Das Handwerk Teil 1 – Friseur und Stylist
Das habt ihr sicher selbst schon oft erlebt: ihr verlasst den Friseurladen mit einem neuen Styling und fühlt euch wie neu geboren. Ihr leuchtet, seid glücklich und strahlt über das ganze Gesicht. Oder das Gegenteil war der Fall: das Ergebnis entspricht nicht euren Vorstellungen und ihr könntet euch vergraben und heulen. Woran liegt das?
Bereits Christian Morgenstern soll gesagt haben: „Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare.“ Unsere Erscheinung gehört zu unserer Körpersprache. Wir kommunizieren nonverbal durch unsere Kleidung, unsere Körperhaltung und auch durch Haar und Haut. Wir vermitteln Informationen über uns selbst innerhalb von Sekunden.
So gesehen kümmern sich Menschen, die wir mit unserem äußeren Erscheinungsbild betrauen auch um unseren Gemütszustand. Sind sie gut ausgebildet und lieben ihren Job, dann können sie dich auch mental aufrichten und unglaublich glücklich machen.
Das ist eine enorme Verantwortung, die oft unterschätzt wird. Das Friseurhandwerk ist die Kunst, Menschen äußerlich und innerlich zu verwandeln. Und seine Faszination ergreift damals wie heute immer wieder Menschen, die in diesem Beruf aufgehen.
Haaratelier JM als Paradebeispiel
Zur neuen Generation gehört auch Franzi Schübl, die im Erfurter Salon „Haaratelier JM“ die Leitung innehat. Kennern dürfte der Name ein Begriff sein: mit knapp 54.000 Fans auf Facebook und weiteren tausenden Followern auf Instagram hat sich Gründerin Jenny Müller über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht.
Die Präsenz in den sozialen Medien ist ein Attribut, was diese Generation besonders hervorhebt.
Franzi ist dadurch nicht nur auf dem aktuellsten Stand, was die Trends betrifft, teils erschafft sie diese mit ihren Kolleginnen und Kollegen auch selbst. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kunden mit einem Bild im Laden stehen, das zuvor auf einer der Kanäle gepostet wurde und sich diesen Look wünschen.
Diese Herausforderung liebt Franzi an ihrem Beruf besonders. Die Abwechslung zwischen den verschiedenen Tätigkeiten und die unterschiedlichen Menschen, mit denen sie zu tun hat. Viele positive Momente hat sie in den letzten Jahren erlebt. In Erinnerung geblieben ist ihr besonders eine Kundin, die nach einer schweren Krankheit mit Haarverlust zu kämpfen hatte. Gemeinsam mit ihr hat sie auf sensible Art einen Weg gefunden, die Haare zu verdichten und diese traumatische Erfahrung zu lindern. Dann fließen auch mal Tränen.
Weiterbildung nach der Lehre
Mit ihren eigenen Händen und viel Kreativität etwas zu erschaffen, das hat sie dazu gebracht, dieses Handwerk zu erlernen und nach abgeschlossener Lehre auch ihren Meister zu machen. Dieser Weg war nicht immer einfach, aber sie hat ihn nicht einen Moment bereut. Die charismatische 24-jährige schätzt ihr Team und liebt ihren Job, den sie selbst nur sehr selten als Arbeit empfindet. „Wir verbringen so viel Zeit mit unserer beruflichen Tätigkeit – wir sollten etwas machen, das uns erfüllt!“
Mittlerweile hat sie selbst eine Ausbildereignung und sucht in Azubis ein ähnliches Feuer, das auch in ihr damals gebrannt hat: „Das ist kein Kompromissjob. Man muss das wirklich wollen und lieben. Außerdem sollte derjenige eine hohe soziale Kompetenz mitbringen, weil er nicht nur ins Team passen, sondern auch mit Kunden umgehen muss.“
Die Ausbildung dauert 3 Jahre und es gibt danach vielfältige Möglichkeiten, sich fortzubilden. Spezialisierungen auf Colorationen oder Visagistik können der Karriere so eine individuelle Richtung geben.
Wir finden: ein toller Job mit interessanten Perspektiven! So kann man sich zum Beispiel auch in Kurz- und Meisterlehrgängen weiterbilden:
Meisterkurs Teil I und II im Friseur-Handwerk
15.10.2018 – 30.06.2019 (berufsbegleitend montags und dienstags von 8 bis 15 Uhr)
Kurzlehrgänge:
Thema | Datum |
Qualifizierungsprogramm zur Fachkräftesicherung – Grundlagen der Coloration | 02.07.2018 – 03.07.2018 |
Babier-Techniken | 03.07.2018 |
Contouring | 05.07.2018 |
Typberatung | 09.08.2018 |
Special Cut- Herrenhaarschnitte | 13.09.2018 |
Typberatung | 14.11.2018 |
Fest- und Brautfrisuren | 19.11.2018 |