„Freitag, der Dreizehnte“ – ein Stück von Viktoria Knuth
Theater findet nicht nur auf der Bühne statt, auf die wir als Zuschauer vom Rang aus blicken. Theater ist noch sehr viel mehr: zahlreiche geheimnisvolle Orte und Menschen verstecken sich hinter den „Brettern die die Welt bedeuten“. Kostümbildner, Regisseure, Ausstatter und Choreographen wuseln in den Werkstätten und hinter den Kulissen.
Und manchmal sind all diese Berufe in einer Person vereint. Wenn das Theater Erfurt seinen Mitarbeitern kreativen Raum lässt, um auch andere Räume im Theater bespielen zu können, geschieht das hin und wieder auch in Personalunion. In diesem Fall: Viktoria Knuth.
Late Night – Fahrt ins Blaue
Das Projekt? Die im 3-Monats-Rhythmus stattfindende „Late Night“ des Theater Erfurt mit der „Fahrt ins Blaue“. Das läuft wie folgt ab: Man trifft sich an der Abendkasse, wird dann an einen geheimen Ort im Gebäude gebracht und erlebt dort eine Vorstellung, die von einem Mitarbeiter des Theaters inszeniert wurde. Sie variiert deshalb von Mal zu Mal thematisch.
An diesem Freitag ist es an Regieassistentin Viktoria Knuth, die Zuschauer mit ihrer Inszenierung zu überraschen – oder vielleicht auch zu erschrecken? Die zum Datum passende Thematik „Freitag, der Dreizehnte“ verspricht auf jeden Fall eine spannende Handlung.
Für ihre Vorstellung wird sie Ideen umsetzen, die sie in ihren bisherigen Stücken nicht nutzen konnte. So hat sie während „The Turn of the Screw“ (ein sehr spannendes und schwieriges Stück, in dem zwei Geister von Verstorbenen eine maßgebliche Rolle spielen), das sie in der letzten Spielzeit inszenieren durfte, ihre Liebe für Horrorfilme entdeckt. Ein Genre, das sie sonst gemieden hatte. Nun dient die dadurch entstandene Inspiration als Grundlage für ihr Format der „Late Night“. Und darauf freut sich die studierte Literaturwissenschaftlerin sehr:
„Besonders spannend für mich – und auch für das ganze Theater Erfurt – ist, dass in diesem Format keine klassische Theater- bzw. Opernvorstellung erwartet wird und dass wir hier freier mit allem umgehen können, was man sonst Dramaturgie, Konzept, Regie und Darstellungsweise nennt. Überhaupt mag ich kleinere, intime Formate, da durch die räumliche Nähe zum Zuschauer ganz andere Details sichtbar werden und andere Effekte möglich sind.“
Bereits in vorigen Stücken hat sie bewiesen, dass sie in der Lage ist mit wenig Mitteln eine gewaltige Atmosphäre zu schaffen. „Onkel Tschang“, eine Operette für Kinder und das bereits erwähnte „The Turn of the Screw“ fanden bei Kritikern Lob und erzeugten Respekt.
Die gebürtige Rheinländerin ist eher durch Zufall in die Theaterwelt gerutscht
Bereits als kleines Kind begann sie Klavier zu spielen, später entdeckte sie außerdem ihre Freude am gemeinsamen Musizieren im Chor. Während ihres Studiums der Literaturwissenschaften lernte sie Italienisch und so kristallisierte sich immer mehr heraus: Die Oper war und ist die perfekte Kombination ihrer Interessen. Seit drei Jahren ist sie am Theater Erfurt als Regieassistentin für Musiktheater engagiert. Unter www.theaternomadin.com bloggt sie zudem mit frischem und lebensnahem Duktus über die Musiktheaterwelt.
Das Stück „Freitag, der Dreizehnte“ Im Rahmen der „Late Night – Fahrt ins Blaue“ ist bereits seit Monaten ausverkauft. Für Spontane gibt es aber ein kleines Kontingent an Last-Minute-Karten an der Abendkasse. Wenn ihr auf Überraschungen steht, solltet ihr diesen Abend auf keinen Fall verpassen!
Freitag, 13. April, 22 Uhr
„Freitag, der Dreizehnte“
Theater Erfurt
Weitere Infos: www.theater-erfurt.de