Am letzte Augustwochenende will das Köstritzer Spiegelzelt mit vier Open-Air-Konzerten den Kulturstandort Weimar überregional zurück ins Bewusstsein heben. Deshalb verwandelt sich die Seebühne im Weimarhallenpark vom 26. bis 29. August verwandelt zum Kultur-Schrittmacher Thüringens. Nach langer musikalischer Enthaltsamkeit bringen dann vier Spiegelzelt-Künstler:innen ihre aktuellen Programme auf die Bühne.
Spiegelzelt lockt nach Weimar
Der erste Abend mit „Anna Mateur & The Beuys“ gestaltet ein „Dankeschön-Konzert“, mit dem das Spiegelzelt-Team all jenen treuen Gästen danken möchte, die 2020 auf die Rückzahlung ihrer Karten verzichtet haben. Es folgen Maybebop, Rainald Grebe & Fortuna Ehrenfeld und last but not least Götz Alsmann. Im Interview mit dem t.akt-Magazin gibt Festival-Chef Martin Kranz einen Einblick, was es bedeutet, mit dem Köstritzer-Spiegelzelt-Open-Air endlich wieder für bewegende Konzertabende zu sorgen.
Vier bunte Kulturabende im Weimarhallenpark erwarten uns Ende August. Wie kam es zu der Entscheidung das Open-Air zu veranstalten?
Ich musste im Februar die Entscheidung treffen, das Köstritzer Spielzeit zum zweiten Mal abzusagen. Das war für uns alle ein schwerer Schlag. Mir war aber klar, dass wir trotzdem zumindest im Ansatz irgendwie Präsenz zeigen wollen. Zuerst gab es die Idee auf den Beethovenplatz zu gehen, aber dann kam das Angebot von der Stadt Weimar, die Seebühne im Weimarhallenpark nutzen zu können und da stand für mich fest, dass wir das mit vier großen Open-Airs machen wollen.
Wie viele Tickets wurden bereits verkauft? Bekommt man noch welche?
Wir sind gut gebucht, aber noch nicht ausgekauft. Bisher wurden ungefähr 3.000 verkauft. Wenn man pro Veranstaltung mit circa 2.000 rechnet, bleiben so um die 5.000 übrig. Wir merken derzeit diese Zurückhaltung der Menschen, aufgrund der Umstände. Vor allem wenn man die Vergleiche zu den Jahren davor zieht, hinken wir etwas hinterher. Dennoch sind wir guten Mutes.
Es wird allerdings auch alles für die Sicherheit getan bzgl. Corona?
Natürlich. Unser großer Vorteil ist, dass bereits die Staatskapelle ein Open-Air-Konzert auf der Seebühne gespielt hat. Es gibt demnach einen gutes Hygienekonzept und wir lehnen uns da quasi an, da das sehr gut funktionierte.
Pro Konzert dürfen etwa 2.000 Menschen rein. Wie sieht es mit Sitzgelegenheiten aus?
Wir haben circa 600 Sitzplatze auf der Sonnenterrasse der Weimarhalle und zum anderen Picknickplätze. Das heißt, da kann sich jeder eine Decke mitbringen und dort die Plätze besetzen.
Und das kulinarische Angebot aus? Kann man sich Getränke etc. selbst mitbringen?
Es gibt Sachen vor Ort. Wir bitten eher davon abzusehen, Getränke mitzubringen, weil wir einen Gastronomen haben, der sich natürlich freut, auch welche verkaufen zu können. Essen kann für ein Picknick mitgebracht werden.
Wie reagieren die Künstler:innen nach dieser Durststrecke darauf, dass sie im Rahmen dieses Open-Airs doch auftreten können?
Wir mussten mittlerweile zwei Festivals mit rund 42 Abenden absagen. Man kann sich deshalb vorstellen, wieviel Künstler:innen das waren. Die Ausgewählten haben sich extrem gefreut, es gab beispielsweise lange Dankesmails. Wir konnten in diesem Rahmen leider nicht alle Künstler:innen bedienen und trotzdem wollen wir nun mit diesen vier Formationen etwas Großes schaffen.
Welche Hoffnungen gibt es bei euch durch die Öffnungen für die Kultur in Weimar und Thüringen?
Ich hoffe fest, dass wir im Veranstaltungs- und Kulturbereich in eine Normalität zurückkehren können. Das ist sehr wichtig, denn die Menschen brauchen diese Form der Begegnung. Ich habe bereits einige Sonderkonzerte veranstaltet und man kann sich gar nicht vorstellen, wie glücklich auf der einen Seite die Künstler:innen und auf der anderen die Gäste im Publikum sind. Alles vermissten dieses gemeinschaftliche Kulturerleben. Da kommt es manchmal zu herzerweichenden Szenen. Die Menschen fangen an zu weinen, weil ihnen bewusstwird, was ihnen gefehlt hat. Dahin müssen wir wieder zurückkommen und ich glaube daran, dass wir in diesem Bereich wieder zur Normalität zurückkehren werden.
Hard Facts
- 26. August | Anna Mateur & The Beuys
- 27. August | Maybebop
- 28. August | Rainald Grebe & Fortuna Ehrenfeld
- 29. August | Götz Alsmann
- Einlass: 18 Uhr | Beginn: 20 Uhr
- Wo: Seebühne im Weimarhallenpark | Unesco-Platz 1 | Weimar
- Tickets gibt es HIER.
- Mehr im Infos im Web und auf Facebook.
