Das Theater muss sich verjüngen – ein Anspruch, dem offenbar die Theater in Meiningen und Altenburg Gera Rechnung tragen wollen. So werden in Altenburg in der kommenden Spielzeit Jugendliche Theaterkritiker. Die Idee entspringt dem Altenburger Jugendverein Fack, der in Kooperation mit dem Theater Altenburg Gera und der Osterländer Volkszeitung das Projekt an den Start bringt. Schülerinnen und Schüler aus dem Altenburger Land besuchen ausgewählte Vorstellungen am Theater und fassen ihre Eindrücke in Worte. „Jugend rezensiert“ lautet der Titel des Projektes. Der Beginn der zweiten Spielzeithälfte an diesem Wochenende soll dafür den Auftakt bilden. Die Rezensionen werden dann in loser Folge publiziert. Neben Theaterkritiken planen die Jugendlichen auch ergänzende Beiträge, wie etwa kurze Interviews.
Jugendliche werden zu Theaterkritikern
„Die jungen Menschen haben dadurch die Möglichkeit, ihre eigenen Sichtweisen über Theaterstücke öffentlichkeitswirksam zu verbreiten“, erklärt Alexander Fischer, Gründungsmitglied des Vereins Fack. „Wir hoffen, dass wir mit dem Projekt junge Leute fürs Theater begeistern können, denn Theater ist alles andere als verstaubt.“ Theaterpädagogin Anna Fricke und Schauspieldirektor Manuel Kressin haben als Unterstützer des Vereins mit großer Freude die Idee dieses Projektes begrüßt. „Wir sind gespannt auf die Beiträge der jungen Redakteurinnen und Redakteure“, so Manuel Kressin.
Kay Würker, Redaktionsleiter der Osterländer Volkszeitung, blickt auf eine schon länger währende Zusammenarbeit zwischen Jugendverein Fack und Zeitung zurück. Die OVZ publizierte bereits mehrfach Beiträge junger Autorinnen und Autoren. „Es ist wichtiger denn je, dass junge Leute Erfahrungen im Umgang mit Medien sammeln. Das geht am besten, wenn sie nicht nur lesen, sondern selbst journalistisch aktiv werden können“, sagt Kay Würker. Das Projekt „Jugend rezensiert“ wird im Moment von Schülerinnen und Schülern des Altenburger Friedrichgymnasiums mit Leben erfüllt, ist jedoch offen für weitere Interessierte auch aus anderen Schulen des Altenburger Landes.
Musiktheaterproduktion durch Kinder
Schüler und Kinder aus Meiningen und Umgebung sucht das hiesige Theater der Kreisstadt im Süden Thüringens. Denn auch in der zweiten Hälfte der Spielzeit 2021/2022 plant das Staatstheater Meiningen eine große Musiktheaterproduktion unter der Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen. Für die Mozart-Oper „Die Zauberflöte“ (Premiere 17. Juni 2022) sucht das Staatstheater Meiningen sechs Jungen oder Mädchen.
Das Vorsingen findet hierfür in zwei Runden statt. Für die 1. Runde am 5. Februar bitten die Theatermacher eine beliebige Knabenstimme vorzubereiten aus Nr. 16 (Terzett: „Seid uns zum zweiten Mal willkommen“). Für die 2. Runde am 6. Februar soll eine beliebige Stimme aus Nr. 21 (2. Finale: „bald prangt den Morgen zu verkünden“ bis „damit wir was sie machen sehn“) vorbereitet werden. Das Notenmaterial verschickt das Staatstheater mit der Einladung zum Vorsingen.
Wer von den Jungen und Mädchen nach dem Vorsingen eine Runde weiter kommt, startet ab dem 7. März bis zum 2. Mai mit einer Probe in der Woche. Während der Produktionsphase der Oper vom 9. Mai bis 4. Juni gibt es voraussichtlich zwei Proben in der Woche, an jedem Mittwochabend und Samstagmorgen, sodass die Schule nicht durch die Zeiten beeinträchtigt wird. In der Endprobenphase vom 7. Juni bis 15. Juni folgen intensive Proben fast jeden Abend.
Die Vorstellungen werden unter den Kindern aufgeteilt, die in Doppelbesetzungen singen. Ab der 3. Vorstellung wird es am Vortag eine kleine Probe geben, um das Geprobte aufzufrischen. In der Spielzeit 2022/2023 ist eine Wiederaufnahme der „Zauberflöte“ mit voraussichtlich acht Vorstellungen geplant. Die Kinder erhalten eine Aufwandsentschädigung, vor allem aber ein einmaliges Erlebnis, an einer Oper am Staatstheater mitzuarbeiten.
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