Die Geschehnisse der vergangenen Tage lassen niemanden kalt. Putin greift die Ukraine an. Menschen sterben. Es herrscht Krieg vor den Toren der EU. Schockiert lassen uns die Bilder zurück. Unmacht wird zum vorherrschend Gefühl. Auch viele Thüringer Kulturinstitutionen teilen diese Gedanken und positionieren sich öffentlich und ausdrücklich in den sozialen Netzwerken gegen die Vorgänge bei unseren europäischen Nachbarn.
#WeStandWithUkraine Kultur gegen Krieg für Frieden
Allen voran setzte das Deutsche Nationaltheater in Weimar, gemeinsam mit der Staatskapelle Weimar sowie dem Kunstfest Weimar ein klares Zeichen: „Kunst und Kultur basieren auf den Idealen von Freiheit, Vielfalt und Frieden. Kunst und Kultur leben vom Austausch und der internationalen Verknüpfung. Die russische Invasion in der Ukraine ist ein Angriff auf unsere europäische Friedensordnung und auf jede Form einer freien, offenen und demokratisch ausgerichteten Gesellschaft. Dieser aggressive Akt muss auf schnellstem Wege diplomatisch aufgehalten werden!“, schreiben die Weimarer bei Instagram und treffen damit einen Nerv. Auch die Kulturdirektion in Erfurt, zu der sämtliche Museen der Thüringer Landeshauptstadt gehören, schließt sich dem DNT an und teilt weiter Aufrufe und Aktionen lokaler Akteure, die Hilfe in die Ukraine schicken wollen.
Friede Ernehret – Unfriede Verzehret
In Gotha auf Schloss Friedenstein und der anhängigen Kulturstiftung findet man ähnlich Worte und schlägt Brücken von der Vergangenheit in die Gegenwart. „Die Botschaft des Friedenskusses am Nordportal von Schloss Friedenstein ist heute aktueller denn je. Der Friedenskuss ist ein Relief, das die sich umarmenden Personifikationen des Friedens (Pax) und der Gerechtigkeit (Justitia) zeigt. Es trägt die Umschrift ‘Friede Ernehret – Unfriede Verzehret’. Der Friedenskuss befindet sich am Schlussstein des Nordportals von Schloss Friedenstein. Herzog Ernst der Fromme ließ ihn 1650 anlässlich des Westfälischen Friedens und dem Ende des Dreißigjährigen Krieges anbringen. In Verbindung mit dem Namen Friedenstein kennzeichnet der Friedenskuss das Schloss als Ort des Friedens. Diese Botschaft hat die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha zu ihrem Programm erhoben. So möchte sie durch ihre Arbeit das demokratische Miteinander stärken und den Friedenstein zu einem Ort des Austauschs machen.
en Friedenstein zu einem Ort des Austauschs machen. Dies schreibt die Stiftung Schloss Friedenstein in den sozialen Netzwerken und weißt zudem auf Friedensgebete für die Ukraine hin, die am Friedenskuss stattfinden. Stiftungsdirektor Tobias Pfeifer-Helke sagt: „Die Internationalität der Sammlungen prägen Gotha. Diese weltumspannende Perspektive umfasst auch das Verständnis für das Fremde und den Anderen. Wir stehen in der Tradition des Ortes, der in der Hoffnung auf eine bessere Welt inmitten des furchtbaren Dreißigjährigen Krieges errichtet wurde. In die Architektur ist die immer aktuelle Hoffnung auf das friedliche Miteinander der Menschen eingeschrieben“. „Nie wieder Krieg“ skandiert das zudem das Theater Rudolstadt bei Instagram und schreibt: „Krieg in Europa. Die Dimension dieser Schreckensnachricht ist noch gar nicht abzusehen. Wir denken voll Sorge und Mitgefühl an die Menschen in der Ukraine, die den brutalen Angriffen russischer Truppen ausgesetzt sind, Familien, junge Leute, Alte und Kinder, die sich in den Metro-Stationen in Kiew und Charkiw schützen oder auf den Straßen nach Westen zu fliehen versuchen.
Spiel mit dem nuklearen Feuer
Wir fühlen uns verbunden mit allen, die ein sofortiges Ende der Aggression fordern und von der russischen Regierung verlangen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren, wir denken mit Sympathie an die Demonstranten in Moskau und anderen russischen Städten, die ihre Freiheit riskieren, um diesen Forderungen Stimme zu geben, weil sie weiterhin an ein friedliches, demokratisches und vielfältiges Miteinander glauben. Der Einmarsch in die Ukraine ist ein Angriff auf die europäische Friedensordnung, ein Bruch elementarer Regeln des Völkerrechts, ein barbarischer Akt, mit nichts zu rechtfertigen, ein unverantwortliches Spiel mit dem nuklearen Feuer. Der Präsident Russlands Putin handelt selbstherrlich, autoritär, menschenfeindlich, in überlebter, imperialistischer Manier.
Demokratie und Frieden sind kostbare Errungenschaften
Wir schließen uns der Erklärung des Deutschen Bühnenvereins an: ‘Es gibt viele gute Beispiele, wie gerade kultureller Austausch und künstlerische Zusammenarbeit über Grenzen hinweg die Grundlage für Frieden und Verständigung schaffen können. Wir werden alles uns Mögliche dafür tun, dass diese Bemühungen weitergehen, dass Zusammenarbeit der Friedfertigen möglich bleibt und dafür auch die Mittel der Kunst und der Kultur genutzt werden können.’ Dieser Krieg richtet sich zuerst gegen die Souveränität der Ukraine, aber in zweiter Hand gegen das vereinte, demokratische Europa. Demokratie und Frieden sind kostbare Errungenschaften, die wir gemeinschaftlich mit Kraft und Kreativität verteidigen müssen“, heißt es vonseiten des Theater Rudolstadt und der Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt, die sich ähnlich wie viele weiter Kulturschaffende mit Schlagworten wie „#Peace“ solidarisieren. Mit ebenjenen Hashtags wie „#WeStandWithUkraine und #niewiederkrieg“ setzt auch das Theater Erfurt ein Zeichen, in den sozialen Medien. Auf einem beigefügten Foto erstrahlt die Erfurter Kulturinstitution in den Farben der Ukraine und setzt ähnlich wie viele weitere Kulturakteure in Thüringen ein klares Plädoyer für den Frieden in Europa.