Ab ins Beet heißt es bei einem außergewöhnlichen Veranstaltungsformat am kommenden Wochenende in Erfurt. Dort findet das erste Querbeet Festival in der Kleingartenanlage „Am Kreuzchen“ statt. Die Besucher erwartet ein Tag voller kultureller Angebote. Die Gartenanlage soll mit Leben gefüllt und so auf dies schöne Naherholungsgebiet aufmerksam gemacht werden. Das Querbeet steht laut Organisator Johannes Glöde für Vielfalt, Offenheit und die Liebe zur Natur. „Thematisch greifen wir die Themen der Nachhaltigkeit in kleinen Gastvorträgen sowie in freien, kreativen Angeboten auf“, so der Erfurter. Die Besucher*innen erwartet neben Silent Disco, Puppenspiel, ein Live-Hörspiel und mehr. Uns hat Johannes im Vorfeld zur Gartenparty ein paar Fragen beantwortet.
Hey Johannes, wie seid ihr eigentlich auf die Location gekommen, warum findet das Querbeet-Festival in einer Kleingartenanlage statt?
Wir sind seit fünf Jahren Teil des Kleingartenvereins und bewirtschaften dort eine Parzelle. Während der Pandemie sind diverse Fest ausgefallen und so wurden wir am 5. September 2021 von der Erfurter Band Kowsky angefragt, ob wir uns vorstellen können, im Garten eine Veranstaltung auszutragen. Die Band hat dort Live gespielt und die Schauspielerin Julia Maronde hat Kindergeschichten gelesen. Im Rahmen des „#erfurtkultursommer“ wurde diese Veranstaltung von der Stadt Erfurt und der Sparkasse Mittelthüringen gefördert. Das Feedback aus der Gartenanlage war sehr positiv und die Menschen wünschten sich eine Fortsetzung. Also haben wir für 2023 selbst einen Antrag auf Förderung beim „#erfurtkultursommer“ gestellt und den Zuschlag bekommen.
Bei vergangenen Veranstaltungen spielte eine Band. Warum habt ihr euch diesmal für Silent Disco entschieden?
Das Format der Silent Disco bietet mehrere Vorteile. Es können bis zu drei Kanäle gleichzeitig bespielt werden. Und es ist eben „silent“, also leise. Ab 20 Uhr wird über eine Anlage laute Musik gespielt. Um 22 Uhr wechseln wir auf dann auf die Kopfhörer. So werden Nachbar*innen und Tiere in der Natur nicht mehr gestört. Dennoch kann weiter getanzt werden. Anhand von einer farbigen LED am Kopfhörer sieht man immer, welche Person gerade auf welchem Kanal Musik hört. Steppt da gerade der Bär, kann man den Kanal wechseln und mittanzen. Einen Kopfhörer kann man sich für ein Pfand von 50 Euro oder einem Ausweis ausleihen. Hat man genug getanzt, gibt man den Kopfhörer wieder ab.
Ihr habt zudem Vorträge geplant, die thematisch die Nachhaltigkeit aufgreifen. Was für eine Rolle spielt dieses Thema in Bezug auf das Festival?
Nachhaltigkeit spielt eine große Rolle. Wir sind uns bewusst, dass da noch viel Luft nach oben ist. Auch in einer Gartenanlage kann man seinen Beitrag leisten. Durch den Anbau eigener Pflanzen passiert das ja schon von selbst. Wie können wir aber zum Beispiel Wildbienen einen besseren Lebensraum bieten? Hierzu wird Jens Düring vom Fuchsfarm e. V. einen Vortrag halten. Ich freue mich immer über den Austausch und Anregungen von allen Seiten. Es gibt auch freie Angebote an dem Tag. So werden zum einen Saatkugeln aus Saatgut aus der Gartenanlage entstehen. Zum anderen können aus Holzresten und weiteren Materialien Insektenhotels gebaut werden.
Für die Kinder wird das Querbeet eh super. Unter anderem gibt es ein „Live Kinderhörspiel“. Wie kann man sich das vorstellen?
Es wird die Geschichte „Räuber Ratte“ von Julia Donaldson und Axel Scheffler (Der Grüffelo) live gelesen und vertont. Synchronsprecher und Puppenspieler Heinrich Bennke, Multiinstrumentalist Andi Schulze und ich werden dem Buch mit ihren Stimmen, vielen Instrumenten und Gegenständen Leben einhauchen. Stets unterhaltsam, spannend und leicht verrückt soll das Kinderhörspiel zum Erlebnis für alle Altersklassen werden.
Warum ist es für dich wichtig, die Kleingartenanlage am Rand von Erfurt in den Fokus zu holen?
Kleingartenanlagen eilt meiner Meinung nach ein Ruf voraus. Diesem Ruf möchte ich gern neue Impulse verleihen und aufzeigen, dass auch Gartenvereine aus dem Jahr 1932 modern, weltoffen und vielfältig sein können. Ein ebenso wichtiger Punkt ist, dass das Stadtzentrum mit Veranstaltungen gesättigt ist. Wir möchten, dass Menschen aus Bindersleben und Umgebung an einem kleinen Festival in ihrer Nähe teilhaben können. Und wir wollen allen zeigen, dass am Rande von Erfurt wunderschöne Naherholungsgebiete liegen, die zum Verweilen einladen. Das Vereinsheim der Kleingartenanlage hat einen ganz eigenen Charme und kann für noch viel mehr Veranstaltungen gemietet werden. Das möchten wir zeigen und erlebbar machen.
Ist die Fortsetzung des Querbeet-Festivals bereits für nächstes Jahr geplant?
Bisher noch nicht. Ich freue mich erst mal auf die Premiere dieser Form eines Sommerfestes. Denn als das war es ursprünglich geplant. Das Querbeet-Festival steht für ein vielfältiges Programm, Teilhabe und offenen Austausch und ich hoffe auf viele Gäste und zahlreiche Rückmeldungen, dann sehen wir weiter. Ich bin ein sehr positiver Mensch und kann mir in Zukunft so einiges vorstellen. Wie sagt man gleich? Nach dem Fest ist vor dem Fest.
Hard Facts:
- Querbeet Festival in Erfurt: 12. August, ab 15 Uhr
- KGV „Am Kreuzchen“ | Binderslebener Landstraße 104
- Eintritt frei
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