Der Song Slam erwartet euch diesen Freitag dem 11. September im Kulturquartier Erfurt mit einem bunten Musik-Programm. Es treten vier Musiker*innen gegeneinander im Song-Wettstreit an und das Publikum entscheidet, wer am Ende die beste Performance hingelegt hat. Das Kabarettisten-Duo „Bermuda Zweieck“ steckt hinter den Song Slams in Erfurt. Wir haben Daniel Gracz und Fabian Hagedorn vom „Bermuda Zweieck“ ein paar Fragen zum Slam gestellt.
Song Slam im Kulturquartier Erfurt
Was genau ist eigentlich der Song Slam?
Fabian: Der Song Slam ist ein musikalischer, freundschaftlicher Wettstreit zwischen Liedermacher*innen, die sich mit ihren Liedern auf der Bühne messen und am Ende kann das Publikum entscheiden, welcher Beitrag am besten gefallen hat. Uns geht es dabei weniger um den Wettstreit, sondern mehr darum verschiedene Bühnenschaffende auf der Bühne zusammenzubringen und gemeinsam für das Publikum eine tolle Show auf die Beine zu stellen. Dass am Ende einer gewinnen muss, ist ein Übel. Aber nehmen wir in Kauf. (lacht)
Daniel: Aber allein die Tatsache, dass jemand gewinnen kann und dass das Publikum darüber entscheidet, hat ja auch einen gewissen Reiz. Das macht es spannender. Es ist also nicht nur ein schöner Abend, sondern das Publikum hat selbst in der Hand, wer den Titel mit nach Hause nimmt.
Der Song Slam ähnelt einem Poetry Slam – nur mit Musik. Wird beim Song Slam auch mit der Begeisterung des Publikums gemessen, wer der oder die Beste ist? Wie läuft die Veranstaltung eigentlich ab?
Daniel: Wir haben den Abend in zwei Vorrunden eingeteilt und diejenigen, die in den Vorrunden gewinnen, kommen ins Finale. Am Freitag wird es so ablaufen, dass das Publikum durch Applaus entscheidet, wer weiterkommt. Im Juni zum Beispiel, wussten wir nicht, ob die Veranstaltung nur online stattfindet oder auch analog. Es fand dann sowohl vor Ort, als auch Online statt und da gab es dann auch noch eine Online-Abstimmung. Am schönsten, ist es natürlich, wenn das Publikum vor Ort durch Applaus abstimmt.
Wie kamt ihr auf die Idee zum Song Slam?
Fabian: Das Prinzip des Song Slams haben wir uns nicht selbst ausgedacht, es ist unter anderem in Leipzig und in Berlin verbreitet. Uns ist schon immer aufgefallen, dass es in Erfurt noch keinen Song Slam gibt, der sich hier zuhause fühlt und das wollten wir ändern. Wir finden es schön, unterschiedliche Bühnenschaffende, in diesem Format zusammenzubringen und uns hat die Vorstellung gefallen, eine Bühne für andere zu bereiten, die dort ihre Songs präsentieren können.
Ihr habt schon die Abstimmung via Online-Voting angesprochen.Tatsächlich hattet ihr einen Song Slam direkt im Shutdown. Wie war das damals für euch?
Daniel: Das war sehr spannend. Unser erster Song Slam sollte an einem Samstag stattfinden und am Freitag wurde für die Stadt Erfurt das Veranstaltungsverbot ausgesprochen. Wir hatten das natürlich so schon erahnt und deswegen auch alternative Konzepte entwickelt. So waren wir auch einer der ersten Veranstalter in Erfurt, die live streamten. Leider konnten da nicht alle Künstler*innen teilnehmen. Die Veranstaltung war damit ein bisschen abgespeckter und kleiner. Es war aber trotzdem eine spannende Erfahrung für uns, da wir uns vorher nie damit beschäftigt haben, wie ein Livestream funktioniert, was man dafür braucht und wie so ein Abend damit funktioniert. Aber abgesehen vom Stress, war es sehr schön und eine absolute Bereicherung. Und deswegen wollen wir dieses Jahr alle Song Slams analog und auch per Livestream stattfinden lassen. Das haben wir vor allem Alice End und Pius Mader zu verdanken, die beiden gehören fest zum Song-Slam-Team.
