Die Sonne steht höher, die Vögel zwitschern und die ersten Knospen sprießen. Der Frühling ist da und mit ihm erwacht die Natur. Das erlebt man derzeit wunderbar im Nationalpark Hainich, der mit seinen zahlreichen Attraktionen im April in die Saison 2022 startet. Bäume knospen, Tiere erwachen und die Attraktionen im UNESCO Weltnaturerbe passen ihre Öffnungszeiten an, um der neuen Jahreszeit gerecht zu werden.
Thüringer Lenz lockt in den Nationalpark Hainich
Bis 31. Oktober 2022 ist der Baumkronenpfad mit seinen Erlebniswelten und der Abenteuerwildnis „Im Reich des Fagati“ – in der Kinder klettern und entdecken können, wieder geöffnet. Zudem sind in dieser Saison außergewöhnliche Veranstaltungen geplant. Neu dabei ist die „Lange Baum-Zeit“, bei der zu bestimmen Terminen länger geöffnet ist und der Baumkronenpfad zum Sonnenuntergang oder Mondschein begehbar ist. Abendliche Führungen wie „Mythos Baum“ ermöglichen interessante Einblicke zu Kult und Magie der Bäume. Ein weiteres Highlight: „Abenteuer Natur“, eine biologische Abendexpedition zur Erkundung der Vielfalt des Tier und Pflanzenlebens. Oder wie wäre es mit Yoga über den Baumkronen? Einiges wird 2022 geboten, auch in Zusammenarbeit mit der Uni Jena…
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Dass der Mensch die Natur und Umwelt beeinflusst, ist bekannt. Doch wie macht er das? Welche Zusammenhänge und Abhängigkeiten bestehen zwischen Ökosystemen, Artenvielfalt und menschlichem Handeln? Das zeigt die neue Dauerausstellung im Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich, die der Lehrstuhl für Hydrogeologie der FriedrichSchiller-Universität Jena gestaltet hat. Unter dem Titel „Vielfalt des Lebens und der Lebensräume unter unseren Füßen. Die Rolle der Biodiversität für die Funktionen und Leistungen von Ökosystemen, deren Bedeutung für den Menschen und die Bedrohungen durch den Klimawandel“ vermittelt die Ausstellung den Besucherinnen und Besuchern dieses Spannungsfeld am Beispiel des Nationalparks Hainich.
Neue Perspektiven auf den Naturraum Hainich
„Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir in der Ausstellung neue Perspektiven auf den Naturraum ,Hainich‘ ermöglichen“, sagt der Hydrogeologe Prof. Dr. Kai Uwe Totsche vom Institut für Geowissenschaften der Universität Jena. Die Dauerausstellung im Turmzimmer des Aussichtsturms des Pfades umfasst mehrere Elemente: Schautafeln informieren über „Biodiversität & Ökosystemleistungen“, „Wald, Wasser & Wandel“, „Leben im Untergrund – die Vielfalt im Verborgenen“, „Langzeitforschung im Hainich – Erkunden & Erklären“ sowie über die „Erdgeschichte & Baugeschichte“.
Resultierenden Bedrohungen für Natur und Mensch
Per Videoinstallation werden Einblicke in die Langzeitforschung im und um den Nationalpark Hainich geboten. Hinzu kommen Exponate, etwa Bohrkerne aus der Gründungsbohrung des Aussichtsturms sowie weitere wechselnde Ausstellungsstücke. Im Fokus stehen die Wechselwirkungen von ober- und unterirdischem Leben sowie verborgene Lebensräume in Böden, Gesteinen und im Grundwasser. Ziel der Präsentation ist es, die komplexen Zusammenhänge in der Natur und zwischen Mensch und Natur sowie die daraus resultierenden Bedrohungen – für Natur und Mensch – aufzuzeigen.
Einprägsame Gewinnerbilder
Naturfotografie aus aller Welt gibt es mit den 87 Siegerbilder des internationalen Naturfoto-Wettbewerbes „Glanzlichter“ des Jahres 2021 im Nationalparkzentrum an der Thiemsburg zu sehen. Bilder aus acht Kategorien, z.B. „Bezaubernde Wildnis“, „Natur als Kunst“ oder „Die Welt der Säugetiere“ zeigen faszinierende Details der Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten. Ebenso werden die Gewinnerbilder für die Sonderpreise „Fritz Pölking Award“ und „Junior Award“ ausgestellt. Zu zeigen, wie wunderschön, faszinierend und schützenswert unsere Natur ist, gelingt diesem Wettbewerb und den einprägsamen Gewinnerbildern seit nunmehr 24 Jahren.
