Fünf Jahre Zirkusenergie im Jenaer Paradies! Das feiert das Composé Festival vom 14. bis 17. September in Jena. Zeitgenössischen Zirkus und Musik wollen die Veranstalter in den Paradies-Park bringen. Erstmals wird es in diesem Jahr neben dem MoMoLo Zirkuszelt an der Lichtenhainer Fußgängerbrücke einen weiteren Spielort geben. Auf dem neuen Quartiersplatz neben dem Gelände des Circus MoMoLo wird die Finnin Marianne Vaalimaa die Streetshow „Circus for Funk!“ präsentieren und der Festival-Hauptakt, das „Collectif Malunés“ wird auf der Paradieswiese gegenüber der idyllischen Bar „Strand22“ ihr Open-Air-Stück „We agree to disagree“ zeigen.
„Begeisterung pur und ein unvergessliches Erlebnis …“
„Das Composé Festival findet aber auch weiterhin bei uns auf dem Zirkuszeltgelände am Burgauer Weg 9 in Jena statt“, sagt der künstlerische Leiter Friedemann Ziepert und räumt ein, dass es die Idee, die Paradieswiesen mit einzubeziehen, schon länger gab. Dass es nun an der Zeit ist, hatte aber zunächst einen ganz pragmatischen Grund: „Wir wollten unbedingt die französisch-belgische Artistengruppe „Collectif Malunés“ einladen. Der Platz auf unserem bewährten Zirkuszeltgelände war einfachen zu klein“, erklärt der Organisator und fügt an: „An diesem für uns neuen Spielort wurde schon in den 80iger Jahren atemberaubende Hochseilartistik der Zirkusfamilie Weisheit gezeigt. Wir beleben diesen historischen Zirkusort nun mit einem neuen modernen Zirkus.“
Der Zirkus als eigene Kunstform
Das zu betonen, sei wichtig, denn noch immer sind die Zirkusmachern mit Klischees konfrontiert. „Oft wird uns die Frage gestellt, ob wir auch mit Tieren arbeiten würden. Ob wir einen Clown hätten und welche Nummern es zu bestaunen gibt. Natürlich gibt es beim Composé Festival humorvolle, clowneske und viele artistische Momente.“ Eine klassische Zirkusshow bekommen die Zuschauer und Zuschauerinnen aber laut Friedemann nicht zu sehen. Denn der zeitgenössische Zirkus verstehe sich demnach als eigene Kunstform, die sich gesellschaftlichen Fragen stellt und die unterschiedlichsten darstellenden Genres wie Artistik, Performance, Livemusik, Tanz und Theater miteinander verbindet.
Teil einer selbst ernannten Republik
Programmatisch ist das Composé 2022 gut aufgestellt. So lädt das französisch-belgische „Collectif Malunés” lädt das Publikum bei ihrer interaktiven Show ein, Teil ihrer selbst ernannten Republik zu werden. Während ihres Auftrittes bestimmt das Publikum mit ihren Reaktionen, Ideen und Entscheidungen wie die Show verläuft. Jede Vorstellung sei einzigartig, so Friedemann. „Wie das genau funktioniert, schaut man sich am besten am 14. und 15. September, jeweils um 17.30 Uhr, auf der Paradieswiese beim Strand22 an. Die Vorstellung ist kostenfrei. Es gibt vor Ort die Möglichkeit zu spenden, um das Festival und seine Künstler:innen zu unterstützen.“
Das unvergessliche Programm
Auch am MoMoLo Zirkuszelt erwartet die Gäste ein aufregendes Programm. Die Finnin Marianne Vaalimaa versprüht ihre Lebensfreude in ihrer Performance „Circus for Funk“ mit Hoola Hoop, Seilspringen und Rock ’n’ Roll. Die international gefeierte Band „The KutiMangoes“ bringt ihren Afrobeat made in Dänemark in die Saalestadt und mit Vernesa Berbo´s Lesung “Alphabet des Krieges“ tauchen die Besucher und Besucherinnen in ein ernsthaftes Thema ein: Die gelernte Schauspielerin, Sängerin und Autorin kam 1993 als Kriegsflüchtling von Sarajevo nach Berlin, bei ihrem Auftritt „wird ihre wunderbare Stimme mit Liedern vom Balkan erklingen“, freut sich Friedemann.
Die Überraschung zum Schluss
Als krönender Abschluss lädt die Composé Gala zu einem abwechslungsreichen Abend ein, an dem nationale und internationale Zirkus- und Musikacts Einblicke in ihre außergewöhnliche Kunst gewähren. „Für uns ist das immer ein besonderer Moment, denn es kommen einfach viele tolle Leute unter der Zirkuskuppel zusammen. Da kommt eine wahnsinnige Energie auf und auch für uns bleibt es bis zuletzt spannend, denn auch wir wissen nicht, was die eingeladenen Künstler:innen zeigen werden“, sagt der Zirkusmacher, dem wichtig ist, zu erwähnen, dass die Gäste auch selbst in Workshops aktiv werden können. Sei es beim Yoga am Morgen oder beim AcroDance am Nachmittag.
ein Mix aus Zirkus Artistik Musik und Workshop
Bis sich der zeitgenössische oder auch neue Zirkus in unserer Region richtig etabliere, werde wohl noch ein bisschen Zeit ins Land gehen, so Friedemann. In jedem Fall nehme die Zahl der Spielstätten, die zeitgenössischen Zirkus zeigen und auch die Anzahl der zeitgenössischen Produktionen in Deutschland zu, meint der künstlerische Leiter, der gute Gründe findet, warum man sich das Composé auf keinen Fall entgehen lassen sollte: „Weil das Festival mit seinem außergewöhnlichen und anspruchsvollen Mix aus modernem Zirkus, Artistik, Musik, Speaker und Workshops in Thüringen einmalig ist. Die positive Energie des Festivals, die viele tollen Shows und Menschen – das bedeutet Begeisterung pur und ein unvergessliches Erlebnis.“
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