Wie JenaKultur berichtet, eröffnet das Stadtmuseum Jena am 4. Februar 2022 seine neue stadtgeschichtliche Sonderausstellung. Die Ausstellung „Wie ein Fenster in die Vergangenheit. Fotografien der Jenaer Fotografenfamilie Bischoff“ und der reich bebilderte Begleitband sind im Rahmen eines zweijährigen Volontariats als Abschlussprojekt entstanden. Gezeigt werden historische Fotografien aus der Zeit von 1871 bis 1946, Exponate zur historischen Fotografie und Dokumente zur Familien- und Firmengeschichte der Bischoffs.
Stadtmuseum Jena eröffnet stadtgeschichtliche Bischoff-Ausstellung
Über 100 Jahre in die Vergangenheit reicht die Reise der Ausstellung zu dieser Jenaer Familie, aus der über drei Generationen hinweg sechs Mitglieder in Jena Fotografen waren, darunter zwei Frauen. Die zahlreich überlieferten Fotografien bezeugen ein vielfältiges Schaffen und sie wirken wie ein Fenster in die Vergangenheit. Sie gewähren einen Blick in ein Jena aus vergangenen Tagen und faszinieren den Betrachter aufgrund der Unmittelbarkeit und Lebensnähe der fotografisch eingefrorenen Momente bis heute.
Am 1. April 1905 kündigte der Fotograf Alfred Bischoff der Jenaer Öffentlichkeit die „Geschäfts-Eröffnung“ für sein „modern eingerichtetes Photographisches Atelier“ am Johannisplatz 25 an und fügte hinzu, er sei „in der Lage, allen der Neuzeit entsprechenden Anforderungen, selbst den verwöhntesten Ansprüchen gerecht zu werden“. Zu seinen Spezialitäten zählten Landschafts- und Porträtaufnahmen „in lebenswahren Bildern“ – letztere bei Tageslicht im neuen Glasstudio, nach Eintritt der Dunkelheit bei elektrischem Licht. Bereits Alfred Bischoffs Vater Bernhard war seit 1871 in Jena als Fotograf tätig – seit 1877 am Johannisplatz 25, wo Sohn Alfred nach umfangreichen Umbaumaßnahmen 1905 neu eröffnete. Seitdem war das Fotoatelier Bischoff ein dreiviertel Jahrhundert lang eine feste Institution in Jena und ein Ort mit langer fotografischer Tradition und Kontinuität, der auch heute noch ein Fotostudio beherbergt.
Jena: Mal vertraut, mal faszinierend unbekannt
Die Ausstellung gibt mit historischen Dokumenten einerseits einen privaten Einblick in die Familiengeschichte der Bischoffs als Teil der Jenaer Stadtgeschichte, andererseits steht ihr vielfältiges fotografisches Wirken samt Bildretusche und Werbestrategien sowie die frühe analoge Glasplattenfotografie im Fokus. Dabei veranschaulichen eigentümlich präsent anmutende Porträts auf lebendige, teilweise amüsante Art und Weise die Inszenierung der frühen Atelierfotografie. Aufnahmen von einem Jena und seiner Umgebung aus vergangenen Tagen erscheinen zudem mal sehr vertraut, mal faszinierend unbekannt.
Zu entdecken gibt es die Jenaer Innenstadt von vor 100 Jahren, die nähere Umgebung der Stadt mit dem Fuchsturm oder dem alten Lobeda und touristische Ausflugsziele im weiteren Umkreis, wie die Dornburger Schlösser oder die Rudelsburg samt Burg Saaleck. Außerdem wird das Geheimnis gelüftet, was es in der Ausstellung mit dem Fußabdruck im Sand auf sich und was dieser mit Fotografie-Theorie zu tun hat.
Leider keine Eröffnungsveranstaltung möglich
Die Schau ist vom 4. Februar bis 24. April 2022 (Di – So jeweils 10 – 17 Uhr) im Stadtmuseum zu sehen. Pandemiebedingt findet keine Eröffnungsveranstaltung statt. Alternativ kann die Schau von Besuchern am Eröffnungstag, dem 4. Februar 2022 kostenfrei besucht werden. Es gibt außerdem die Möglichkeit unter vorheriger Voranmeldung an einer Kuratorenführung um 10 Uhr oder um 15 Uhr teilzunehmen, deren Teilnehmerzahl auf jeweils 15 Personen begrenzt ist.
Hart Facts:
- Wann? 4. Februar bis 24. April 2022 | Di – So jeweils 10 – 17 Uhr
- Wo? Stadtmuseum Jena | Markt 7, 07743 Jena
- Hier geht’s zur Website des Stadtmuseums.