„Geld oder Leben“ heißt das diesjährige Motto
Bei der heutigen Pressekonferenz wurde das Programm des diesjährigen Literaturfestivals „Erfurter Herbstlese“ bekannt gegeben. Unter dem Motto „Geld oder Leben“ stellen die Organisatoren zum einen die Frage, wie wichtig die monetäre Facette im Dasein ist, sei es im Privaten, beruflichen oder kulturellen Bereich. Zum anderen passt es auch zur überfallartigen Entscheidungsfrage, aus der oft Schnellschussentscheidungen resultieren. Sind diese immer gut? Diese Frage darf und soll sich der Leser selbst beantworten. Zum Beispiel, in dem er sich in eine der zahlreichen Biographien hineinziehen lässt, in der sicher das ein oder andere Mal eine solch „schnelle“ Entscheidung getroffen werden musste. Große Namen wie Gregor Gysi, Walter Plathe, Hannelore Hoger oder Rafik Schami geben hier einen Einblick in ihr Leben.
Aber auch kriminalistisch sind schnelle Gedankengänge gefragt. Wie immer gibt es eine gute Mischung aus regionalen, nationalen und internationalen Autoren. Der Thüringer Felix Leibrock liest aus dem Weimarkrimi „Schattenrot“. Der deutsche Autor Arno Strobel nimmt uns mit in eine neue Trilogie um Oberkommissar Max Bischoff und der Südafrikaner Deon Meyer wird in einer zweisprachigen Lesung seinen Thriller „Fever“ vorstellen. Die deutsche Lesung übernimmt hier Ryo Takeda.
Letzterer führt auch durch die Veranstaltung „Spätlese“, bei der Texte junger Nachwuchsautoren präsentiert werden. Hierfür werden noch Teilnehmer gesucht: Texte, egal welchen Genres und Umfangs, können noch bis 20. September an spaetlese@junge-medien-th.de gesendet werden.
Auch die Kooperation mit dem Highslammer e.V. wird in diesem Jahr fortgeführt. Thüringens renommiertester Poetry Slam wird diesmal am 7. Oktober in den heiligen Hallen des Kaisersaals stattfinden.
Noch jünger wird es im Kinder- und Jugendprogramm der Erfurter Herbstlese: um die 12 Veranstaltungen wird es für die kleinen Leser (und ihre Familien) geben. Die Vielfalt reicht bis hin zur Mottoparty am 12. November mit der Autorin Tanya Stewner, die mit vielen Kindern in Kostüm ihre „10 Jahre Liliane Susewind“ feiern will. Die Party steigt im Haus Dacheröden, in dem der Verein der Erfurter Herbstlese seit dem Frühjahr ein neues Zuhause gefunden hat.
Aus 66 wurden leider 65 Veranstaltungen
Ausfallen muss leider die Lesung mit dem irischen Schriftsteller John Boyne, der mit seinem Buch „Der Junge im getsrieften Pyjama“ bekannt wurde. Aus sehr dringenden familiären Gründen ist seine Tour verschoben.
Noch vieles mehr bietet das diesjährige Programm, nachzulesen unter: www.herbstlese.de
Zusammenfassend bleibt zu sagen: altbewährtes trifft auf innovatives, große Namen treffen auf intime und intensive, kleine Lesungen. Müssten wir uns entscheiden, ob Geld oder Leben – ein Leben ohne die Herbstlese mögen wir uns in Erfurt nicht so recht vorstellen. Immer wieder erfindet sich der Verein neu, ohne sich selbst untreu zu werden – sicher auch ein Grund dafür, dass viele bekannte Autoren immer wieder gern nach Erfurt kommen.
Tickets gibt es ab dem 19. August, 9:30 Uhr im Onlineshop des Vereins und über den Ticketshop Thüringen und dessen Vorverkaufsstellen. Außerdem sind sie bei Hugendubel am Anger sowie im Thüringen-Park zu erwerben.