Rotfuchs, im Yellowstone-Nationalpark aufmerksam auf Beute lauer
Gesamtsieger und damit „Glanzlichter-Naturfotograf 2021“ ist Fran Rubia aus Spanien mit dem Bild „Der Beobachter“. Das Foto zeigt einen Rotfuchs, der im Yellowstone-Nationalpark im Winter aufmerksam auf Beute lauert. „Das Siegerbild hat auch mich in diesem Jahr nachdenklich gestimmt und in seinen Bann gezogen. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie kam vor mehr als sechs Wochen ein schrecklicher Krieg mit Leid, Tod und Verzweiflung in die Mitte Europas. Wir blicken in eine ungewisse Zukunft, fühlen uns vielleicht gelähmt als stille Beobachter, unser sonst so geradliniger und (selbst)sichere Weg ist unterbrochen. Für mich symbolisiert und verbindet dieses Foto zahlreiche sehr aktuelle Aspekte“, sagt Nationalparkleiter Manfred Großmann.
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„Glanzlichter“ ist der größte internationale Naturfoto-Wettbewerb in Deutschland. 2021 wurden von 883 Fotografinnen und Fotografen 16.916 Bilder zum Wettbewerb eingereicht, der unter der Schirmherrschaft der Bundesumweltministerin und unter dem Patronat des Deutschen Verbands für Fotografie steht. Die Jury besteht aus renommierten Naturfotografen. Die Sonderausstellung wird bis zum 30. Juni 2022 im Nationalparkzentrum zu sehen sein und hat täglich von 10 bis 19 Uhr geöffnet – ähnlich wie das Wildkatzendorf Hütscheroda, dass seit April wieder seine Tore offenhält.
Filme im „Katzenkino“ informieren
Mehrfach täglich finden hier moderierte Schaufütterungen der Wildkatzen und um 17 Uhr auch der Luchse statt. Welche Gewohnheiten Wildkatzen und Luchse in der freien Wildbahn haben, können Besucher der Wildkatzenscheune zudem in der Ausstellung „Aug‘ in Aug‘ mit Luchs und Wildkatze“ erfahren. Die Ausstellung ist mit Illustrationen und Mitmachangeboten auch für Kinder sehr kurzweilig. Verschiedene Filme im „Katzenkino“ informieren über Wildkatzen, Luchse und den Nationalpark Hainich. Noch nicht genug Gründe, die für einen Ausflug in den Hainich sprechen? Da gibt es noch mehr: Wie wäre es mit Skurrilem aus der Unterwelt. In der „Wurzelhöhle“ im Nationalparkzentrum werden die kleinen und großen Wunder der Zersetzung, skurril anmutende Krabbeltierchen und nervenzerreißende Räuber-Beute Begegnungen präsentiert.
Neue Informationsstelle
Auch neu ist die Umweltbildungsstation UBiS, die bisher mehr oder minder Schulklassen vorbehalten war, jetzt aber für alle Besucher zugänglich ist. Ein Ranger wird in der Saison 2022 täglich in der geöffneten Umweltbildungsstation als Ansprechpartner zur Verfügung stehen. Aus der einstigen Militärgarage aus Zeiten der militärischen Nutzung des Gebietes wurde eine Forschungsstation für Kinder und nun obendrein eine Nationalpark-Information. „Ich freue mich sehr über diese Entwicklung und hoffe auf viele neugierige, kleine und große Besucherinnen und Besucher“, sagt Rüdiger Biehl, stellvertretender Leiter des Nationalparks Hainich.
Walderlebnis für groß und klein
Wobei wir bereits beim nächsten Hainich-Ausflugsziel angekommen sind: Der Wildkatzenkinderwald ist ein Spielplatz für große und kleine Kinder, die gern Geheimnissen auf die Spur kommen. Wer ist schon mal auf einer Schnecke geritten? Wer hat schon mal auf einer Spechtschaukel riesige Spechte zum Klopfen gebracht und sich durch ein Eichhörnchenlabyrinth gehangelt? Wer kennt einen Sandkasten, den Schlangen bewachen und der aus unzähligen kleinen Sandkästchen besteht? Nur wer schon einmal im WiKaKiWa war! Seit 2003 gibt es den Walderlebnis-Spielplatz im Nationalpark, der sich großer Beliebtheit erfreut und auch in dieser Saison bestimmt einen Besuch wert ist.
Ihr habt noch nicht genug? Über 100 Veranstaltungen locken 2022 in den Nationalpark Hainich – Themenwanderungen, Forschertagen, Kinderveranstaltungen, meditative Exkursionen und vielem mehr. Mit viel Altbewährtem, aber auch zahlreichen neuen Führungen ist das MITMACHEN-Veranstaltungsprogramm 2022 vielseitiger denn je. „Stell dir vor, du wärst ein Waldtier“, „Im Wald da sind die Räuber“ oder auch „Urwald-Detektive“ sind ebenso im Angebot wie „Schnupper-Waldbaden“ oder „Malen an der Betteleiche“. Bei insgesamt 115 angebotenen Veranstaltungen ist für jedes Alter und Naturinteresse die richtige dabei.
Hart Facts:
- Nationalpark-Hainich
- Baumkronenpfad I täglich von 10 bis 19 Uhr
- Wildkatzendorf I täglich von 10 bis 18 Uhr
- Informationsstelle: April bis Oktober – täglich 10 bis 18 Uhr geöffnet. Direkt am Wanderweg und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Waldspielplatz „Wildkatzenkinderwald WiKaKiWa“ gelegen.