nun mal da) schon etwas zäh werden.
Was steht außer der Tour noch an für dieses Jahr?
Im Sommer spielen wir jede Menge Festivals – zum Beispiel auch das Stadtteich Festival in Wittichenau – und im Herbst kommt dann sicher noch ein Tourblock, dann ist das Jahr auch ratzfatz um.
Hard Facts
- Wann:
28. März | 20 Uhr - Neuer Termin: 10. Dezember | 20 Uhr
- Wo: Kalif Storch | Erfurt