Zweikommafünfkilometer: DeLight – unter diesem Motto startete am 19. Oktober ein deutschlandweit einmaliges Screening Event und Bildungsprojekt in Erfurt. Bis 26. Oktober verwandelt sich die Magdeburger Allee im Norden der Thüringer Landeshauptstadt in ein kostenfreies, begeh-bares Kunstwerk. Die achttägige Projektionsausstellung zeigt zeitgenössische Digital- und Medienkunst aus Thüringen und Deutschland, die jeden Abend, in der Zeit von 18.30 bis 22 Uhr, in Schaufenstern, Ladenlokalen und an Hauswänden wiedergegeben wird.
DeLight Erfurt macht Nachhaltigkeit greifbar
Entdeckt werden können zwanzig Animationen, Visuals und Kunstfilme, die aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Einreichungen ausgewählt wurden. Sie laden die Besucherinnen und Besucher dazu ein, die 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Vereinten Nationen kreativ und ideenreich zu reflektieren. Neben persönlichen Auseinandersetzungen mit den Fragen, welches Leben lebenswert ist in einem Beitrag von Tanja Pfaff, dem erlebten Stigmata bei Erkrankungen von Lucian Patermann oder dem dokumentierten Existenzängsten von Menschen in Krisensituationen von Thai Tai Pham und Christoph Blankenburg, geht es auch um überpersönliche Themen: wie den gerechten Zugang zu Bildung, den Künstlerin Ann Bahr thematisiert oder der Konfrontation mit Umweltschäden in einem Film von Dennis Schmelz sowie um langfristig faire Arbeitsbedingungen in einem Beitrag des Erfurter Künstlers Dr. Molrok.
Achttägige Ausstellung im öffentlichen Raum
Im Gespräch mit dem t.akt-Magazin erklärt Veranstaltungssprecherin Stefanie Müller-Durand, dass die achttägige Ausstellung im öffentlichen Raum Nachhaltigkeit greifbarer, nahbarer und persönlicher machen soll. „Nahbarer deshalb, weil die Kunstwerke viel persönliche Auseinandersetzung mit dem Thema Nachhaltigkeit wiedergeben. Und persönlich, weil wir viele Workshops und Bildungsangebote anbieten, bei denen man sich persönlich mit dem Thema auseinandersetzen kann.“ Ziel sei es zudem, so Stefanie, Nachhaltigkeit greifbar zu machen: „Deshalb setzen wir das Projekt im öffentlichen Raum um. Zudem soll DeLight ein Booster für Stadtteilentwicklung sein, und mit dem Projekt soll digitaler und Medienkunst in Thüringen eine Plattform gegeben werden.“
Verhandlung gesellschaftlicher Themen
Doch warum Nachhaltigkeit? Das Thema wurde vom Veranstaltungsteam erwählt, weil es wichtig sei, mit Kunst und Kultur gesellschaftlich relevante Themen zu verhandeln. „Außerdem suchten wir uns ganz bewusst ein Thema, bei dem es um langfristige Werte geht“, erklärt Stefanie, die das Projekt gemeinsam mit Projektleiterin Anna Allstedt sowie Kurator und Künstler Martin Fink unter dem Dach des Klanggerüst als Trägerverein organisiert.
Eine Einladung an alle „Außenstehenden“
Seit vielen Jahren leistet der Verein einen wichtigen Beitrag zur kulturellen Belebung des Erfurter Nordens. So war er auch Impulsgeber für DeLight, sagt Stefanie. „Im vergangenen Jahr initiierte das Klanggerüst das Projekt ‚Change my Mind‘, einen Bürgerdialog in mehreren Veranstaltungen, bei dem die Idee aufkam, Leerstand mit Videos und Projektionen zu bespielen. Das setzten wir dann um und waren so begeistert vom Erfolg, dass klar war, wir müssen das noch professioneller und größer wiederholen“, erinnert sich die DeLight-Sprecherin, die mit „Zweikommafünfkilometer: DeLight“ eine Einladung an alle „Außenstehenden“ ausspricht, den häufig verkannten und politisch vernachlässigten Erfurter Stadtteil von seiner leuchtenden Seite zu erleben.
Hard Facts
- Wann: 19. bis 26. Oktober | 18.30 bis 22 Uhr
- Wo: Magdeburger Allee
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