Fabian: Es ist dahingehend auch sehr spannend, wir haben vier Song Slams für 2020 geplant und jeder Termin fühlt sich wie eine neue Premiere an, weil jedes Mal die Rahmenbedingungen ganz anders sind. Im März hatten wir nur den Livestream. Im Juni dann ganz unverhofft war Publikum dabei. Die Menschen durften kommen und so hatten wir beides, den Livestream und Publikum. Auch am 11. September wird Publikum vor Ort sein und wie haben den Livestream. Außerdem sind wir zudem open Air unterwegs. Also wieder etwas Neues. Wer weiß also, was der Slam am 14. November bringt.
Am Freitag findet der Song Slam im Kulturquartier statt, wie kam es zu Zusammenarbeit mit den Veranstaltern?
Fabian: Als wir die Veranstaltung geplant haben, was tatsächlich ungefähr vor einem Jahr angefangen hat, haben wir einfach überlegt, an welchen Orten wir uns das gut vorstellen können. Natürlich hat dort auch reingespielt, wo wir schon Leute kannten, die wir direkt anfragen konnten. Uns war es wichtig, den Slam an unterschiedlichen Orten zu machen, um das Format ein bisschen durch die Stadt zu tragen. Einfach, um diese Kulturform an unterschiedlichen Orten zu präsentieren. Für 2020 sind es das Café Nerly und das Kulturquartier. Und die haben wir dann einfach angefragt, ob sie interessiert sind. Es ist direkt auf fruchtbaren Boden gefallen und so kam es zur Zusammenarbeit.
Was muss ein Teilnehmer für Voraussetzungen mitbringen, um am Song Slam teilzunehmen?
Daniel: Man muss eigene Songs haben, die man präsentieren kann. Dann ein gewisses Alter, also über 16 Jahre, damit die Person ohne Probleme Abends auf der Bühne stehen darf. So viele Voraussetzungen gibt es gar nicht. Wir achten immer darauf, dass pro Song Slam zwei männliche und zwei weibliche Teilnehmer antreten, damit wir Ausgewogenheit zwischen den Geschlechtern haben. Sonst können sich alle Leute bewerben.
Fabian: Uns ist auch wichtig, dass Newcomer*innen und Profis willkommen sind. Es gibt also keine Mindestvoraussetzungen, dass man zum Beispiel viel Bühnenerfahrung besitzen muss. Was aber wichtig ist: wir begrüßen Einzelkünstler*innen oder Duos. Es gibt zudem keine Einschränkung was die Sprache anbetrifft, die Instrumente und so weiter. Wir finden es spannend, wenn es ein ganz heterogenes Feld wird und bei dem vorherigem Slam hatten wir vier völlig unterschiedliche Künstler*innen und Duos auf der Bühne stehen.
Es geht beim Slam hauptsächlich um den Spaß. Gibt es trotzdem irgendwas zum Anfassen zu gewinnen?
Daniel: Alle Teilnehmenden bekommen einen Mitschnitt vom Abend und ansonsten Ruhm und Ehre des Publikums.
Fabian: Im Juni war der erste Slam, bei dem wir mehrere Künstler*innen da hatten. Das war wirklich schön. Im Backstage verabreden sich dann Teilnehmer*innen für andere Sachen, sie schmiedeten Pläne. Das Konzept bietet also die Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen.
Ist es das, was den Song Slam ausmacht, was ihr euch wünscht?
Daniel: Am wichtigsten ist es, dass alle, die da sind, Spaß haben, sich wohlfühlen und den Abend genießen.
Fabian: Wir wollen eine Bühne bereiten. Das ist uns wirklich wichtig. Dass wir für die Künstler*innen ein tolles Erlebnis und einen vertrauensvollen Rahmen schaffen. Wir hoffen natürlich, dass auch der November-Slam mit Publikum vor Ort stattfindet. Momentan kann man das ja überhaupt nicht abschätzen. Zudem sind wir gerade schon daran, die Förderanträge für 2021 zu schreiben. Wir hoffen also auf einen 5., 6., 7. und 8. Slam im kommenden Jahr.
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Hard Facts:
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- Wann: 11. September | 20 Uhr
- Wo: KulturQuartier Schauspielhaus Erfurt | Klostergang 4
- Mehr Infos bekommt ihr hier