Die Farbe Violett ist komplex. Sie findet ihren Ursprung im Blau des Himmels und verbindet sich mit dem irdischen Rot. Ihre Verbindung bringt Gegensätzliches zusammen: heiß und kalt, männlich und weiblich sowie Präsenz und Verflüchtigung. Die Künstlerin Monopurple verbindet in ihren Werken, was auf dem ersten Blick unvereinbar erscheint.
Erfurter Künstlerin Monopurple verbindet Musik und Ästhetik
Die 31-jährige Yulia Prudnikova, alias Monopurple, lebt seit 2013 in der Thüringer Landeshauptstadt. Geboren wurde sie in Weimar, doch wenige Monate später – mit dem Fall der Mauer – zog ihre Familie zurück in das russische Smolensk. Ihr Künstlerin-Pseudonym verbindet die Worte „mono“ aus dem Audiobereich mit der Farbe „Purple/Violett“. Diese Verbindung aus Musik und Ästhetik schlägt sich auch in ihren künstlerischen Arbeiten nieder. Die Basis ihres Schaffens bildet die analoge Fotografie. Schon in jungen Jahren experimentierte sie mit ihrer Kamera die Möglichkeit, Fotografie in die Abstraktion zu führen. „Ich habe gesehen, dass die abstrakte Bildsprache für mich am besten funktioniert. Konkrete Sachen sind zwar auch dabei, aber immer im abstrakten Kontext“, erklärt Yulia im Gespräch mit dem t.akt-Magazin.
Cover- und Merch-Gestaltungen
In ihrer Visual-Art finden sich allerdings nicht ausschließlich Fotografien. „Ich finde es spannend, Fotografie umzufunktionieren und ein anderes Kunstobjekt daraus zu machen, um die Zweidimensionalität aufzubrechen.“ Zu ihrem Oeuvre zählen zudem Cover- und Merch-Gestaltungen, Objekte sowie Fan-Schals. „Bei meinem Fan-Schal sieht man zum Beispiel kaum, dass er mit analoger Fotografie zu tun hat. Für das Hintergrund-Muster habe ich eine Fotografie genommen und sie auf zwei Farben reduziert. Dann ist die direkte Verbindung zur analogen Fotografie noch da, auch wenn man diese nicht mehr nachvollziehen kann.“
Eine universale und abstrakte künstlerische Sprache
Monopurple beschreibt ihren Stil mit den Worten: elementar, symbolisch und holographisch. Die verschiedenen Einflüsse aus Naturwissenschaften, Mathematik und Astronomie sind zum Teil direkt in Form von Formeln, Symbolen oder Zeichen sichtbar. „Ich finde es spannend, wie Naturwissenschaft die Welt erklärt. Oft ist es eine sehr abstrakte und komprimierte Sprache und das gefällt mir: mit geringen Mitteln viel sagen zu können. Das ist sehr universal. Deshalb versuche ich diese Kriterien mit Kunst zu verbinden.“ In der von ihr gestalteten Zeitung, die im eigentlichen Sinn keine Zeitung ist, vereint sie die verschiedenen Inspirationsquellen und visualisiert diese in ihrer eigenen künstlerischen Sprache. Von Polaroids über Typografie bis hin zu Diagrammen. Eine Zeitung, als Gegenstand des alltäglichen Lebens, ist für sie dabei kein steriler Kunstgegenstand. Sie lädt Freunde dazu ein, sie zum Beispiel als Geschenkpapier weiterzuverwenden.
Jenseits von monoton
Musik gehört für Yulia genauso zur Kunst wie Naturwissenschaften. Keines ihrer Werke ist ohne Musik als Inspiration oder Hintergrund-Sound entstanden. Abseits ihres künstlerischen Schaffens ist sie DJ und legt digital und mit Vinyl auf. Auf ihrer Soundcloud-Page könnt ihr Sets von Monopurple entdecken. Eine Mischung aus den Genres 90er-House, Breakbeat, Trance und Techno lässt dabei keine Monotonie zu. Wer nun neugierig auf den Monopurple- Kosmos geworden ist, welcher weit über das Spektrum der Farbe Violett hinausgeht, sollte einmal in ihre digitalen Sphären eintauchen.
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